Die Nachfrage nach Angeboten in den Bereichen Sport und Fitness wird immer größer. Daher benötigen die entsprechenden Unternehmen auch immer mehr qualifiziertes Personal. Eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann gibt die Möglichkeit, in diesem Bereich eine Karriere zu beginnen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Berufe im Bereich Sport: Ein Traum für viele junge Menschen
Die Begeisterung für Sport hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Einer der wesentlichen Gründe dafür liegt darin, dass immer mehr Menschen Wert auf ein gesundes und aktives Leben legen. Sport ist dafür unbedingt notwendig. Es kommt hinzu, dass die körperliche Betätigung bei der Berufsausübung bereits seit Langem rückläufig ist. Immer mehr Personen arbeiten ausschließlich im Sitzen. Das führt dazu, dass sie als Ausgleich dazu nach Feierabend Sport treiben.
Daher nutzen immer mehr Menschen die Angebote von Sportvereinen. Diese organisieren sich überwiegend mit ehrenamtlichen Mitarbeitern. Darüber hinaus kommt es jedoch auch zu einem Anstieg an privaten Anbietern. Insbesondere die Zahl der Fitnessstudios hat deutlich zugenommen. Doch gibt es auch andere Betriebe, die für ihre Kunden vielfältige Angebote für die sportliche Betätigung bereithalten.
Diese benötigen qualifizierte Mitarbeiter. Als Sport- und Fitnesskaufmann ist es möglich, am Wachstum in dieser Branche teilzuhaben. Diese Tätigkeit stellt für viele junge Menschen, die selbst gerne Sport treiben, einen Traumberuf dar.
Sport- und Fitnesskaufmann: Ein anerkannter Ausbildungsberuf
Für junge Menschen, die einen Beruf erlernen möchten, ist es wichtig, dass es sich dabei um eine seriöse Ausbildung handelt. Das ist eine bedeutende Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere. Dabei gibt es die klassischen Ausbildungsberufe, die wohl jeder kennt – beispielsweise Einzelhandelskaufmann, Schlosser, Schreiner oder Bäcker. Dabei ist sofort klar, dass es sich um eine anerkannte Berufsausbildung nach fest vorgeschriebenen Kriterien handelt.
Daher erhält der zukünftige Arbeitgeber einen genauen Nachweis der Fähigkeiten der Bewerber und von den Leistungen, die sie während der Ausbildungszeit erbracht haben. Darüber hinaus gibt es jedoch auch zahlreiche private Bildungsinstitute, die viele weitere Angebote bereithalten.
Die Bezeichnungen für diese Kurse klingen häufig vielversprechend, doch handelt es sich dabei um keinen offiziellen Ausbildungsberuf. Daher ist der Wert, den sie für die Karriere haben, deutlich geringer. Bei Berufen, die in der breiten Öffentlichkeit noch nicht bekannt sind, ist es daher sehr wichtig, sich zunächst darüber zu informieren, ob es sich tatsächlich um einen anerkannten Ausbildungsberuf handelt. Beim Sport- und Fitnesskaufmann ist dies der Fall. Das Berufsbildungsgesetz nahm diesen im Jahre 2001 auf. Das ist die Grundlage für einen hochwertigen Abschluss, der die Karriere der Absolventen fördert.
Diese Aufgaben erledigt ein Sport- und Fitnesskaufmann
Die Aufgaben, die ein Sport- und Fitnesskaufmann übernimmt, sind sehr vielfältig. Diese Fachkräfte erledigen vorwiegend Verwaltungsaufgaben rund um den sportlichen Betrieb. Daher kommen sie in der Regel nicht zum Einsatz, um das Training zu leiten oder selbst Sport zu treiben. Aus diesem Grund arbeiten sie vorwiegend im Büro. Einsätze in Sporthallen oder im Freien stellen eher die Ausnahme dar, kommen aber dennoch hin und wieder vor. Die Aufgabe besteht darin, die wirtschaftliche Aktivität des Betriebs zu planen.
Sport- und Fitnesskaufleute entwickeln eigene Konzepte, um das Sportangebot der Vereine oder Fitnessstudios wirtschaftlich effizient zu gestalten. Sie sorgen dafür, dass das Programm interessant und abwechslungsreich ist. Sie betreuen Mitglieder und Interessenten. Außerdem sind sie im Unternehmen für die interne Organisation zuständig. Sie kümmern sich um die Personalplanung, um das Rechnungswesen und um das Controlling. Darüber hinaus organisieren sie häufig Veranstaltungen rund um den Sport.
Bei den Betrieben, die einen Sport- und Fitnesskaufmann einstellen, handelt es sich häufig um Fitnessstudios oder um ähnliche Unternehmen, die ihren Kunden ein sportliches Angebot gegen ein Entgelt anbieten. Doch gibt es auch noch einige weitere Möglichkeiten. Sport- und Fitnesskaufleute finden beispielsweise in professionellen Sportvereinen, im Wellnessbereich, in Sportschulen sowie bei Betreibern von privaten Sportplätzen, Fußballstadien oder Schwimmbädern Arbeit.
So läuft die Lehre ab
Die Berufsausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann findet meistens nach dem dualen System statt. Das bedeutet, dass die Auszubildenden den größten Teil ihrer Zeit in einem Betrieb verbringen, der in der entsprechenden Branche tätig ist. Dabei erhalten sie eine Einführung in die praktischen Tätigkeiten in diesem Beruf. Alle Arbeiten, die sie dabei erlernen, halten sie in einem Berichtsheft fest. Der Ausbilder muss dieses regelmäßig überprüfen und kontrollieren, ob die Lehrlinge in alle Aufgaben eingewiesen wurden.
