Sie haben eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch? Herzlichen Glückwunsch, Sie haben die erste Runde für sich entschieden: Ihre Bewerbungsmappe oder Ihre Online-Bewerbung mit fachlichen Qualifikationen und Arbeitszeugnissen hat Eindruck gemacht. Ihre social media-Profile zeigen nichts Peinliches.
Jetzt geht es ans Eingemachte und Sie müssen im Interview zeigen, dass Sie wirklich der beste Kandidat für den Job sind. Viele haben vor diesem Gespräch Angst, aber mit der richtigen Vorbereitung maximieren Sie Ihren Chancen, sich von der besten Seite zu zeigen. Dafür haben wir für Sie handfeste Tipps und Checklisten zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Was wollen Personaler im Vorstellungsgespräch wirklich über Sie erfahren?
Je näher der Termin des Jobinterviews rückt, umso größer wird die Aufregung. Kein Wunder, es geht ja immerhin um Ihre Karriere und Ihr zukünftiges Einkommen. Viele machen sich Sorgen, im entscheidenden Gespräch einen Fehler zu machen und sich damit selbst zu disqualifizieren.
Dabei gibt es kaum Grund, Angst zu haben. Erstens können Sie sich mit unserem Leitfaden super auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten. Und zweitens gibt es bei sehr vielen typischen Fragen im Bewerbungsgespräch kein eindeutiges Richtig oder Falsch. Es geht vielmehr darum, wie Sie reagieren und ob Sie gut zum Unternehmen passen würden.
- Wie ist Ihre Arbeitsweise?
- Wie agieren Sie, wenn Sie gestresst sind?
- Warum wollen Sie gerade bei diesem Unternehmen arbeiten?
- Würden Sie gut ins Team passen?
- Was sind Ihre langfristigen Ziele, wo wollen Sie karrieretechnisch hin?
Es geht jetzt also nicht um Ihre fachliche Ausbildung und Expertise, sondern vielmehr um….
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Kompetenzen
Und zwar nicht die Hard Skills wie Uni-Abschluss oder ähnlichem. Der Fokus liegt hier auf Ihren Soft Skills, also zum Beispiel Ihrem Arbeitsethos, Ihrer Vorgehensweise bei Problemstellungen, Engagement für den Job und Ihr Umgang mit anderen. Ihre möglichen Arbeitgeber will wissen, ob Sie die alltäglichen Herausforderungen meistern.
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Teamfähigkeit
Klar, die kreativen Freigeister inspirieren andere und regen spannende Neuentwicklungen in jedem Unternehmen an. Eigentlich. Aber viele Personaler wählen lieber angepasste Persönlichkeiten aus, bei denen sie sicher sind, dass sie den anderen Teammitgliedern ähnlich sind. Je dringender Sie den Job haben wollen, umso eher sollten Sie vermitteln, dass Sie genau das sind, was der Personaler haben will. Allerdings sollten Sie dabei authentisch bleiben – alles andere wird Ihnen sonst später auf die Füße fallen.
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Nützlichkeit
Am Ende des Tages macht der Personaler eine einfache Rechnung auf: Wenn er in Sie investiert, Ihnen also ein Gehalt zahlt, werden Sie im Gegenzug für das Unternehmen einen Mehrwert erwirtschaften? Je konkreter Sie zeigen können, dass Sie genau das leisten können, umso größer sind Ihre Chancen, den Job zu bekommen. Alle beruflichen Erfolge und Erfahrungen, die dazu beitragen, sollten Sie also aus dem Effeff beschreiben können.
Personaler sind auch deshalb so zögerlich, Seiteneinsteiger oder weniger angepasste Menschen einzustellen, weil sie Angst haben, dass mögliche Fehlgriffe auf sie zurückfallen. Sie fürchten in diesem Fall um ihr eigenes Standing im Unternehmen. Das bedeutet für Sie: Vermitteln Sie glaubwürdig und authentisch, dass Sie genau das liefern, was die Personaler sich wünschen: Eine belastbare, sozial kompatible Persönlichkeit, die gut zum Rest des Teams passt und die Expertise und Erfahrung in den anstehenden Aufgaben mitbringt.
Wie das gehen soll? Wir geben Ihnen alle wichtigen Tipps für die einzelnen Phasen des Vorstellungsgesprächs.
