Die Forderung nach lebenslangem Lernen besteht seit vielen Jahren und mit dem Master Erwachsenenbildung wird die Weiterbildung Erwachsener deutlich einfacher. Dabei kann der Lernende in speziellen Kursen lernen, Erwachsene zu unterrichten.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Master Erwachsenenbildung: Wozu ist das alles gut?
Lebenslanges Lernen – oder neudeutsch: Life-Long-Learning – steht nach wie vor im Fokus und macht den Master Erwachsenenbildung unverzichtbar. Hierbei geht es einzig und allein um die Aus- und Weiterbildung erwachsener Menschen, die bereits im Berufsleben stehen und die eine neue Orientierung suchen. Die Besonderheit liegt dabei darin, dass es sich nicht um irgendeine Ausbildung handelt, sondern um eine wissenschaftliche Qualifikation. Der Schwerpunkt ist hier frei wählbar und kann zum Beispiel auf der beruflichen, der politischen oder der allgemeinen Weiterbildung liegen.
Für Erwachsene ist eine derartige Fortbildung eine große Chance: Sie sehen bei sich selbst nicht selten noch Potenzial und wollen dieses für ihr weiteres Berufsleben einsetzen. Sie haben spezielle Interessen, die sie bislang noch nicht verwirklichen konnten oder sie möchten ein ganz anderes Fachgebiet kennenlernen. Außerdem bietet sich durch diesen Mastertitel auch für Arbeitgeber eine gute Möglichkeit, eigene Führungskräfte auszubilden, die durch den Ausbau der eigenen Qualifikationen und Kenntnisse zu Leistungsträgern und wertvollen Stützen des Unternehmens werden.
Durch die Teilnahme am Masterstudiengang erfährt der Student die Chancen und Möglichkeiten der Aus- und Fortbildung von Erwachsenen und lernt verschiedene Wege der Wissensvermittlung kennen. Denn es ist eine Sache, über einen Fachbereich gut informiert zu sein und eine völlig andere, das eigene Wissen auch an andere Menschen weiterzugeben. Lehrtechniken und anwendbare Medien stehen daher während des Studiums auf dem Lehrplan, ebenso wie viele andere Gesichtspunkte der Wissensvermittlung.
Tätigkeitsfeld im Master Erwachsenenbildung
Mit dem Master Erwachsenenbildung erreichen die Studiengangsteilnehmer eine Qualifizierung in der Aus- und Fortbildung von Erwachsenen. Sie unterrichten diese als Trainer und Berater und vermitteln den Teilnehmern bestimmte Kompetenzen und Fähigkeiten. Um neue Inhalte vermitteln zu können, besteht dieser Mastertitel zum Teil aus pädagogischen Inhalten.
Außerdem vermittelt der Studiengang die Fähigkeit, selbst Wissen weiterzugeben und sich dabei auf die jeweilige Zielgruppe einzulassen bzw. zielgruppengerecht zu agieren. Didaktische und methodische Fähigkeiten werden ebenso vermittelt wie ein reines Fachwissen in dem jeweiligen Bereich. Je nach Universität ist es möglich, im Studium die internationalen Erfahrungen und Kontakte auszubauen, denn ein Auslandssemester gehört als fester Bestandteil zum Studium dazu.
Wichtig: Je nach Zielland müssen die nötigen Sprachkenntnisse nachgewiesen werden, dies gilt bereits als Zugangsvoraussetzung für den Studiengang.
Video: Erwachsenenpädagogik studieren?
Zugangsvoraussetzungen im Master Erwachsenenbildung
Allgemein wird als Zugangsvoraussetzung für den Master Erwachsenenbildung ein abgeschlossenes Hochschulstudium vorausgesetzt. Dabei geht es meist nicht nur um den reinen Abschluss, sondern auch die Noten aus dem Erststudium spielen eine Rolle. Wer also seinen ersten Studienweg mit guten Noten bestritten hat, hat deutlich bessere Chancen auf einen Studienplatz in der dieser Fachrichtung. Außerdem wird Wert auf Berufserfahrung gelegt, die in dem betreffenden Arbeitsfeld vorhanden sein sollte.
Dafür ist es nicht zwingend nötig, bereits einige Jahre auf einer entsprechenden Stelle tätig gewesen zu sein, sondern auch ein Praktikum gilt als ausreichend. Dieses sollte dann allerdings mehrere Wochen andauern.
Als relevante Studiengänge, die die Zulassung zum Masterstudium ermöglichen, gelten Pädagogik, Sozial- und Erziehungswissenschaften oder ähnliche Fachrichtungen. Mindestens muss das Bachelor-Niveau vorliegen.