Darüber hinaus ist der Besuch einer Berufsschule vorgeschrieben. Hier lernen die Auszubildenden das theoretische Hintergrundwissen kennen, das für die Berufsausübung notwendig ist. Die Unterrichtsstunden befassen sich dabei ganz speziell mit Themen aus den Bereichen Sport und Fitness. Hinzu kommen allgemeinbildende Fächer – beispielsweise Mathematik, Deutsch oder Geografie.
Die Ausbildungsdauer liegt bei drei Jahren. Nach der Hälfte dieser Zeit müssen die Absolventen eine Zwischenprüfung bestehen. Zum Schluss wartet die Abschlussprüfung auf sie, die aus vier unterschiedlichen Teilen besteht. Hinzu kommt eine mündliche Prüfung. Während der Ausbildungszeit erhalten die Lehrlinge eine Ausbildungsvergütung.
Als Alternative zur dualen Berufsausbildung besteht die Möglichkeit, an einem rein schulischen Lehrgang teilzunehmen. Dieser legt den Schwerpunkt auf die Theorie. Erst später absolvieren die Teilnehmer Praktika, um auch die praktischen Fähigkeiten zu erlernen. Dabei handelt es sich in der Regel um Angebote von privaten Bildungseinrichtungen. Daher sind sie kostenpflichtig.
Voraussetzungen für die Berufsausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann
Um Sport- und Fitnesskaufmann zu werden, ist kein spezieller Schulabschluss vorgeschrieben. Die meisten Auszubildenden haben jedoch die mittlere Reife absolviert. Ein relativ großer Teil verfügt auch über das Abitur oder über das Fachabitur. Es ist zwar auch nach dem Besuch der Hauptschule oder ganz ohne Schulabschluss möglich, diesen Beruf zu erlernen. Allerdings sind die Anforderungen im Bereich der Mathematik und der Wirtschaft so hoch, dass Lehrlinge ohne entsprechende Schulbildung häufig Probleme bekommen. Daher ist der Anteil der Absolventen mit Hauptschulabschluss und ohne Schulabschluss nur sehr gering.
Neben den Anforderungen an den Schulabschluss sollten die Interessenten auch selbst überprüfen, ob sie für dieses Berufsfeld geeignet sind. Die theoretischen Inhalte basieren in erster Linie auf der Mathematik und der Wirtschaftswissenschaft. Gute Noten in diesen Fächern sollten daher vorhanden sein und selbstverständlich ist auch ein Interesse an den entsprechenden Inhalten wichtig. Außerdem sind gute Deutschkenntnisse sehr hilfreich. Zu den Soft Skills, die für diese Aufgabe notwendig sind, zählen eine gute Selbstorganisation und eine hohe Sorgfalt.
Die Wahl des richtigen Ausbildungsbetriebs
Die Betriebe, bei denen ein Sport- und Fitnesskaufmann zum Einsatz kommen kann, sind ganz unterschiedlich. Das hat zur Folge, dass auch die Aufgaben der Auszubildenden ganz verschieden sind. In einem Fitnessstudio stehen beispielsweise das Marketing und die Betreuung der Kunden im Mittelpunkt. In professionellen Sportvereinen kann hingegen die Zusammenarbeit mit den Sponsoren und Werbepartnern eine deutlich größere Bedeutung haben.
Bei der Verwaltung eines Stadions spielen hingegen die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften und die Organisation der Wartungs- und Reinigungsmaßnahmen eine wichtige Rolle. Die großen Unterschiede innerhalb dieses Berufsfelds führen dazu, dass auch die Aufgaben der Sport- und Fitnesskaufleute große Verschiedenheiten aufweisen. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich genau zu überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb für die persönlichen Berufspläne am besten geeignet ist.
Berufsaussichten und Karrieremöglichkeiten
Die Berufsaussichten für Sport- und Fitnesskaufleute sind sehr günstig. Zum einen steigt die Nutzung privater Sportangebote stark an, sodass die entsprechenden Betriebe immer mehr gut ausgebildete Fachkräfte benötigen. Zum anderen wachsen auch die Umsätze, die im Profisport erzielt werden, rasant an. Das führt zu einer immer stärkeren Professionalisierung auf allen Ebenen. Das bedeutet, dass auch in diesem Bereich Fachkräfte für die entsprechenden Berufe zum Einsatz kommen. Aus diesem Grund sind die Aussichten, eine Anstellung als Sport- und Fitnesskaufmann zu finden, im Moment sehr gut.
Nach der Berufsausbildung ist es möglich, noch verschiedene weitere Bildungsmaßnahmen durchzuführen. Diese verbessern die Karrierechancen deutlich. Viele Fachkräfte, die als Sport- und Fitnesskaufmann ausgebildet wurden, schließen später eine Weiterbildung zum Fachwirt für Sport und Fitness an. Diese bringt einen etwas höherwertigen Abschluss mit sich und bringt daher Aufstiegschancen und häufig ein höheres Gehalt mit sich. Absolventen mit Fachhochschulreife oder Abitur können später auch ein Hochschulstudium aufnehmen.
Studienfächer mit ähnlichen Inhalten sind beispielsweise Sportmanagement, Betriebswirtschaftslehre oder Sportwissenschaft. Insbesondere Fachkräfte, die eine Führungsposition anstreben, können ihre Aussichten darauf durch ein Hochschulstudium deutlich verbessern.
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