Tipps fürs Bewerbungsgespräch: Das passiert in den einzelnen Phasen
Über Sympathie und Vertrauen entscheiden oft die ersten fünf Sekunden des Kennenlernens: Es reicht ein Blick, ein Begriff oder eine Geste Ihrerseits, um den Personaler von Ihnen zu begeistern – oder auch zu befremden. Läuft es positiv, spricht man vom Halo-Effekt. Das negative Pendant nennt sich Horn-Effekt. In beiden Fällen geht es darum, dass Ihr Gegenüber von einem Detail Ihrer Persönlichkeit auf das große Ganze schließt, im Guten wie im Schlechten.
Darum sollten Sie Ihre Körpersprache und Ihre Worte achtsam wählen. Das Geheimnis eines erfolgreichen Vorstellungsgesprächs liegt also darin, sich zum einen optimal zu präsentieren, aber nicht alles von sich preiszugeben – und zwar in allen Phasen des Bewerbungsverfahrens!
Erfahrungsgemäß folgen so gut wie alle Vorstellungsgespräche diesem Ablauf:
Die Abfolge der Phasen kann sich immer mal ändern. Aber die einzelnen Bestandteile werden immer wieder vorkommen. Wir nehmen jetzt diese Anordnung als Basis, um Ihnen Tipps für jede einzelne Phase zu geben.
Vorstellungsgespräch Phase 1: Locker Smalltalk halten leicht gemacht
Alle Bewerbungsgespräche fangen mit etwas Smalltalk an: Gegenseitiges Vorstellen, Händeschütteln, das Wetter, die Anreise und so weiter. Das Ganze klingt hier belangloser, als es in Wahrheit ist. Denn es geht nicht um den oberflächlichen Inhalt des Gesprächs, sondern um ein gegenseitiges Beschnuppern. Man wird warm miteinander – oder auch nicht. Im besten Fall schaffen Sie in dieser Aufwärmphase eine lockere Atmosphäre, in der Sie und die anderen Personen sich wohl fühlen.
Psychologen gliedern die Situation, in der sich Fremde kennenlernen, in drei Phasen, die aufeinander aufbauen und den Anstieg der gegenseitigen Sympathie kennzeichnen:
- Matching
Ihr Gegenüber registriert Ihre Körpersprache und reagiert teilweise. Höchstens die Hälfte Ihrer Gesten wird mit einer entsprechenden eigenen Bewegung beantwortet.
- Pacing
Jetzt nimmt die Sympathie Fahrt auf: Mehr und mehr „antwortet“ Ihr Gesprächspartner auf Ihre Körpersprache, Mimik und Wortwahl.
- Rapport
Geschafft: Beim Rapport nehmen Sie und Ihr Gegenüber bei fast jeder Interaktion Bezug auf den anderen.
Um es noch einmal klar zu machen: In dieser Aufwärmphase werden keine wichtigen sachlichen Informationen ausgetauscht. Dieser Teil des Vorstellungsgesprächs dient dazu, dass die Gesprächspartner einen Bezug (Rapport) zueinander aufbauen. Das ist wichtig und Sie sollten die Bedeutung dieser Phase auf keinen Fall unterschätzen.
Viele Kandidaten tappen hier leider in die Falle und unterschätzen diese ersten fünf Minuten. Aber klar ist: Personaler analysieren schon jetzt, ob Sie ins Team passen würden oder nicht. Dieser erste Eindruck ist im Verlauf des Gesprächs nicht leicht zu revidieren. Studien aus den USA beweisen: Ob Sie den Job bekommen, entscheiden Personaler oft in diesen ersten fünf Minuten.
Das ist vielleicht ärgerlich, aber dennoch nicht zu ändern: Auch Arbeitgeber entscheiden sich oft aus dem Bauch heraus. Der Kopf sucht dann nachträglich nach rationalen Gründen, um diese Entscheidung zu rechtfertigen.
Allerdings haben Sie einen entscheidenden Vorteil gegenüber Ihren Mitbewerbern: Sie wissen jetzt, wie wichtig die Smalltalk-Phase ist und können sich entsprechend vorbereiten. Üben Sie mit Freunden, Angehörigen oder sogar einem Coach. Es geht um die Frage: Wirken Sie sympathisch, aufgeschlossen, kompetent?
Achtung, Stolperfallen
Nomen est Omen: Beim Vorstellungsgespräch stellen Sie sich selbst vor und zwar von Ihrer besten Seite. Stellen Sie Ihr Licht also nicht unter den Scheffel. Es ist total in Ordnung, Werbung für sich selbst zu machen. Allerdings sollten Sie es auch nicht übertreiben, sonst wirken Sie arrogant und nicht authentisch.
