Mehrsprachigkeit zahlt sich aus – und das nicht nur im privaten Leben. Eine neue Studie zeigt, dass Personen, die eine oder mehrere Fremdsprachen fließend beherrschen, nicht nur weltoffener und toleranter sind, sondern auch deutliche bessere Karrierechancen haben.
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Besseres Englisch = Besseres Gehalt
Kaum eine andere Fähigkeit ist auf dem internationalen Arbeitsmarkt so gefragt wie gute Fremdsprachenkenntnisse – vor allem wer fließend Englisch spricht, hat einen klaren beruflichen Vorteil. Das spiegelt sich auch in den Stellenanzeigen wieder, in denen qualifizierte Englischkenntnisse eine Grundvoraussetzung für die Einstellung sind.
Doch nicht nur Englisch ist auf dem internationalen Arbeitsmarkt gefragt. Die stetige Globalisierung hat ihre Spuren hinterlassen, denn mittlerweile wünschen sich viele Unternehmen Arbeitnehmer, die neben Englisch auch weitere Fremdsprachen wie Spanisch, Chinesisch oder gar Japanisch beherrschen.
Doch können gute Englischkenntnisse wirklich einen beruflichen Vorsprung garantieren? Für den Bildungsanbieter EF Education First lautet die Antwort eindeutig Ja. Jedes Jahr veröffentlicht das Unternehmen die EF Proficiency Index (EF EPI) Studie, die das englische Sprachniveau von Erwachsenen in 70 Ländern miteinander vergleicht. Dabei schneidet Deutschland im weltweiten Durchschnitt auf Rang 11 relativ gut ab.
Gleichzeitig zeigt die Studie auch eine deutliche Korrelation zwischen fortgeschritten Englischkenntnissen und dem Pro-Kopf Einkommen der Bevölkerung. Demnach haben Personen, die in Ländern mit sehr guten Englischkenntnissen leben nicht nur bessere Karrierechancen, sondern können auch von einem höheren Einkommen profitieren.
Wie verbessert Man(n) die eigenen Englischkenntnisse?
Einer der effektivsten Wege die eigenen Englischkenntnisse zu verbessern oder die Sprache schnell zu lernen ist durch einen Sprachkurs im Ausland. Besonders beliebt sind hierfür sogenannte Sprachreisen, wie sie beispielsweise auch von EF angeboten werden. Bei dieser Form des Auslandsaufenthaltes haben Teilnehmer nicht nur die Möglichkeit, die neue Sprache an einer lokalen Sprachschule vor Ort zu erlernen, sondern sie können gleichzeitig auch richtig in die Kultur des Gastlandes eintauchen.
Das besondere an einer Sprachreise ist zudem auch, dass der Betreffende rund um die Uhr von der neuen Fremdsprache umgeben ist. Somit beschränkt sich das Lernen nicht nur auf den Unterricht, sondern wird auch im Alltag, wie etwa beim morgendlichen Brötchenkauf oder bei einem Gespräch mit dem Busfahrer, fortgesetzt. Auch wer gehemmt ist, wird so praktisch dazu gezwungen, die neu erlernten Sprachkenntnisse konkret anzuwenden – somit ist ein schneller Lernerfolg garantiert.
Steht der Karriere-Aspekt beim Sprachenlernen im Vordergrund, können Sprachreise-Teilnehmer ihren Aufenthalt im Ausland auch durch das Ablegen eines Sprachzertifikats oder durch ein Auslandspraktikum ergänzen. Vor allem letzteres wertet den Lebenslauf auf, da berufliche Erfahrung in anderen Ländern hoch gefragt ist.
Doch auch ein Sprachexamen kann bei vielen Personalern Eindruck verschaffen, da es Engagement und Eigeninitiative beweist– beides Qualitäten, die gerne gesehen sind. Besonders empfehlenswert sind übrigens die international anerkannte Zertifikate Cambridge Certificate oder der TOEIC.
Beliebte Sprachreise-Ziele, um Englisch zu lernen
Zu den beliebtesten Zielen, um Englisch zu lernen, zählen ohne Frage England, die USA und auch Malta. Für den Karriereaspekt locken vor allem Metropolen wie London, New York oder Boston durch ihre vielseitige Kultur und ihren weltweiten wirtschaftlichen Einfluss.
Wer die Sprachreise hingegen mit etwas Erholung verbinden will, sollte sich für sonnenverwöhnte Reiseziele wie etwa Miami, Los Angeles oder die etwas nähergelegene Sommerinsel Malta entscheiden.
Wie folgende Studie aufweist, ergibt sich hinsichtlich der Beliebtheit von Sprachreise-Zielen folgendes Ranking:
- 57% Großbritannien (Erwachsene 25%, Schüler 75%)
- 14% Malta
- 5% USA
- 2,5% Irland
- 1,7% Kanada
- 1,3% Australien
- 0,7% Südafrika
- 0,6% Neuseeland
2012 waren unter Kooperation der Hochschule Heilbronn rund 160.000 Erwachsene und Schüler nach den beliebtesten Sprachen und Zielen von Sprachreisen befragt worden, mit einem Anteil von knapp zwei Dritteln Schüler. Kriterium war eine noch im selben Jahr durchgeführte bzw. geplante Sprachreise gewesen.
