Du hast eine tolle Geschäftsidee, aber dir fehlt das Geld dafür? Damit bist du nicht alleine, denn das Thema der Finanzierung einer Selbstständigkeit ist das Hauptproblem vieler Gründer. Generell gilt: Existenzgründer müssen sich gut vorbereiten und ihre Bank überzeugen. Ähnlich sieht es aber auch später aus: Möchte ein privater Verbraucher einen Kredit für Konsumzwecke aufnehmen, gibt es keine Probleme. Aber als Selbstständiger stößt er schnell an seine Grenzen, denn sehr viele Banken vergeben erst gar keine Kredite an Freiberufler und Selbstständige.
Kredite und Darlehen für Selbstständige: Abhängig von der Darlehenshöhe
Bei Summen, die im vierstelligen Bereich liegen, lohnt sich eine Onlineabfrage auf einem Kreditvergleichsportal. Die Selbstständigkeit muss bereits seit mindestens zwei Jahren bestehen, da die Banken dauerhafte Einnahmen sehen möchten. Letzteres eignet sich auch für Gründer. Hinzukommen Mikrodarlehen, die von Förderbanken vergeben werden. Allerdings ist die Beantragung mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden und die Zinsen liegen recht hoch im Vergleich zu anderen Angeboten.
Bei größeren Vorhaben im fünfstelligen Bereich geht der Gang zur Hausbank. Diese vermittelt zum Beispiel das StartGeld der KfW-Bank. Hier sind die Zinsen noch verhältnismäßig günstig und das Startgeld gibt es auch für Selbstständige im Nebenerwerb. Allerdings gibt es in der Praxis immer wieder Probleme und immer mehr Existenzgründer berichten über den steinigen Weg, den sie gehen müssen, um in den Genuss des Darlehens zu kommen.
Damit die Bank das Geschäftsvorhaben beurteilen kann, ist ein Businessplan Voraussetzung. Denn er zeigt der Bank, ob sich der Existenzgründer Gedanken zu seinem Unternehmen gemacht hat und auch, wie hoch der Kapitalbedarf ist. Daher ist eine gute Vorbereitung auf das Bankgespräch Voraussetzung für eine positive Kreditentscheidung.
Konsumentenkredit für Selbstständige und Freiberufler
Konsumentendarlehen für Freiberufler und Selbstständige werden nur unter verschärften Bedingungen vergeben. Denn sie verfügen – anders als Beamte und Angestellte – über kein regelmäßiges sicheres Einkommen. Stattdessen sind die monatlichen Einnahmen von der Auftragslage sowie der Zahlungsmoral der Kunden abhängig.
Kommen mehrere Punkte auf einmal – ein Kunde zahlt nicht rechtzeitig und die Auftragslage sieht schlecht aus – kann es sein, dass der Selbstständige mit der Ratenzahlung in Verzug und selbst in finanzielle Schwierigkeiten gerät.
Dann kann ein selbstständiger Verbraucher in die Situation kommen, den Kredit nicht mehr tilgen zu können. Aus diesem Grund sichern sich die Banken gegen solche Zahlungsschwierigkeiten ab, indem sie bei der Kreditvergabe an die Berufsgruppe der Selbstständigen und Freiberufler verschärfte Vergaberichtlinien eingeführt haben.
Diese Dinge benötigst du als Selbstständiger für einen Kredit
Obwohl es diese erschwerten Vergaberegeln für Kredite gibt, haben Selbstständige trotzdem die Chance, einen Kredit bei der Hausbank oder bei einer Direktbank aufzunehmen.
Anders als fest angestellte Darlehensnehmer muss hierfür kein Gehaltsnachweis erfolgen, sondern es müssen die nachfolgenden Unterlagen eingereicht werden:
- Einkommensteuerbescheid
- BWA oder Bilanz
- Gewinn- und Verlustrechnung
Gibt es noch weiteres Vermögen, wie Immobilien, Lebensversicherungen oder Wertpapiere und Sparanlagen, sollten diese in Kopie ebenfalls mit eingereicht werden. Kommt es dann zu einer Zahlungsunfähigkeit während der Tilgungsphase, kann das Kreditinstitut auf diese Sicherheiten zurückgreifen. Ebenfalls ist es von Vorteil, wenn ein zweiter Kreditnehmer mit in den Vertrag einsteigt, der über einen festen unbefristeten Arbeitsvertrag verfügt und ein regelmäßiges Einkommen hat.
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