Gerade Berufseinsteiger und Studenten meinen oft, ordentlich auf die Pauke hauen zu müssen, weil ihr Lebenslauf noch nicht viel hergibt. Typische Aussagen sind hier: „Ich bin hochmotiviert“ oder „Ich bin total pünktlich und belastbar“. Ganz falsch! Denn das sollte selbstverständlich sein. Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Gegenübers: Wenn Sie diese Eigenschaften so betonen, sind sie für Sie wohl nicht normal. Soll er dann froh sein, wenn Sie trotzdem (mal) pünktlich zum Dienst erscheinen? Mal abgesehen davon: Wenn Sie diese Selbstverständlichkeiten thematisieren, fallen Ihnen wohl keine anderen Fähigkeiten ein, mit denen Sie punkten können und das ist schon schwach.
Noch schlimmer sind die vermeintlichen Eingeständnisse von Schwäche, die eigentlich Eigenlob sind. Beispiel: „Ich bin leider ein Workoholic.“
Auch diese und ähnliche Lobhudeleien sollten Sie besser vermeiden:
- Darin ist keiner besser als ich.
- Niemand hat darin mehr Erfahrung als ich.
- Meine Top-Referenzen muss ich nicht weiter erläutern, oder?
- Und dann kann ich noch x und y und z und… wie viel Zeit haben wir?
- Ich bin einfach der perfekte Kandidat für diesen Job.
Zugegeben, wir haben hier überspitzte Aussagen formuliert, aber Sie wissen, worum es geht: Vermeiden Sie bitte übertriebenes, aalglattes Eigenlob. Der Effekt ist immer negativ: Ihr Gegenüber wird denken, Sie sind ein Schaumschläger, der alles täte, um diesen Job zu kriegen. Und das ist kein gutes Argument für Ihre Sache.
Was Sie auch lieber lassen sollten: Ausreden wie „dafür kann ich nichts, weil…“ oder Anbiederungen wie „Ich fühle mich in Ihrem Unternehmen jetzt schon wie zu Hause“. Jeder Personaler will a) Menschen, die Verantwortung für ihre Aufgaben übernehmen und b) sich aktiv für Sie entscheiden. Lassen Sie ihn sich aus Überzeugung für Sie entscheiden.
Phase 2 und 3 im Bewerbungsgespräch: Kennenlernen und Ihre Bewerbung auf dem Prüfstand
Jetzt geht es ans Eingemachte: Personaler nehmen in diesen beiden Phasen Ihre Angaben im Lebenslauf und im Bewerbungsschreiben unter die Lupe. Drastisch ausgedrückt wollen sie Sie ein wenig grillen. Das gibt ihnen nämlich die Gelegenheit, Sie genau zu beobachten und gegebenenfalls zu schauen, ob Sie vielleicht im Lebenslauf etwas beschönigt haben. Außerdem wollen die Personaler so herausfinden, ob Sie sich näher mit ihrem Unternehmen und der offenen Position befasst haben. Kurz:
- Das, was Sie in der Bewerbungsmappe versprochen haben, sollten Sie im Gespräch einlösen.
- Das, was Sie können und bieten, sollte möglichst dem Gewünschten entsprechen.
Das klingt jetzt erstmal nicht sehr angenehm – vorsichtig ausgedrückt. Aber erstens waren Sie ja schlau und haben in der Bewerbung nicht geschummelt. Und zweitens haben Sie sich ja beworben, eben weil die Stelle so gut zu Ihren Qualifikationen passt. Da haben Sie also gar nichts zu befürchten. Also: Immer locker bleiben! Sie packen das.
Mit welchen Fragen können Sie rechnen? Wir haben hier ganz typische Fragen für Sie zusammengestellt. Bereiten Sie vor dem Bewerbungsgespräch Ihre Antwort darauf vor, dann sind Sie gewappnet.
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Was ist Ihre größte Schwäche?
