Steuerberater — dieser geschützte Titel ist für viele der Traumberuf. Doch bevor man sich so nennen darf, muss man erst das finale, staatliche Examen bestehen. Aber was kostet die Steuerberaterprüfung eigentlich? Ein Überblick mit wertvollen Tipps zum Bestehen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Was kostet die Steuerberaterprüfung und was umfasst sie?
Zur Steuerberaterprüfung wird man nur zugelassen, wenn man über eine gewissen “Vor—Bildung” verfügt und zwei bis sieben Jahre praktische Erfahrung gesammelt hat.
Diese Praxis hängt von der jeweiligen vorangegangenen Ausbildung ab. Die Ausbildung kann sowohl akademischer, als auch praktischer Natur sein: In Deutschland sind jährlich drei Viertel der Bewerber für die Prüfung aus dem akademischen Sparten mit einem rechts- oder wirtschaftswissenschaftlichen Hoch- oder Fachschulabschluss.
Ein Viertel sind Bewerber mit Ausbildung zum Steuerfachangestellten, Steuerfachwirt oder Bilanzbuchhalter sowie Beamte in gehobenen Diensten in der Finanzverwaltung.
Die eigentliche Examen besteht — ähnlich wie das Abitur — aus zwei Teilen: Den schriftlichen Prüfungen und den mündlichen. Der schriftliche Teil findet in ganz Deutschland immer an den gleichen Terminen im Oktober statt. Er besteht aus drei sechsstündigen Klausuren, die an drei aufeinanderfolgenden Tagen geschrieben werden.
Etwa zwei bis drei Monate später bekommt man den Bescheid per Brief, ob man bestanden hat oder nicht. Bei Erfolg geht es dann weiter mit dem mündlichen Teil: Der besteht aus einer 90-minütigen Prüfung, die sechs Themengebiete und einen freien, 10-minütigen Vortrag zu einem kurz vor der Prüfung bekanntgegebenen Thema umfasst.
Was kostet die Steuerberaterprüfung? — Nerven
Dem vorherigen Abschnitt können Sie vor allem eines entnehmen: Prüfungsstress. Das Steuerberater-Examen (oder auch kurz StB-Examen) zählt zu den schwierigsten Prüfungen Deutschlands mit einer bundesweiten Durchfallquote von etwa 42 Prozent.
Der Vorbereitungsaufwand ist riesig und jeder zweite Bewerber besteht beim ersten Mal nicht. Was die Steuerberaterprüfung also besonders kostet, sind die Nerven. Das heißt aber nicht, dass das Bestehen in der ersten Runde unmöglich ist. Mit Priorität, der richtigen Vorbereitung und Konzentration ist das Examen zu schaffen — auch beim ersten Mal.
Was kostet die Steuerberaterprüfung? — Erste Tipps
1. Priorität
Sie sollten das Steuerberaterexamen auf jeden Fall allem vorziehen. Dazu zählt auch, Ihr Arbeitspensum zu kürzen und sich umbedingt Unterstützung vom Arbeitgeber einzuholen. Fragen Sie nach!
Es gibt zum Beispiel auch Kanzleien, die Ihren Arbeitern, wenn sie sich für das StB-Examen entscheiden, die Stunden reduzieren. Auch können sich Prüflinge in manchen Kanzleien vor dem Examen über bezahlten Zusatz-Urlaub freuen oder an extra Kursen teilnehmen, die das Selbstvertrauen oder Zeitmanagement verbessern. Es gibt auch Kanzleien, die ihre Lehrlinge mit Prämien oder Kostenzuschüssen belohnen, wenn sie bestehen.
Fragen Sie auch an der Hochschule nach! Manche Akademien stellen zum Beispiel auf Anfrage Kontakt zu Kollegen der Branche, Ehemaligen und Dozenten her. Fragen kostet ja schließlich nichts und nur Wenige wissen von diesem einfach zu verdienenden und sehr nützlichen “Extra”.
Ganz wichtig ist außerdem, dass Sie sich moralischen Support bei Freunden und Familie holen. Die Vorbereitung auf das Examen ist nicht nur kosten-, sondern auch zeitintensiv.
Sie sollten sich auf jeden Fall darauf einstellen, in der intensiven Phase kurz vor den Prüfungen mindestens drei bis vier Tage die Woche abends einige Stunden Zeit zum Lernen zu haben.
Was kostet die Steuerberaterprüfung? — Zeit
2. Vorbereitung
Was die Steuerberaterprüfung neben Nerven auch noch kostet, ist Zeit. Die fließt in eine gute Vorbereitung. Wenn Sie Ihr Vorhaben und Arbeitszeiten mit Ihrem Arbeitgeber oder Hochschule geklärt haben, sollten Sie sich als zweiten Schritt nach einem Vorbereitungskurs umsehen.
Das Angebot in diesem Bereich ist riesig — es lohnt sich! — und es lässt sich auf Ihren persönlichen Lehrtyp abstimmen. So gibt es Abend- oder Wochenendkurse, Online-Seminare (ähnlich eines Fernstudiums) und Intensivlehrgänge für die kurzfristigen Lerner.
Doch egal für welchen Kurstyp Sie sich entscheiden: Bereiten Sie sich auch für die Vorbereitungskurse ordentlich vor. Je besser Sie gewappnet sind, desto mehr profitieren Sie von dem Kurs. Immer populärer wird auch, verschiedene Kurse unterschiedlichster Akademien miteinander zu kombinieren.
Das fällt aber bei der Bewertung der Kommission letztendlich nicht ins Gewicht. Die meisten Prüflinge verbinden gerne einen fachlichen Vorbereitungskurs zur schriftlichen Prüfung
- + einen Kurs zum Klausurentraining
- + einen fachlichen Vorbereitungskurs zur mündlichen Prüfung
miteinander.
Und: bekommen Sie so viele Demo-Skripte wie möglich in die Hände. Je mehr Fallbeispiele Sie vorab bearbeiten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass genau dieses Thema in der Klausur abgefragt wird.
Was kostet die Steuerberaterprüfung? — Geld
Ja, was die Steuerberaterprüfung hauptsächlich kostet, ist Geld. Kalkulieren Sie dazu eine Prüfungsgebühr von 1.000,- Euro sowie eine Antragsbearbeitungsgebühr von 200,- Euro ein.
Je nach Ihrer zuständigen Steuerberaterkammer können diese Zahlen variieren. Im Durchschnitt liegen die Kosten für das Steuerberaterexamen dann zusammen mit den Vorbereitungskursen gerne schon mal zwischen 5.000,- und 15.000,- Euro.
Ein Punkt ist noch offen geblieben, der wichtig ist, um das StB-Examen gleich beim ersten Mal zu bestehen und eine Menge Geld zu sparen:
3. Konzentration
Nur wenn Sie sich voll und ganz auf diese wichtige, finale Prüfung konzentrieren und fokussieren, ist sie beim ersten Mal zu schaffen. “Gründen Sie in dieser Zeit keine Familie, kriegen Sie keine Kinder und bauen Sie kein Haus.”
Dieser goldene Tipp kommt von Bettina Droste, Akademieleiterin bei Steuer-Lehrgänge Dr. Stitz in Köln und bringt die wichtigste aller Voraussetzungen für den Erfolg auf den Punkt.
Und denken Sie immer daran:
- Es lohnt sich!
- Es ist möglich!
Und Träumen steht nichts im Wege, denn für alles gibt es eine Lösung. Viel Glück auf dem Weg zum Beruf Steuerberater.
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