In einigen Fällen stehen sich die Frauen auch selbst im Weg. Viele Mütter sind zu passiv, handeln zu spät oder zeigen zu wenig Selbstbewusstsein beim Wiedereinstieg. Diese Kardinalfehler könnten junge Mütter vermeiden.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Fehler beim Wiedereinstieg für Mütter
Viele Mütter machen einige unnötige Fehler, die den Wiedereinstieg den Frauen ohne Not schwer machen. Sie verhalten sich zu passiv, weil sie viele Dinge auf sich zukommen lassen bei ihrer Rückkehr in den Beruf. Zudem verzichten sie auf eine aktive und zielorientierte Planung. Außerdem brauchen sich Mütter nicht zu verstecken und könnten mehr Selbstbewusstsein zeigen.
Mit etwas Verhandlungsgeschick mit dem Vorgesetzten und einer vorausschauenden Planung gelingt nicht nur der Wiedereinstieg für Mütter, sondern auch eine Karriere mit Perspektive und ein Familienleben, das auch neben dem Beruf funktioniert.
Video: Familie und Beruf in Einklang bringen – H. Strack über Möglichkeiten junger Mütter
Das schlechte Gewissen beim Wiedereinstieg der Mütter
Vielen Frauen kommt das vielleicht bekannt vor: Sie haben ein schlechtes Gewissen und fürchten, nicht allem und jedem gerecht werden zu können. Das ist eine fatale Haltung, die nicht gelingen kann. Wenn Mütter das Gefühl haben, im Unternehmen nicht gut genug zu sein und als Mutter dem Kind nicht gerecht zu werden, kann es zu Problemen in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf kommen. Wenn Frauen sich selbst als Rabenmutter sehen, weil sie sich nicht ausschließlich um das Kind kümmern, fehlt oft auch die Unterstützung oder Ermutigung von außen.
Zudem haben viele Frauen das Gefühl, mit der Schwangerschaft das Unternehmen und die Kollegen im Stich gelassen zu haben. Die Babypause verursacht dann das Gefühl, als hätten sich die Frauen etwas zu Schulden kommen lassen. Experten verweisen aber darauf, dass das nicht der Fall ist. Die Frauen haben vielleicht nicht im Unternehmen ihren Job gemacht und für das Kind pausiert, dafür aber außerhalb etwas geleistet. Davor sollten sich Mütter bei der Rückkehr nicht verstecken.
Offensiver Umgang und clever verhandeln
Wenn Mütter den Wiedereinstieg wollen, sollten sie frühzeitig und geschickt mit dem Vorgesetzten verhandeln. So gelingt das Familienleben nach Wunsch und die Frauen wahren ihre Karrierechancen. Zurückhaltung, Schüchternheit und Bescheidenheit sind fehl am Platz. Wenn Mütter denken, irgendwer wird meine Leistung schon anerkennen oder sehen, wie fleißig ich bin, kommen sie nicht weit. Dieser Denkfehler kann den Wiedereinstieg unnötig schwer gestalten, wenn nicht sogar komplett verbauen. Frauen sollten nicht aufgrund von Schuldgefühlen zurückstecken.
Es gilt, die Karriere selbst in die Hand zu nehmen und aktiv zu gestalten. Sonst ist es kein Wunder, wenn keine interessanten Aufgaben und Jobs angeboten werden. Eine angemessene Position erreichet man so nicht, auch keine Tätigkeiten zu attraktiven Arbeitszeiten mit einem freien Nachmittag oder sonstigen Freiräumen für Kind und Familie. Auch hier gilt das alte Gesetz von Angebot und Nachfrage. Arbeitnehmer bieten ihre Arbeitskraft.
Arbeitgeber müssen von den Qualitäten überzeugt werden. Sie warten nicht. Also müssen auch junge Mütter in Teilzeit ihre Leistungen und Erfolge bei Projekten auch so verkaufen und Arbeitgeber an sich binden. Das gelingt durch besondere Qualifikationen oder durch Präsenz.