Wer sich für einen englischsprachigen Masterstudiengang entscheidet, muss den Nachweis eines gängigen Zertifikats erbringen. Anerkannt sind zum Beispiel TOEFL, CAE und IELTS. Da viele Hochschulen ein Auslandssemester zum Bestehen des Studiengangs voraussetzen, sind zumindest englische Sprachkenntnisse ohnehin unverzichtbar.
Teilweise verlangt die Universität ein Motivationsschreiben, welches unbedingt persönlich geschrieben werden muss! Standardisierte Anschreiben werden in der Regel gleich wieder aussortiert. Außerdem kann es sein, dass ein örtliches Einstellungsverfahren bzw. ein Einstufungstest vor die Aufnahme in den Masterstudiengang gestellt wird. Bei einem persönlichen Kontakt zur Hochschule erfahren Interessierte, welche Zulassungsbeschränkungen vorliegen und welche Nachweise gegebenenfalls zu erbringen sind.
Master Erwachsenenbildung: Was kann ich damit anfangen?
Ausbildung wird nach wie vor großgeschrieben und so verwundert es nicht, dass der Master Erwachsenenbildung eine immer größere Bedeutung gewinnt. Wer den Abschluss dieses Studiengangs in der Tasche hat, kann zum Beispiel als Trainer oder Berater bei Personal- und Unternehmensberatungen tätig sein, steigt in führende Positionen von Personalabteilungen auf oder kann als Dozent an Volkshochschulen und ähnlichen Einrichtungen für die Aus- und Fortbildung Erwachsener tätig sein.
Auch Bildungsreferenten für politische Bildung haben meist diesen Masterstudiengang abgeschlossen, ebenso stehen die Wege in der Familienarbeit oder bei caritativen Einrichtungen frei. Zusätzlich stehen die klassischen Bereiche der Qualifikation Erwachsener offen. Öffentliche Einrichtungen, Unternehmen und andere kommen hier als Auftraggeber infrage. Berufliche Perspektiven ergeben sich des Weiteren im Management und in der Organisation von Projekten oder öffentlichen Programmen, sofern diese auf Entwicklungs- und Bildungskompetenzen abzielen.
Kurzum:
Das mögliche Betätigungsfeld nach dem Masterabschluss ist breit gefächert und bietet die Möglichkeit, in verschiedenen Projekten zu arbeiten oder direkt als Trainer und Berater aufzutreten und damit eine Lehrfunktion zu übernehmen. Angesichts der Tatsache, dass sich heute immer mehr Personen als Unternehmensberater bezeichnen, ohne eine wirklich fachlich fundierte Ausbildung zu haben, wird der mögliche Nachweis des Fachwissens immer bedeutsamer.
Insofern bedeutet der Abschluss des Masterstudiengangs auch im Hinblick auf die weitere persönliche Zukunft einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der wachsenden Anzahl an Quereinsteigern und nicht genügend qualifizierten Anbietern.
Entwicklungs-und Managementkompetenzen
Absolventen des Masterstudiengangs Erwachsenenbildung sind dazu befähigt, Erwachsene zu unterrichten und deren Fortbildung zu unterstützen. Sie beraten aber auch zu allen Fragen, die sich rund um Qualifikation, Lernen und Lehren ergeben, treten als Coach auf und sind im Bereich der Mediation tätig.
Die Tätigkeiten konzentrieren sich nicht auf bestimmte Lebensaltersphasen, insofern bietet die Arbeit jede Menge Abwechslung in der alltäglichen Arbeit mit unterschiedlich alten Menschen. Ob Lernende direkt nach der Erstausbildung oder Menschen, die bereits seit vielen Jahren mit beiden Beinen fest im Beruf stehen.
Absolventen des genannten Studiengangs finden in allen Bereichen die Chance, lehrend tätig zu werden. Sie sind auch dazu befähigt, Prüfungen abzunehmen, Bildungskonzepte aufzustellen und ganze Weiterbildungsprogramme zu entwickeln. Sie wirken in der Bildungsberatung ebenso wie in der Erstellung von Lernmaterialien, auch in der Wissenschaft können sie tätig werden. Insgesamt stehen Personal- und Organisationsentwicklung im Fokus der Tätigkeit, wobei die Lehrenden mit vielen anderen Personal- und Weiterbildungsverantwortlichen in Kontakt kommen.
Master Erwachsenenbildung: Hinweise zu den Studieninhalten
Der Masterstudiengang ist meist in 14 Studienmodule untergliedert, wobei es hier hochschulintern durchaus andere Regelungen geben kann. Bildungsmanagement und –marketing stehen auf dem Stundenplan, Evaluierung von Bildungsprozessen, Medieneinsatz in der Ausbildung, berufliche und betriebliche Qualifikationsmöglichkeiten werden behandelt.