Verfallen Sie bitte nicht dem Irrglauben, Sie müssten hier eine Ihrer Stärken als vermeintliche Schwäche präsentieren, so etwas wie „Ich bin leider Perfektionist, ich höre erst auf, wenn das Ergebnis besser als gut ist.“ Zum einen durchschauen Personaler diese Strategie sofort. Denken Sie dran, diese Menschen haben meist viel mehr Erfahrung mit Vorstellungsgesprächen als Sie. Und zum zweiten signalisieren Sie so nicht, dass Sie an Ihrer Schwäche arbeiten wollen. Besser wäre eine Aussage wie „Manchmal verzettele ich mich in Teilaufgaben. Aber ich habe begonnen, meine Todos mit einer App zu strukturieren. Das klappt immer besser.“
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Das hier wäre jetzt schon Ihre fünfte Stelle. Wieso wechseln Sie so oft den Job?
Dass jemand häufiger den Job wechselt, ist nicht schlimm. Ziehen Sie sich nicht den Schuh an, dass Sie wechselhaft oder wenig beständig seien. Stattdessen erläutern Sie knapp Ihre Gründe (ohne ehemalige Arbeitgeber schlecht zu machen!). Wichtiger noch: Zeigen Sie auf, wie diese früheren Beschäftigungen Sie für den aktuellen Job qualifizieren. Damit lenken Sie das Gespräch übrigens auch wieder geschickt von der Vergangenheit in die Gegenwart.
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Beharren Sie auf Ihrer Meinung oder sind Sie kompromissbereit?
Das ist eine fiese Frage! Denn es kommt auf die Situation an, ob das eine oder das andere gut ist. Ihre Antwort sollte deshalb immer ein „sowohl als auch“ beinhalten. So etwas wie: „Wenn ich von einem Vorgehen total überzeugt bin, vertrete ich meine Meinung auch mit handfesten Argumenten. Aber ich bin immer offen für eine konstruktive Diskussion und wenn ich überzeugende Argumente höre, bin ich auch gern kompromissbereit. Wichtig ist, dass wir als Team am Ende die beste Lösung für das Problem finden.“
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Wenn Sie an meiner Stelle wären: Wen würden Sie für diese Position einstellen?
Hoppla, das sind gleich zwei Fragen auf einmal: 1.) Was glauben Sie, muss ein Kandidat unbedingt mitbringen? Und 2.) Glauben Sie, Sie haben diese Fähigkeit? Jetzt macht sich eine gründliche Vorbereitung bezahlt, denn Sie haben sich vorher hoffentlich Gedanken über die Schlüsselqualifikationen gemacht. Deshalb können Sie so oder ähnlich antworten: „Meiner Meinung nach müsste ein Kandidat vor allem über Qualifikation x und Fähigkeit y verfügen. Darum bewerbe ich mich um die Stelle, weil ich ähnliches schon in meiner Position als XY gut anwenden konnte…“
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Auf welche Stellen haben Sie sich noch beworben? Und wie unterscheiden die sich von unserer Stellenanzeige?
Ehrlichkeit ist gut und schön. Aber eine detaillierte Ausführung über die Anzahl und den Verlauf Ihrer weiteren Bewerbungen ist hier nicht angebracht. Zu behaupten, dass Sie sich nur auf diese Stelle beworben haben, weil nur dieses Unternehmen hier Ihren absoluten Traumjob bietet, ist auch keine Lösung, weil a) höchstwahrscheinlich gelogen und b) übertrieben (siehe oben). Unser Tipp: Kurz und ohne Details antworten und stattdessen erklären, warum Sie sich hier beworben haben.
Haben Sie das Muster erkannt? Mit solchen und ähnlichen Fragen setzt man Sie unter Zugzwang. Es geht immer um die Frage: Wie reagieren Sie unter Stress? Und wie gut würden Sie zu diesem Unternehmen passen?
Ihre Maxime muss deshalb lauten:
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Lassen Sie sich Zeit.
Haben Sie keine Angst, dass eine kleine Denkpause vor Ihrer Antwort negativ wirkt. Im Gegenteil, so senken Sie nicht nur Ihren Blutdruck, sondern Sie zeigen auch, dass Sie die Fragen ernst nehmen und keine Pauschalantwort vom Stapel lassen. Die Zeit ist auf Ihrer Seite, also bitte nicht hetzen lassen.
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Stellen Sie Rückfragen.
Die wenigsten Bewerber trauen sich, in einem Bewerbungsgespräch Rückfragen zu stellen. Sie haben Angst, der Personaler könnte denken, man hätte nicht aufgepasst oder wolle Zeit schinden. Weit gefehlt! Haben Sie etwas Mut und fragen Sie, wenn Sie etwas nicht verstanden haben. Das ist auch ein Zeichen von aufrichtigem Interesse!