Nationale Ungleichgewichte
Dabei ist ein generell höheres Englisch-Niveau in Deutschland vor allem in den Ballungszentren festzustellen, die Mainmetropole Frankfurt sticht hier besonders heraus und kann mit einer Spitzenposition glänzen. Tendenziell sind die alten Bundesländer eher Musterschüler, besonders die ostdeutschen Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen haben noch einen größeren Nachholbedarf zu verzeichnen, etwa im Vergleich zu dem weltoffeneren Hamburg oder Bremen.
Auch soziografisch sind die Fähigkeiten unterschiedlich verteilt. Prinzipiell können jüngere Bevölkerungsschichten in Deutschland mit einem besseren Englisch punkten, als es die Generation 50Plus kann. Die Unterschiede zwischen den Altersklassen sind in Deutschland größer als anderswo in Europa, auch im Hinblick auf die Geschlechter. Hier haben die Frauen nach wie vor knapp die Nase vorne und genießen ein etwas höheres Sprachbildungs-Niveau.
Nicht mit den erworbenen Fähigkeiten geizen
Mut, die in Auslandaufenthalten und Auslandsjobs erworbenen Sprachkenntnisse auch im neuen Job chancenöffnend einzubringen, beginnt schon bei der Bewerbung. Lediglich die obligatorische Frage nach Englischkenntnissen mit einem lapidaren „Ja“ zu beantworten, reicht den Mitarbeitern in den Personalabteilungen heute in der Regel nicht mehr aus.
Neben dem Einreichen aller im Hinblick auf etwaige Sprachkenntnisse relevanten Zeugnisse und Dokumente im Rahmen der Bewerbungsunterlagen empfiehlt es sich, das Curriculum Vitae gleich in zwei oder drei Sprachfassungen per Post oder Onlinebewerbung zu versenden. Das schafft Eindruck.
Je detaillierter dabei die erworbene Sprachexpertise nach Kriterien wie oral, written, formal oder auch informal English aufgesplittet erscheint, umso höher ist der Informationswert und praktikable Nutzen, den ein Personaler vorab hinsichtlich seiner Entscheidungsfindung bereits aus dem CV ziehen kann.
Die gängigsten Kenntnis-Grade sind:
- „Grundkenntnisse“: Der Bewerber kann einem einfachen Gespräch inhaltlich folgen und beherrscht die grundlegendsten Grammatikregeln. Er kann sich in kurzen, grammatikalisch einfachen Sätzen verständlich machen.
- „Gut“: Einfache, englische Texte können gelesen und verstanden werden, eine Beteiligung an einer Unterhaltung ist möglich.
- „Fließend“: Längere, komplexerer Sachverhalte können nahezu fehlerfrei kommuniziert werden.
- „Verhandlungssicher“: Nahezu perfekte, fast muttersprachliche Sprachbeherrschung in Wort und Schrift
Mut zur Lücke
Je klarer und präziser die getroffenen Angaben hinsichtlich erworbener Fähigkeiten sind, je höher ist die Wahrscheinlichkeit, in einen zweiten, kleineren Topf an Kandidaten zu gelangen. Erworbene kommunikative Kompetenzen können in einem Bewerbungsgespräch chancensteigernd in den Ring geworfen werden, wenn der Proband gleich zu Beginn von sich aus anbietet, das Interview auch gerne alternativ auf Englisch zu führen, wenn dies erwünscht sei.
Selbst wenn ein darauffolgendes Gespräch auf Englisch an einigen Ecken und Enden ins Stottern geraten sollte, so honorieren Personaler doch grundsätzlich die Bereitschaft, ein Vorstellungsgespräch auf Englisch führen zu wollen, auch wenn die Konversation an einigen Stellen hapern sollte. Verlieren kann der Betroffene dabei nichts, eher gewinnen.
Als gewinnbringend stellt sich auch vor Zusendung der Bewerbungsunterlagen ein Telefonat mit der Personalabteilung heraus, um sich vorab über Details hinsichtlich der Wunschstelle zu informieren. Das beweist nicht nur Eigeninitiative, sondern ein gewisses Maß an kommunikativer Kompetenz.
Bei größeren, global operierenden Unternehmen können sich solch kleine Details angesichts einer größeren Zahl an Mitbewerbern besonders auszahlen, gerade wenn ein Eröffnungs-Telefonat auf Englisch geführt wird. Ungewöhnliche Maßnahmen bleiben denn im Gedächtnis von Personalern eher hängen und erhöhen den Wiedererkennungswert im persönlichen Vorstellungsgespräch.
Überdies können vorab geführte Telefonate mit den Verantwortlichen einen idealen Anknüpfungspunkt zum Einstieg in ein anschließendes, persönliches Gespräch bieten.
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