Pflegefachkraft: Mehr als nur Altenhelfer: Das bietet der Beruf

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Pflegefachkräfte werden händeringend gesucht, sind sie doch unverzichtbar in der Pflege eingeschränkter und alter Menschen. Dabei erstreckt sich die Suche mittlerweile auch aufs Ausland, denn es entscheiden sich immer weniger junge Leute für eine Berufsausbildung in diesem Bereich.

Pflegefachkräfte: Wer macht solche Jobs?

Eigentlich sollte es normal sein: Eltern kümmern sich um die Kinder und wenn sie selbst alt sind, übernehmen die Kinder die Rolle der Pflegenden. Doch so einfach ist es nicht immer, denn berufliche und private Gründe stehen diesem Ideal entgegen. Außerdem sind es nicht wenige ältere Menschen, die aufgrund einer gesundheitlichen Einschränkung oder gar schwerwiegender Krankheiten auf eine Dauerpflege angewiesen sind, die die Angehörigen nicht realisieren können.

Pflegefachkräfte stellen eine wertvolle Stütze in der Versorgung alter und kranker Leute dar. Wer Freude am Umgang mit Menschen hat, die einer besonderen Versorgung bedürfen, wer sich sozial engagieren möchte und auch keine Scheu davor hat, Menschen wirklich rundum zu versorgen, ist als Pflegefachkraft geeignet. Dabei bieten derartige Jobs durchaus gute Zukunftschancen, denn die Zahl älterer Menschen nimmt stetig zu. Gleichzeitig wird von der jungen Generation ein Höchstmaß an Mobilität verlangt – Jobs im direkten Wohnumfeld sind inzwischen Mangelware. Folglich stehen Kinder und Enkelkinder kaum für die Pflege und Versorgung der älteren Generation zur Verfügung.

Als Pflegefachkräfte werden aber nicht nur Altenpfleger bezeichnet. Auch Kinderkranken- und –gesundheitspfleger sowie Kranken- und Gesundheitspfleger für Erwachsene üben den Job einer Fachkraft für Pflegeberufe aus. (#01)

Als Pflegefachkräfte werden aber nicht nur Altenpfleger bezeichnet. Auch Kinderkranken- und –gesundheitspfleger sowie Kranken- und Gesundheitspfleger für Erwachsene üben den Job einer Fachkraft für Pflegeberufe aus. (#01)

Die Berufsausbildung der Pflegefachkräfte

Als Pflegefachkräfte werden aber nicht nur Altenpfleger bezeichnet. Auch Kinderkranken- und –Gesundheitspfleger sowie Kranken- und Gesundheitspfleger für Erwachsene üben den Job einer Fachkraft für Pflegeberufe aus. Die Ausbildung für diesen sozialen Beruf dauert insgesamt drei Jahre, kann aber bei entsprechenden Vorleistungen bzw. Kenntnissen auf zweieinhalb Jahre verkürzt werden. Am Ende der Ausbildungszeit steht die staatlich anerkannte Abschlussprüfung, die an einer Pflegefachschule abzulegen ist.

Übrigens: Ist bereits eine abgeschlossene Ausbildung zum Kranken- oder Altenpflegehelfer vorhanden, verkürzt sich die Lehrzeit auf zwei Jahre. Die Lehre ist nicht überall möglich, denn es sind die staatlich anerkannten Krankenfachschulen sowie stationäre und ambulante Pflegefachschulen, die für die Pflegefachkraft-Ausbildung zuständig sind. Für die Inhalte sowie die Dauer im Einzelnen ist das Krankenpflegegesetz zuständig. Außerdem werden die Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen für die Krankenpflege herangezogen.

Voraussetzungen für Pflegefachkräfte

Wer in der Altenpflege tätig sein will, muss persönlich und gesundheitlich dazu geeignet sein. Denn eines ist klar: Eine Pflegefachkraft erledigt einen Knochenjob. Wer einmal eine bettlägerige Person umlagern musste, weiß, wie schwer es sein kann, einen Menschen zu bewegen, der von sich aus nicht mithilft. Auch wenn es bestimmte Griffe und Techniken gibt, bleibt es dennoch harte Arbeit, ein Gewicht von 60, 80 oder mehr Kilogramm zu bewegen. Wer bereits ein Rückenleiden hat, ist für diesen Job daher nicht geeignet. Außerdem sollte der Bewerber sozial eingestellt sein, empathisch und dennoch in der Lage, einen objektiven Standpunkt bzw. Abstand zur Person und deren Schicksal zu wahren.