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Nehmen Sie´s mit Humor.
Manche Personaler wollen Sie etwas triezen und mit ungewöhnlichen Fragen aus der Fassung bringen. Sie wollen einfach sehen, wie Sie reagieren. Bitte geraten Sie nicht in Panik! Einfach locker bleiben und die Sache mit Humor nehmen. Das lässt Sie souverän rüberkommen.
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Überlegen Sie sich im Vorfeld gute Beispiele.
Erinnern Sie sich spontan an Begebenheiten, die eine Ihrer Fähigkeiten oder Eigenschaften zur Geltung bringen? Wunderbar! Falls nicht, sollten Sie sich solche Erinnerungen vorab zurechtlegen und sie in wenigen Sätze erzählen können. Diese kleinen Geschichten bleiben hängen und wirken authentischer als Selbstaussagen wie „Ich liebe Multitasking.“
Checklisten für Ihr Vorstellungsgespräch: Jetzt kostenlos downloaden
Gute Vorbereitung ist das A und O für ein erfolgreiches Bewerbungsverfahren. Mit unseren Checklisten trainieren Sie Antworten auf typische Fragen, clevere Rückfragen und erhalten über 100 wertvolle Tipps.
Checkliste: 115 Tipps für Ihr BewerbungsgesprächGerade weil es im Bewerbungsgespräch um so viel für die Kandidaten geht, kursieren viele Mythen und krude Ideen rund um das Jobinterview. Wir haben für Sie über einhundert der wichtigsten Ratschläge zum Bewerbungsgespräch zusammengestellt. Die Mythbuster-Checkliste können Sie sich hier als PDF herunterladen (Link auf PDF). Wahrscheinlich sind hier ein paar Tipps dabei, die Sie bereits kennen, aber genauso wahrscheinlich finden Sie den einen oder anderen neuen, nützlichen Hinweis.
Checkliste: 100 typische Fragen im BewerbungsgesprächTypische Sachen, die Personaler in Jobinterviews und Einstellungstests immer wieder fragen: Wir haben sie zusammengestellt. Laden Sie sich hier unsere Checkliste mit typischen Personaler-Fragen (Link auf PDF) herunter und üben Sie clevere Antworten, die zu Ihnen passen. Unser Tipp: Wenn Bekannte oder Freunde von Ihnen auch gerade auf Jobsuche sind, können Sie sich gegenseitig Fragen stellen und von den Rückmeldungen der anderen lernen, wie Ihre Antworten auf andere wirken.
Fragen, mit denen Personaler Ihren Stresslevel testen.Von den Stressfragen, die bei manchen Personalern so beliebt sind, gibt es viele Versionen. Die allermeisten passen in eine der folgenden Kategorien: Analogie-Fragen, Fangfragen, Provokationen (die keine Fragen sind), Brainteaser und Trichterfragen.
Zu jeder Kategorie haben wir ein paar Beispiele zusammengestellt. Laden Sie sich hier die Stressfragen-Checkliste kostenfrei als PDF (Link auf PDF) herunter, um sich auf etwaige Fangfragen im Bewerbungsgespräch vorzubereiten. Bewerbungsgespräch ChecklisteSind Sie sicher, dass Sie an alles gedacht haben? Zur Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch haben wir alle wichtigen Dinge in dieser Checkliste aufgeführt. Diese Liste hilft Ihnen zu überprüfen, ob Sie tatsächlich optimal vorbereitet sind. Können Sie alles bejahen? Wunderbar, das senkt hoffentlich Ihre Nervosität. Falls nicht, holen Sie es einfach noch rechtzeitig nach. Laden Sie sich hier unsere Todo-Checkliste als kostenloses PDF herunter (Link auf PDF).
Bewerbungsgespräch Phase 4: Fragerunde
In jedem Jobinterview bekommen Sie irgendwann die Möglichkeit, selbst Fragen zu stellen. Nutzen Sie diese Möglichkeit auf jeden Fall! Überlegen Sie sich bitte vorab Fragen und stellen Sie diese auch. Das ist extrem wichtig, denn:
- Sie erfahren so mehr über die Firma, Ihre Stelle, Ihre zukünftigen Kollegen und
- Sie beweisen so Ihren Gesprächspartnern, dass Sie aufrichtig an einer Beschäftigung in diesem Unternehmen interessiert sind. Denn Ihre Fragen basieren darauf, dass Sie sich vorab auch mit der Website des Unternehmens, den Social-Media-Aktivitäten und anderen Publikationen beschäftigt haben. Das tut nur derjenige, der ernsthaft bei dieser Firma arbeiten will.