Nützliche Tipps für den erfolgreichen Wiedereinstieg für Mütter
Für die meisten Frauen ist die Kombination von Kind und Beruf nach wie vor ein schwieriger Spagat. Organisation, Verhandlungsgeschick und etwas Mut tragen zu einem reibungslosen Wiedereinstieg für Mütter bei. Dabei helfen einige nützliche Ratschläge vom Karriere-Coach.
Werdende Mütter sollten immer den Chef zuerst informieren. Frauen sollten darauf achten, dass nicht erst die Kollegen die frohe Botschaft aufschnappen und dann der Vorgesetzte zufällig aus der Gerüchteküche von der Schwangerschaft erfährt.
Das verschlechtert die Chancen bei der Verhandlung zur Elternzeit. In der Regel sollten Frauen den Chef ungefähr im dritten Monat informieren. Ist der Vorgesetzte informiert, folgt ein weiteres Gespräch mit wichtigen Details zur Babypause, Elternzeit und dem Wiedereinstieg. Idealer Zeitpunkt ist dafür etwa drei bis vier Monate vor dem Mutterschutz, damit die Arbeitsleistung beim Vorgesetzten noch präsent ist. Kurz vor dem Mutterschutz können Chefs die Mitarbeiterinnen schnell abwimmeln und vertrösten.
Eigene Wünsche und Vorstellungen
Wichtig ist, dass Frauen vor dem Wiedereinstieg für Mütter konkrete Wünsche und Vorstellungen äußern und formulieren. Dazu gehört auch die Absprache mit den Kollegen und dem Partner.
Folgende Fragen sollten geklärt sein:
- Wer bleibt wie lange zu Hause?
- Welche Arbeitszeit ist realistisch?
- Wie ist die Kinderbetreuung geregelt?
- Welches Gehalt ist sinnvoll?
(Damit nach Abzug der Kosten für Kita, Fahrtkosten, Haushaltshilfe oder ähnliches noch etwas übrig bleibt)
Beziehungen und sich umhören vor dem Wiedereinstieg für Mütter
Frauen sollten wissen, was sie wollen. Daher ist es auch unerlässlich, informiert zu bleiben und zu wissen, was im Unternehmen möglich ist, und zwar vor der eigentlichen Verhandlung mit dem Personalchef. Es kann sich lohnen, sich bei Kollegen umzuhören, Erfahrungen auszutauschen und nachzufragen.
So können Frauen ganz anders in die Verhandlung gehen und dem Chef vielleicht sogar mit konkreten Vorschlägen entgegenkommen.
- Welche Arbeitszeitmodelle bietet das Unternehmen?
- Sind Home-Office, Teilzeit oder Job-Sharing möglich?
- Wie haben Kollegen das gelöst?
- Welche Modelle der Arbeitszeit haben sich bewährt, welche nicht?
Dabei kann es auch helfen, sich in den Vorgesetzten hineinzuversetzen. Chefs gehen nur auf mögliche Vorschläge ein, wenn sie überzeugt sind und mögliche Vorbehalte ausgeräumt werden konnten. Den Chefs geht es vor allem um gutes Personal, gute Leistung und wenig Geld oder Aufwand.
Außergewöhnliche Vorschläge und Konzepte können da Probleme machen. Daher sollten Mütter dem Chef sagen können, warum er von ihnen profitiert. Außerdem muss klar sein, welche Anforderungen ein Job mit sich bringt und ob er aufgeteilt werden kann. Vielleicht bringen vier halbe Arbeitstage mehr als zwei voll Tage, auch um Kollegen zu entlasten.
Schneller Wiedereinstieg für Mütter
Natürlich besteht die Möglichkeit, die Elternzeit bis zu drei Jahren auszunutzen. Doch werdende Mütter sollten sich fragen, wie ernst es ihnen um ihren Job ist und ob es nicht sinnvoll sein kann, diese lange Zeit nicht auszureizen. Vorgesetzte möchten fähige Mitarbeiter auch schnell wieder im Boot haben.