In der Ausbildung geht es zudem um Theorien der Ausbildung für Erwachsene, um psychologische und anthropologische Aspekte sowie um die Soziologie. Welche Bedingungen müssen für eine institutionelle Bildung von Erwachsenen vorhanden sein? Welche für eine außerinstitutionelle? Wie ist das Lernen besonders effektiv möglich und welche methodischen und didaktischen Möglichkeiten stehen zur Vermittlung von Wissen zur Verfügung?
Diese und weitere Fragen werden im Rahmen des Qualifizierungsstudiums geklärt bzw. beantwortet. Außerdem stehen verschiedene Vertiefungsschwerpunkte zur Auswahl wie die betriebliche Fortbildung, die persönliche Lebensgestaltung oder auch die Jugend- und Familienbildung.
Welche Studiengänge gibt es im Bereich Master Erwachsenenbildung?
Verschiedene Hochschulen bieten den Master Erwachsenenbildung an. So zum Beispiel die TU Dresden, bei der der Mastertitel in Form eines Ergänzungsstudiums, welches berufsbegleitend zu absolvieren ist, erreicht werden kann. Es richtet sich an Lehrkräfte beruflicher Schulen ebenso wie an Personen, die bereits in der Erwachsenenfortbildung tätig sind. Es handelt sich um ein sogenanntes Zertifikatsstudium, welches zur Arbeit in der beruflichen Aus- und Fortbildung qualifiziert.
Auch die Pädagogische Hochschule Karlsruhe offeriert ein entsprechendes Programm, wobei der Kurs hier auch die Konfliktbewältigung sowie Methodik und Didaktik beinhaltet. Die Teilnehmer bekommen eine Teilnahmebestätigung überreicht und können nach erfolgter Supervision ein Hochschulzertifikat bekommen. Der Masterstudiengang „Bildung im Alter“ richtet sich speziell an die Menschen, die in der Alterspädagogik tätig sein wollen und die als Fach- und Führungskräfte in der Seniorenbildung arbeiten möchten.
Weitere Anbieter für derartige Studiengänge sind unter anderem die HU Berlin, die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg oder die TU Kaiserslautern. Die Uni Bamberg setzt den Fokus auf wissenschaftlichen Themengebieten und arbeitet vor allem in Richtung Lernen und Lehren, Lernunterstützung, Beratung, Organisation und Planung. Die Teilnahme an dem Kurs ist auch als Teilzeitstudium möglich, was für Berufstätige besonders interessant sein dürfte.
Master Erwachsenenbildung: Organisation des Studiums
Die Regelstudienzeit beläuft sich auf vier Semester, das heißt, innerhalb von zwei Jahren erwerben Sie den Abschluss in diesem Masterstudiengang. Teilweise bieten die Hochschulen ein fünftes Semester an, welches für die Anfertigung der Masterarbeit dient. Bei den genannten Zeiten ist berücksichtigt, dass es sich um ein berufsbegleitendes Studium handelt, welches in Bezug auf die Zeit sicherlich deutlich weniger intensiv ist als ein Vollzeitstudium. Dazu ist die Unterbrechung des Studiums ebenfalls möglich.
Da es sich bei den meisten Hochschulen um ein Fernstudienangebot handelt, bekommt der Teilnehmer die Inhalte nicht wie üblich in der Präsenzzeit vermittelt. Er erhält dafür Studienbriefe, in denen die Inhalte der Vorlesungen, Seminare und Übungen zusammengefasst werden und die eine speziell für das Fernstudium angepasste Aufarbeitung erfahren haben.
Rund 20 Stunden pro Woche sollten für die Studienzeit zur Verfügung stehen, innerhalb dieser Zeit erfolgt die Bearbeitung der Studienbriefe. Daneben müssen Sie Prüfungsleistungen erbringen, wobei die Prüfungen meist ebenfalls von zu Hause aus durchgeführt werden. Sie finden dann direkt online statt.
Oft bieten die Hochschulen weitere Seminare und Übungen an, die fakultativ wahrgenommen werden können. Sie ermöglichen eine Vertiefung des erlernten Wissens.
Ganz ohne Präsenz geht es aber doch nicht: Gegen Ende eines jeden Semesters finden Präsenzveranstaltungen statt, die als Pflichtteil für die Studiumsteilnahme gelten. Gruppenarbeiten und Workshops vertiefen das bisher erlernte theoretische Wissen, außerdem können Sie Fragen direkt stellen. Diskutiert wird des Weiteren die praktische Umsetzung der bisher gelernten theoretischen Inhalte. Am Ende des ersten Semesters steht im Rahmen der Präsenzveranstaltung bei den meisten Hochschulen die erste schriftliche Prüfung an.
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