Hier sind noch fünf weitere gute Gründe für Rückfragen.
Gute Fragen zu stellen, kann man üben. Wir haben eine Checkliste mit einhundert guten Rückfragen für Sie zusammengestellt. Laden Sie sich hier unsere Fragen-Liste als kostenloses PDF herunter (Link auf PDF). Unser Tipp: Wählen Sie fünf bis maximal zehn Fragen daraus aus und prägen Sie sie sich ein. Die Checkliste mitzunehmen und die Fragen daraus abzulesen, wäre nämlich nicht so geschickt…
Rückfragen, die Sie NIE stellen sollten
Genauso wie clevere Rückfragen ein gutes Licht auf Sie werfen, gibt es auch Fragen, die Sie auf keinen Fall stellen sollten. Ein Beispiel: Lassen Sie nie durchblicken, dass Sie den Job superdringend brauchen. Sie bringen sich damit auf einer Sekunde auf die andere in eine sehr ungünstige Verhandlungsposition.
Hier noch mehr Beispiele für Fragen, die Sie dumm dastehen lassen:
- Was genau macht Ihre Firma nochmal?
Vielleicht meinen Sie, damit unterstreichen Sie Ihre Neugier aufs Unternehmen. Aber es zeigt nur, dass Sie null vorbereitet sind und sich nicht im Geringsten mit der Firma beschäftigt haben! Wenn Sie also tatsächlich davon träumen, für diese Firma zu arbeiten, dann lesen Sie wenigstens die „Über uns“-Seite auf der Firmenwebsite!- Überprüfen Sie eigentlich die Angaben in meinem Lebenslauf?
„Eigentlich nicht, aber jetzt schon“ – das denkt vermutlich jeder Personaler, wenn Sie das fragen. Mit dieser Frage bringen Sie den Verdacht auf, dass Sie an der einen oder anderen Stelle geschummelt haben. Was antworten Sie denn, wenn der Personaler dann fragt: „Wo meinen Sie denn, müssten wir nachhaken?“ Spätestens jetzt haben Sie unnötig Ihre Glaubwürdigkeit ruiniert.- Wieso haben Sie mich zum Interview eingeladen?
Wollen Sie damit die Kernphase des Bewerbungsgesprächs einleiten, in der Sie sich präsentieren? Nette Idee, funktioniert nur leider nicht.
Denn mit dieser Frage sieht es so aus, dass Sie gar nicht mit einer Einladung gerechnet haben. Sie halten sich also nicht für ausreichend qualifiziert! Ihre Einstellung müsste eher sein: Sie sind eine perfekte Besetzung für den Job, basta.- Wie lange muss ich warten, bis ich Urlaub einreichen kann?
Äh, Moment mal: Sie sitzen gerade erst im Bewerbungsgespräch, Sie sind noch nicht angestellt und überlegen jetzt schon laut, wann Sie wohl Urlaub bekommen? Eindeutiger können Sie Ihren Mangel an Motivation kaum zeigen! Warten Sie besser mit der Frage nach dem nächstmöglichen Urlaub, bis Sie tatsächlich den Job antreten.Ähnlich ungeschickt ist auch die Frage: „Was muss passieren, bis Sie jemandem kündigen?“ Egal, ob was Sie im Schilde führen oder nicht: Sie signalisieren, dass man sich mit Ihrer Anstellung Ärger einhandelt. Und wer will das schon?
- Prüfen Sie nach, ob Ihre Mitarbeiter das Internet auch privat nutzen?
Versetzen Sie sich mal in die Lage des Personalers: Wenn ein Kandidat Sie das fragt, was denken Sie dann? Richtig, dass der Kandidat vor allem bei Insta stöbern statt sich um seinen Job zu kümmern. Auch hier gilt: Solange Sie noch keine Zusage erhalten haben, gibt es keinen guten Grund, solche Fragen zu stellen.- Würden Sie mir den Job geben?