Als Schulabschluss wird der Realschulabschluss oder ein gleichwertiger Abschluss vorausgesetzt, mindestens muss das Zeugnis der 10. Klasse vorliegen. Möglich ist auch der Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer mindestens zweijährigen fachfremden Berufsausbildung oder eine wenigstens einjährige Berufsausbildung zum Kranken- oder Altenpflegehelfer. Ein Mindestalter gibt es nicht, meist werden aber Bewerber von mindestens 17 Jahren bevorzugt, weil hier eine gewisse geistige Reife unterstellt wird.

Die praktische Ausbildung muss aus 2.500 Stunden bestehen und die Lehrlinge absolvieren diese in ambulanten oder stationären Einrichtungen. Dabei durchlaufen sie verschiedene Fachgebiete wie die Innere Medizin, die Pädiatrie, die Chirurgie, die Gynäkologie oder die Psychiatrie. (#02)

Die praktische Ausbildung muss aus 2.500 Stunden bestehen und die Lehrlinge absolvieren diese in ambulanten oder stationären Einrichtungen. Dabei durchlaufen sie verschiedene Fachgebiete wie die Innere Medizin, die Pädiatrie, die Chirurgie, die Gynäkologie oder die Psychiatrie. (#02)

Ausbildungsinhalte für Pflegefachkräfte

Die Berufsausbildung ist in einen Theorie- und einen Praxisteil gegliedert. Der theoretische Teil umfasst dabei 2.100 Stunden, wobei es um die Vermittlung von Fachwissen in der Gesundheits- und Krankenpflege geht, um die Pflege- und Gesundheitswissenschaften, um Medizin und Naturwissenschaften, um Wirtschaft, Politik, Recht sowie Geistes- und Sozialwissenschaften. Der theoretische Teil ist daher recht vielseitig ausgelegt und umfasst auch Bereiche, die im späteren Berufsleben weniger relevant sein werden.

Die praktische Ausbildung muss aus 2.500 Stunden bestehen und die Lehrlinge absolvieren diese in ambulanten oder stationären Einrichtungen. Dabei durchlaufen sie verschiedene Fachgebiete wie die Innere Medizin, die Pädiatrie, die Chirurgie, die Gynäkologie oder die Psychiatrie.

Die Berufsausbildung ist heute sogar per Fernstudium möglich, allerdings sind auch hier Praxiszeiten nötig, damit am Ende eine examinierte Fachkraft ausgebildet wird.

Ende der Berufsausbildung für Pflegefachkräfte

Examinierte Fachkräfte können sich erst nach erfolgreich abgelegter Prüfung so bezeichnen. Die Berufsausbildung schließt mit einer dreiteiligen Prüfung: Schriftlich, mündlich und praktisch muss das erworbene Wissen dargestellt werden. Dabei ist für schriftliche und die mündliche Prüfung die Spezialisierungsrichtung relevant, die im Laufe der Berufsausbildung gewählt worden ist. Die praktische Prüfung findet in der Einrichtung statt, in der der Lehrling die ganze Zeit über tätig war.

Meist wird hier die Ausarbeitung einer Pflegeplanung gefordert, danach folgt die Vorstellung von Pflegemaßnahmen. Jeder Prüfungsteil schließt mit einer Note, wobei der Teil, der nur mit „ausreichend“ beendet wurde, noch einmal wiederholbar ist. Nach dem Ende der Prüfung bekommen die Teilnehmer ein Zeugnis und dürfen nun als Pflegekräfte arbeiten.

Pflegekräfte sind das Bindeglied zwischen Pflegeperson, Ärzten, Therapeuten und Angehörigen. Sie erfüllen gewissermaßen auch eine psychologische Funktion und bieten eine psychologische Betreuung an. (#03)

Pflegekräfte sind das Bindeglied zwischen Pflegeperson, Ärzten, Therapeuten und Angehörigen. Sie erfüllen gewissermaßen auch eine psychologische Funktion und bieten eine psychologische Betreuung an. (#03)

Wie sieht der Alltag für Pflegefachkräfte aus?