Lange Auszeiten bedeutet Organisation und die Überlegung, Ersatz einzustellen oder nicht. Dabei gilt eine einfache Faustregel. Je schnelllebiger die Branche ist, desto kürzer sollte auch die Babypause ausfallen. Denn Karriere kommt nicht von allein. Wer nach oben will, muss auch schnell wieder zurückkommen.
Wichtig für eine clevere Verhandlung
Steht die Elternzeit fest und ist geklärt, welches Modell für den Wiedereinstieg der Mutter zum Einsatz kommen soll, geht es um eine clevere Verhandlung der konkreten Konditionen. Wichtig ist, dass die Mütter sachlich bleiben und die unternehmerischen Interessen im Vordergrund bleiben. Es wird immer Situationen geben, in denen die Mutter nicht wie gewohnt zur Verfügung stehen kann, weil private Gründe vorliegen und die Mütter mal freinehmen oder früher gehen müssen. Dann sind Frauen auf das Verständnis der Kollegen und auch auf das der Vorgesetzten angewiesen.
Arbeitsmodell für den Wiedereinstieg für Mütter festhalten
Viele Arbeitgeber halten Zusagen ungern schriftlich fest. Doch genau darauf sollten Frauen im Zusammenhang mit der Elternzeit bestehen. Es lohnt sich auch ein Blick in den Arbeitsvertrag, damit eine adäquate Stelle zur Verfügung steht. Die Absprachen sollten schriftlich fixiert werden, um etwas in der Hand zu haben. Dabei sollte der Wiedereinstieg möglichst genau umrissen werden, damit Überraschungen ausbleiben und Vorgesetzte sich nicht mit Ausreden oder ähnlichem unbeliebt machen.
Hilfe der Kollegen
Werdende Mütter sind auf die Unterstützung der Kollegen angewiesen, vor allem wenn es um den Wiedereinstieg der Mütter geht. Dazu sollten Frauen auch während der Babypause Kontakt zu den Kollegen halten. So bleiben sie am Ball und geraten nicht in Vergessenheit. Vor allem bei längerer Elternzeit sollten die Kontakte intensiv gepflegt werden. Im Gespräch erfahren die Eltern in Babypause, was im Unternehmen geschieht und was gerade aktuell ist.
Mütter sollten sich bewusst machen, dass die Kollegen mit ihrem Weggang auch mehr Arbeit bekommen, falls kein Ersatz zur Verfügung steht. So kann es zu Verstimmungen kommen, wenn Kollegen Aufgaben übernehmen müssen. Nach der Babypause benötigen Mütter das Verständnis der Kollegen.
Eine gute Integration im Team hilft auch in schwierigen und stressigen Phasen. Mütter können während der Elternzeit einspringen, Urlaubsvertretungen übernehmen oder die Zeit für eine Weiterbildung nutzen. So können sie nach der Elternzeit glänzen und den Kollegen helfen – und sie bleiben fachlich auf dem neuesten Stand.
Video: Wiedereinstieg in den Beruf – Arbeiten nach der Elternzeit EP 2/4
Ratgeber Elternzeit
Die Elternzeit ist eine berufliche Auszeit zu Gunsten der Familie. In dieser Zeit können Mütter und Väter die Arbeitszeit reduzieren und Elterngeld beantragen. Anspruch auf 36 Monate Elternzeit haben Arbeitnehmer bis zum dritten Geburtstag des Kindes. Elternzeit ist auch bei befristeten Verträgen, in Teilzeit, in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen oder während der Ausbildung möglich.
Ratgeber Babypause
Die Babypause muss spätestens sieben Wochen vor Beginn beantragt werden. Außerdem muss für die kommenden zwei Jahre festgelegt werden, wann genau wie lange die Babypause genutzt wird. Auch Adoptiv-Eltern haben Anspruch auf Elternzeit. Dabei haben Eltern die Möglichkeit, die Elternzeit in drei Abschnitte einzuteilen, die jedoch abhängig sind von dem Alter des Kindes. Das ist eine gesetzliche Regelung und kann daher von den Eltern frei gewählt werden. Wer mehr als diese drei Zeitabschnitte bei der Babypause haben möchte, kann das nur mit der Zustimmung seines Arbeitgebers tun.
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