Kirchen: Wortklärung und wie alles begann

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Kirchen: Wortklärung und wie alles begann

Die Verwendung des Begriffs „Kirche“ ist heutzutage vielschichtig und reicht weit über die bloße Bezeichnung einer Gemeinschaft von Gläubigen hinaus. Historisch gesehen bezieht sich der Begriff sowohl auf die Gemeinschaft der Gläubigen als auch auf die physischen Strukturen, die als Gotteshäuser dienen. Diese Strukturen sind oft architektonische Meisterwerke, die nicht nur als Orte des Gebets, sondern auch als Symbole des Glaubens und der religiösen Identität fungieren.
Die Vielfalt der Gestaltung von Kirchen spiegelt die unterschiedlichen theologischen, kulturellen und ästhetischen Traditionen der jeweiligen Glaubensrichtungen wider. Von den majestätischen Kathedralen des Christentums bis zu den bescheidenen Moscheen des Islam und den prachtvollen Tempeln des Hinduismus – jede religiöse Tradition hat ihre eigenen charakteristischen architektonischen Merkmale und Symboliken, die in ihren Gotteshäusern zum Ausdruck kommen.
Darüber hinaus sind Kirchen nicht nur spirituelle Zentren, sondern auch soziale und kulturelle Knotenpunkte, die oft eine wichtige Rolle im Leben ihrer Gemeinschaften spielen. Sie dienen als Versammlungsorte für religiöse Zeremonien, kulturelle Veranstaltungen und gemeinnützige Aktivitäten, und tragen somit maßgeblich zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts und zur Förderung des gemeinschaftlichen Engagements bei.
Kirchen: BegriffsklärungWie alles begann

Kirchen: Begriffsklärung

Der Begriff „Kirche“ ist mehrdeutig und meint zum einen die Gesamtheit aller Christen.

Video: Was bedeutet Kirche?

Sie werden dabei nicht nur innerhalb einer bestimmten Glaubensrichtung erfasst, sondern weltweit. Damit ist „Kirche“ gleichbedeutend mit dem Christentum.

Auch die einzelnen Konfessionsrichtungen werden als Kirche bezeichnet und so gibt es die katholische Kirche, die orthodoxe Kirche oder die evangelische Kirche. Zuletzt ist die Bezeichnung auch als Synonym für „Gotteshaus“ zu verstehen.

Doch obwohl „Kirche“ ein solch mehrdeutiger Begriff ist, stellt das Wort selbst eine Verbindung zu allen gläubigen Menschen her, wobei die Einschränkung gilt, dass diese dem Christentum angehören.

Kirchen sind im Islam zwar nicht unbekannt, werden dort aber als Moscheen bezeichnet. Ihre Funktion als Gebetshaus ist jedoch mit der Kirche vergleichbar.

Video: Wie alles begann | Die Wahrheit über das Christentum

Wie alles begann

Jesus von Nazareth ist der Ursprung des heutigen Christentums. Die Anhänger Jesu sahen in der historischen Person ihren Gott, der zu den Menschen hinabgestiegen war. Er wurde damit greifbar und galt als liebender Gott, als Messias und Gesalbter. Sie hatten bereits so lange auf ihn gewartet und sahen sich ihm nun in der Gestalt von Jesus gegenüber.

Die eigentliche Glaubensrichtung begann zuerst als Strömung innerhalb des Judentums, doch schon bald entwickelte sich eine eigene Gemeinschaft daraus, die über die Grenzen Palästinas hinwegströmte und das Römische Reich erfasste. Diese Zeit, in der es noch Menschen gab, die Jesus persönlich kannten, wird heute als Urchristentum bezeichnet.

Für die nachfolgenden Generationen ergab sich eine geringere persönliche Nähe, daher bekamen die Heiligen Schriften eine größere Bedeutung. In den ersten Jahrhunderten legte man daher fest, was wirklich wichtig war und welche Schriften in die Bibel aufgenommen werden sollten. Auch die Glaubensinhalte selbst wurden nun formuliert. Es galt, die Kirche als Gemeinschaft der Gläubigen zu etablieren und ihre Anhänger zusammenzuhalten. In der Zeit wurden zudem die ersten Kirchenämter mit Bischöfen besetzt. Als zentrales Oberhaupt wurde ab dem vierten Jahrhundert der Bischof von Rom eingesetzt. Nun entwickelte sich das Papsttum.

In dieser Zeit gab es jedoch noch weitere Veränderungen: Das Christentum galt nun als Reichsreligion und ihre Mitglieder wurden mehr und mehr toleriert. In dieser Zeit galt das Wort „Christ“ noch als Schimpfwort und die Anhänger der Glaubensgemeinschaft wurden ausgegrenzt und teils grausam verfolgt. Neue Gemeinden mit Christen entstanden vor allem im Mittelmeerraum.

Immer wieder kam es zu Abspaltungen innerhalb der Glaubensgemeinschaften, da man sich nicht über die Glaubensinhalte einig werden konnte. Eine der größten Abspaltungen innerhalb der Kirche wurde 1054 bekannt, damals trennte sich die lateinische Kirche des Westens von der orthodoxen Kirche des Ostens.

Später entstanden nicht zuletzt durch das Wirken von Luther, Calvin und weiteren Reformatoren neue Kirchen. Heute gibt es daher viele große und kleine Kirchenbewegungen, wobei sich die katholische Kirche als eigentliche Kirche sieht. Das Streben nach Einheit ist zwar noch vorhanden, allerdings in weitaus geringerem Maße als vor einigen Jahrhunderten.

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