Altenpflegefachkräfte sind für Menschen aller Altersklassen und Lebenssituationen da und übernehmen Beratung und Betreuung sowie Pflegeversorgung derselben. Sie sind dafür zuständig, geeignete Pflegemaßnahmen einzuleiten, wobei auch vorsorgende und palliative Maßnahmen zu berücksichtigen sind. Die Fachkräfte besprechen ihre Maßnahmen mit den Angehörigen der zu pflegenden Personen und arbeiten mit den behandelnden Ärzten zusammen. Im Vordergrund stehen aber immer die Pflegeperson und ihre Bedürfnisse.

Zu den typischen Alltagsaufgaben gehören:

  • Tätigkeiten zur Körperpflege
  • Verbandswechsel
  • Wundversorgung
  • Hilfe beim Essen und Trinken
  • Kontrolle von Gesundheitswerten
  • Beobachten des Patienten
  • Datendokumentation
  • Palliative Versorgung

Der genaue Umfang der Pflegeleistungen wird auch durch die Pflegestufe der Pflegeperson geregelt. So haben Menschen mit Pflegestufe 2 oder 3 natürlich einen umfassenderen Anspruch auf Leistungen als Personen mit Pflegestufe 1 oder gar 0.

Pflegekräfte sind das Bindeglied zwischen Pflegeperson, Ärzten, Therapeuten und Angehörigen. Sie erfüllen gewissermaßen auch eine psychologische Funktion und bieten eine psychologische Betreuung an. Diese besteht zwar nur im Zuhören und eventuell Berichten über ähnliche Fälle, die Anlass zu mehr Mut geben. Außerdem beraten sie bei pflegerelevanten Fragen und wissen über die Beantragung von Pflegestufen und die zugehörigen Anforderungen Bescheid.

Jeder Pflegende arbeitet eigenverantwortlich und muss teilweise eigenständige Entscheidungen treffen, die dann durch den behandelnden Arzt abgesichert werden. Sie helfen den Ärzten bei ihren therapeutischen Maßnahmen und tragen wichtige Aspekte zur Diagnosestellung und Therapiefindung bei. Das einzig aus dem Grund, weil sie den Patienten täglich betreuen und in seine Bedürfnisse konkreter eingeweiht sind. Daher ist ihr Fachwissen auch bei der Entwicklung und Durchführung von Konzepten zur Rehabilitation unverzichtbar.

Pflegekräfte müssen allerdings auch verwalterische Tätigkeiten übernehmen und zum Beispiel Material und Medikamente bestellen, Rezepte einlösen und den zu Pflegenden mitbringen bzw. für rechtzeitige Neuverordnungen sorgen.

Die Suche nach Fachkräften kommt von vielerlei Seite, was zeigt, wie vielseitig der Beruf der Pflegefachkraft ist. So können Krankenhäuser, Reha-Einrichtungen, Hospizen, Pflege- und Altenheime, Krankenstationen der Justizvollzugsanstalten oder anderen Einrichtungen im Sozial- und Gesundheitswesen als Arbeitgeber infrage. (#04)

Die Suche nach Fachkräften kommt von vielerlei Seite, was zeigt, wie vielseitig der Beruf der Pflegefachkraft ist. So können Krankenhäuser, Reha-Einrichtungen, Hospizen, Pflege- und Altenheime, Krankenstationen der Justizvollzugsanstalten oder anderen Einrichtungen im Sozial- und Gesundheitswesen als Arbeitgeber infrage. (#04)

Arbeitsplätze für Pflegefachkräfte

Die Suche nach Fachkräften kommt von vielerlei Seite, was zeigt, wie vielseitig der Beruf der Pflegefachkraft ist. So können Krankenhäuser, Reha-Einrichtungen, Hospizen, Pflege- und Altenheime, Krankenstationen der Justizvollzugsanstalten oder anderen Einrichtungen im Sozial- und Gesundheitswesen als Arbeitgeber infrage. Einen großen Stellenwert nehmen die ambulanten Pflegedienste ein, die auf privater Basis arbeiten, jedoch über die gesetzliche Pflegekasse bezahlt werden.

Sie kommen zu den Pflegepersonen nach Hause und nehmen die Versorgung dort vor. Damit haben gerade alte und eingeschränkte Personen die Möglichkeit, länger in ihren vertrauten vier Wänden zu bleiben, selbst wenn sie sich nicht mehr komplett allein versorgen können. Der Zeitpunkt, bis sie in ein Pflegeheim müssen, verschiebt sich damit deutlich nach hinten.