Natürlich wollen Sie wissen, ob Sie den Job bekommen oder nicht. Aber direkt im Vorstellungsgespräch danach zu fragen, kommt nicht gut. Denn zum einen wird sich der Personaler vermutlich noch weitere Kandidaten ansehen und kann sich noch kein abschließendes Urteil bilden. Und zweitens wirken Sie so unsicher und direkt verzweifelt. Besser ist es, nach dem weiteren Vorgehen zu fragen und wann Sie (ungefähr) eine Entscheidung erwarten können.
Bewerbungsgespräch Phase 5: Verabschiedung
Das Bewerbungsgespräch ist fast gelaufen – aber das heißt nicht, dass Sie nun zum untätigen Warten verdammt sind. Zu einem Vorstellungsgespräch gehört die Phase der Vorbereitung, die Phase der Begegnung und auch die Phase der Nachbereitung. Nutzen Sie diese wichtige Phase, um einen bleibenden guten Eindruck zu hinterlassen.
Das können Sie nach dem Jobinterview tun
- Zeit zum Überlegen: Wie ist das Vorstellungsgespräch gelaufen?
Fanden Sie Ihre „Performance“ gut? Glauben Sie, Sie haben Ihre Gesprächspartner beeindrucken können? Oder würden Sie im nach hinein gern noch etwas anders sagen oder machen? Nehmen Sie sich dafür Zeit, das Gespräch nochmal im Geist durchzugehen. Das gibt Ihnen die Gelegenheit, für weitere Jobinterviews aus möglichen Fehlern zu lernen.
- Bedanken Sie sich schriftlich für das Gespräch.
Sie erreichen damit gleich mehrere Dinge auf einmal: Sie bringen sich (nochmal) positiv in Erinnerung und Sie zeigen aufrichtiges Interesse an einer Beschäftigung. Der Brief oder die E-Mail muss nicht lang sein. Sie bedanken sich einfach für die Gelegenheit, sich vorstellen zu können und für die Gelegenheit, das Unternehmen besser kennengelernt zu haben. Abschließend können Sie noch erwähnen, dass dies Sie darin bestätigt hat, gut zum Unternehmen zu passen. Und dass Sie sich auf eine Rückmeldung freuen.
- Suchen Sie weiter nach anderen Jobs!
Auch wenn Sie denken, dass das Bewerbungsgespräch gut gelaufen ist und Sie glauben, eine Zusage zu bekommen: Jetzt ist nicht die Zeit, die Jobsuche aufzugeben. Denn solange Sie noch keinen Arbeitsvertrag unterzeichnet haben, sollten Sie sich weitere Perspektiven eröffnen. Kurz: Bewerben Sie sich auf weitere Stellen.
7 Lifehacks fürs Jobinterview
In jedem Gespräch tauschen die Teilnehmer viel mehr aus als reine Informationen. Gestik, Mimik, Gesprächspausen, Blicke erzählen mindestens genauso viel wie das, was Sie sagen oder hören. Aber auch wie Sie etwas sagen und wann, hat einen großen Effekt auf Ihre Chancen, den Job zu bekommen. Sie haben gegenüber Ihren Mitbewerbern einen großen Vorteil, wenn Sie diese Lifehacks bewusst einsetzen.
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Bester Tag für ein Jobinterview: der Donnerstag
„Wenn Sie eine Einladung für ein Vorstellungsgespräch erhalten, schlägt Ihnen das Unternehmen mindestens einen Termin und vielleicht auch ein, zwei weitere mögliche Zeiten vor. Das ist Ihre Möglichkeit, den Termin zu Ihrem Vorteil zu verschieben.
Vermeiden Sie Termine an Montagen und Freitagen: Wenn Ihre Gesprächspartner ein besonders tolles oder auch besonders blödes Wochenende hatten, ist deren Laune am Montag nicht gut. Und am Freitag sehnen viele schon das nächste Wochenende herbei und sind vielleicht nicht ganz bei der Sache. Weder das eine noch das andere steigert Ihre Chancen, im Gegenteil.
Nach einer Studie der Carnegie Mellon Universität vergeben Juroren bessere Noten, je länger ein Wettbewerb dauert. Dabei ist es egal, ob sie während des Wettbewerbs oder erst am Ende benoten. Diese Erkenntnis lässt sich auch auf Jobinterviews übertragen: Je mehr Kandidaten ein Personaler schon gesehen hat, umso weniger streng ist er wahrscheinlich.
Perfekt ist ein Termin in der Mitte der Woche: Zum Beispiel an einem Mittwoch oder Donnerstag, gern mitten am Vormittag. Um die Uhrzeit können dann auch weder Hunger noch Mittagstief Ihre Bewerbung beeinträchtigen.
