Es erscheint so verlockend: Wer sich für die Selbstständigkeit entscheidet, ist sein eigener Herr – oder seine eigene Frau –, bestimmt selbst, wann und wie viel gearbeitet wird oder welche Aufträge angenommen werden. Im besten Fall kommen nach und nach Angestellte hinzu, das Unternehmen expandiert und der Rubel rollt – direkt ins eigene Portemonnaie.
Raus aus dem Hamsterrad; satt Gewinne für andere zu erwirtschaften und um jede Gehaltserhöhung bitten zu müssen, stehen Eigenverantwortung und Freiheit auf der Agenda. Neben allen Vorteilen sollten sich Entrepreneure auch der Risiken bewusst sein. Viele Start-ups scheitern bereits innerhalb des ersten Gründungsjahres.
Bürokratie
Ein Unternehmensgründer trifft auf eine Reihe bürokratischer Stolpersteine. Je nach Branche sind Zertifikate und Berechtigungen nötig, die bei den entsprechenden Stellen eingereicht werden müssen. Welche das im Einzelnen sind, verrät die zuständige IHK oder eine Rechtsberatung. Wer noch keinen Steuerberater engagiert hat, sollte das spätestens mit der Gründung tun.
Finanzieller Background
Mit einer zündenden Idee und einem passenden Kredit wird sich schon alles regeln? Falsch! Eine solide finanzielle Basis ist eine Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Start.
Das bedeutet nicht zwingend, dass Unternehmensgründer nur auf Eigenkapital setzen müssen; auch Investoren oder Partner sind eine gute Alternative, sofern das Gesamtkonzept stimmt. Ohne eine vernünftige Finanzplanung gehen viele Gründer bereits von vornherein ein unkalkulierbares Risiko ein.
Personalverantwortung
Kleinunternehmer beginnen ihr Business häufig im Alleingang, unterstützt von Familie oder Freunden. Über kurz oder lang stellen Selbstständige bei guter Auftragslage zusätzliche Mitarbeiter ein. Damit wird die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt, gleichzeitig übernimmt der Unternehmer Verantwortung für seine Angestellten.
Sozialleistungen müssen finanziert und Arbeitnehmerrechte wie Kündigungsfristen eingehalten werden. Wer sich Manpower einkaufen möchte, kann auf Plattformen Freelancer finden, die einen Part der Arbeit übernehmen und nicht fest angestellt werden. Der Vorteil besteht darin, je nach Job und Schwierigkeitsgrad Profis zu engagieren, die für diesen einen Auftrag perfekt sind.
Know-how und Verfügbarkeit lassen sich über das Portal checken, bevor der Job vergeben wird. Da die Abrechnung über die Plattform erfolgt, ist Sicherheit für beide Seiten gewährleistet.
Fulltime: Job par excellence
Der Weg in die Selbstständigkeit ist häufig getrieben von dem Wunsch, selbstbestimmt dazu arbeiten. Statt eines Nine-to-Five-Jobs warten zumindest zu Beginn weitaus mehr Stunden auf die Gründer.
Während Angestellte ein Recht auf Sonntagszuschlag, Überstundenkonto oder gesetzlichen Urlaubsanspruch haben, finden sich Unternehmer tagtäglich in der Verantwortung für den Erfolg wieder – das bedeutet für die meisten Selbstständigen weitaus mehr Stunden als noch im Angestelltenverhältnis.
Der Markt: das unbekannte Wesen (Video)
Die Idee ist prima, die Umsetzung geplant und auf einmal ändert sich die Nachfrage? Mitbewerber haben die gleiche Marktlücke entdeckt, ein Global Player engagiert sich im lokalen Bereich oder der Bedarf wird von Alternativlösungen gedeckt?
Nicht immer ist eine ultimative Geschäftsidee von Erfolg gekrönt – dieses Risiko lässt sich nur bedingt eingrenzen. Eine gründliche Vorabrecherche und Marktkenntnisse helfen zwar, bewahren Unternehmensgründer allerdings nicht vollständig vor den Gefahren.
Video: Was ist Resilienz?
Resilienz: unabdingbar für Selbstständige
Die nervliche Belastung bringt viele Entrepreneure an ihre Grenzen. In der Realität stürzen neue Aufgaben sowie Kritik auf Unternehmer ein. Know-how auf dem neuesten Stand, ein sensibler Umgang mit den Herausforderungen und finanziellen Risiken sorgen unter Umständen für schlaflose Nächte. Nur wer sich abgrenzen kann, hat die Kraft für die Unternehmensführung.