Einige Pflegefachkräfte sind auch in gutachterlicher Funktion bei Krankenkassen oder Gesundheitsämtern tätig, dazu kommt der Medizinische Dienst als möglicher Arbeitgeber. Wer eine hohe fachliche und soziale Kompetenz mitbringt und sich um pflegebedürftige Menschen kümmern möchte, sieht sich also einem breiten Feld an potenziellen Arbeitgebern und Einsatzgebieten gegenüber.

Er kann zwischen eher verwalterischen und praktischen Aufgabengebieten wählen, eher allein oder im Team arbeiten. Wohl kaum ein Beruf bietet ein derart vielseitiges Aufgabenfeld, bei dem mit Menschen unterschiedlicher Bevölkerungs- und Altersgruppen gearbeitet wird.

Wie viel verdienen Pflegefachkräfte?

Diese Frage lässt sich ganz einfach beantworten: zu wenig! Denn leider ist es Tatsache, dass angesichts der Menge an Aufgaben, der Verantwortung und der absoluten Notwendigkeit dieses Berufs das Gehalt viel zu gering ist. Auch unter dem Aspekt, dass die eigene Gesundheit der Pflegenden arg strapaziert wird, ist die Vergütung zu niedrig.

Während der Berufsausbildung wird eine Ausbildungsvergütung gezahlt, die sich nach dem Tarif richtet, der für die jeweilige Ausbildungsstätte gilt. Danach kommen ebenfalls Tarifverträge als Grundlage zum Einsatz, wobei die Richtlinien des öffentlichen Dienstes für alle Fachkräfte in der Pflege gelten, die in Kliniken, Landes- oder Kreiskrankenhäusern oder ähnlichen Einrichtungen tätig sind.

Hier gibt es das Grundgehalt, das durch verschiedene Zulagen aufgebessert wird. Zu den Zulagen gehören Nachtzuschläge, Tarifzulagen und Schichtzuschläge. Außerdem spielen Alter und Berufserfahrung in die Höhe des Gehaltes mit hinein, dazu kommen Dienststufen, Familienstand und Bundesland. Durchschnittlich liegt der Verdienst bei Fachkräften, die 40 Stunden in der Woche arbeiten, bei rund 1.800 bis 2.300 Euro.

Private Einrichtungen haben in der Regel Haustarifverträge, nach denen sich die Gehälter richten. Kirchliche Arbeitgeber setzen auf Tarifverträge, die ähnlich wie die des öffentlichen Dienstes gestaltet sind.

Pflegefachkräfte arbeiten in einem äußerst vielseitigen Beruf, der Abwechslung und die ständige Begegnung mit Menschen bietet. Der Berufszweig ist zukunftssicher, dennoch nicht überall ähnlich anerkannt wie beispielsweise ein Ingenieursberuf. (#05)

Pflegefachkräfte arbeiten in einem äußerst vielseitigen Beruf, der Abwechslung und die ständige Begegnung mit Menschen bietet. Der Berufszweig ist zukunftssicher, dennoch nicht überall ähnlich anerkannt wie beispielsweise ein Ingenieursberuf. (#05)

Wie anerkannt sind Pflegefachkräfte?

Pflegefachkräfte arbeiten in einem äußerst vielseitigen Beruf, der Abwechslung und die ständige Begegnung mit Menschen bietet. Der Berufszweig ist zukunftssicher, dennoch nicht überall ähnlich anerkannt wie beispielsweise ein Ingenieursberuf. Ein Fehler, denn hier stellt sich die Frage, ob die Arbeit mit Menschen nicht wertvoller ist als mit Maschinen?

Wer als Fachkraft in einem Pflegeberuf arbeitet, kann verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen. Der Fachwirt im Sozial- und Gesundheitswesen ist ein Beispiel für eine Fortbildung, des Weiteren bieten sich diverse Qualifizierungslehrgänge an, die mit einer IHK-Prüfung enden. In einzelnen Fachbereichen bestehen umfassende Aufstiegsmöglichkeiten wie zum Beispiel in der häuslichen Intensivpflege oder in der Notfallmedizin.

Wer seine Schulausbildung mit dem Abitur abgeschlossen hat oder anderweitig eine Berechtigung zum Hochschulstudium besitzt, kann auch ein Studium im Bereich Pflegewissenschaften oder Pflegepädagogik absolvieren. Absolventen dieser Studienrichtungen sind meist in verwaltenden und beratenden Berufen zu finden, weniger im praktischen Einsatz als Pflegende.


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