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Die Mitbewerber können Ihnen egal sein
Sollten Sie mit anderen Kandidaten zusammen eingeladen werden, beispielsweise zu einem Assessment Center oder bei einem Einstellungstest, bleiben Sie natürlich höflich und grüßen in die Runde. Aber dann kümmern Sie sich wieder um sich selbst und wie Sie Ihre möglichen Arbeitgeber beeindrucken können. Denn Fakt ist: Je mehr Kandidaten ein Jobangebot anzieht, umso eher sinkt deren Engagement. Wissenschaftler der Universitäten Michigan (USA) und Haifa (Israel) haben das in einer Studie bewiesen.
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Nutzen Sie die Macht der Farben
Wählen Sie Accessoires oder Kleidungsstücke in den Leitfarben des Unternehmens, bei dem Sie sich bewerben. Damit sehen Sie buchstäblich so aus, als gehörten Sie bereits zur Belegschaft. Denn Sie wissen: Je mehr uns ein Mensch ähnlich ist, desto eher mögen wir ihn. Das gilt übrigens auch für Wortwahl und Gestik.
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Keine Scheu vor Komplimenten
Unterschätzen Sie nicht, wie gern andere Komplimente erhalten. Die Kunst eines aufrichtigen Kompliments liegt darin, dass es begründet ist und Substanz hat. Eine launige Bemerkung wie „Sie haben die Haare schön“ kommt leicht so rüber, als wollten Sie sich einschleimen. Aber wenn Sie zum Beispiel vorab recherchieren, dass Ihr Gesprächspartner den gleichen Sport wie Sie liebt, haben Sie einen guten Aufhänger für ein aufrichtiges Kompliment. Social media wie LinkedIn, Xing oder Facebook sind oft gute Informationsquellen.
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Sie sind nervös? Stehen Sie ruhig dazu!
Nervosität entsteht zum Beispiel, wenn wir uns anstrengen, uns wirklich von unserer besten Seite zu zeigen. Wie beim Vorstellungsgespräch. Deshalb ist Ihre Aufregung keine Schwäche, die Sie überspielen müssen. Im Gegenteil, es zeigt nur, wie wichtig Sie dieses Gespräch nehmen. Das zeugt von ehrlichem Interesse an dem Job. Wenn Sie also vor lauter Nervosität keinen geraden Satz herausbringen, gehen Sie kurz auf die Metaebene: „Tut mir leid, ich bin doch etwas nervös.“ Diese Form der Ehrlichkeit macht Sie sympathisch. Glauben Sie nicht? Eine Studie der Universität Texas beweist, dass Bewerber, die keinerlei Gefühle zeigen, den Job eher nicht bekommen. Der Grund? Sie vermitteln den Eindruck, dass über keine soziale Kompetenz verfügen.
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Keine falsche Bescheidenheit
Wenn Sie Ihre Erfolge und Erfahrungen anpreisen wollen, beginnen Sie auf keinen Fall mit Floskeln wie „Ich will ja nicht angeben, aber…“ Sie erreichen damit das Gegenteil und wirken wie ein Angeber. Sie haben solche Einleitungen nicht nötig, also beschreiben Sie Ihre Talente direkt. Das kommt garantiert besser bei Ihren Gesprächspartnern an.
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Wer aktiv zuhört, gewinnt
Natürlich werden Sie im Vorstellungsgespräch vieles gefragt und natürlich sollen Sie sich auch optimal beschreiben und selbst Fragen über das Unternehmen und Ihren Job stellen. Aber Sie sollten nicht die Gesprächsführung an sich reißen oder ohne Punkt und Komma reden. Für einen bleibenden positiven Eindruck ist nicht die Quantität, sondern die Qualität Ihrer Aussagen wichtig.
Gut zu wissen: Viele Menschen behalten Unterhaltungen dann als besonders gut in Erinnerung, wenn sie selbst häufig zu Wort kamen. Es ist also durchaus für Sie von Vorteil, wenn Ihre Gesprächspartner viel reden. Stellen Sie offene Fragen, die nicht mit Ja oder Nein beantwortet werden können. So erfahren Sie mehr über die Firma und die Mitarbeiter und können darauf aufbauend weitere Fragen stellen.
Und jetzt viel Erfolg für Ihre Bewerbung auf Ihren Traumjob!