Ein Karrierenetzwerk wie XING oder LinkedIn kann die Karriere erheblich beschleunigen. Es bietet die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen, die die berufliche Laufbahn positiv beeinflussen – wenn man die Netzwerke richtig nutzt.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Karrierenetzwerk: Entscheidend für den beruflichen Werdegang
Eine gute Ausbildung, eine hohe Sachkenntnis und eine umfangreiche Berufserfahrung sind eine wichtige Grundvoraussetzung dafür, einen guten Job zu erhalten. Ein gutes Netzwerk ist jedoch ebenfalls von großer Bedeutung. Persönliche Beziehungen öffnen in vielen Unternehmen die Türen zu einem Bewerbungsgespräch. Früher war es sehr mühsam, ein Netzwerk für die Karriere aufzubauen. Dafür waren insbesondere persönliche Kontakte notwendig. Diese mussten mühsam bei Messen oder Veranstaltungen geknüpft werden. Die Pflege war sehr zeitintensiv.
Das hat sich durch die Digitalisierung jedoch grundlegend geändert. Mittlerweile ist es deutlich einfacher, ein Karrierenetzwerk aufzubauen. Dafür gibt es mehrere Online-Plattformen, die speziell zu diesem Zweck eingerichtet wurden. Diese bieten viele hilfreiche Funktionen, um die persönliche Karriereplanung voranzubringen. Darüber hinaus sind hier viele Gleichgesinnte unterwegs, die ebenfalls Interesse daran haben, ein Netzwerk aufzubauen. Das macht es deutlich einfacher, neue Kontakte zu knüpfen.
Schließlich führt der Online-Zugang dazu, dass die Pflege des Netzwerks nicht viel Zeit in Anspruch nimmt. So ist es ganz einfach, ein Karrierenetzwerk aufzubauen, das die eigene Pläne im Berufsleben voranbringt.
Video: Karrierenetzwerke – Was bringen XIng und Co.?
XING und LinkedIn: Die beiden wichtigsten Karrierenetzwerke
Wer ein Netzwerk aufbauen will, muss sich für eine passende Online-Plattform entscheiden. Die umfangreichsten Angebote in diesem Bereich sind XING und LinkedIn. Das erste dieser beiden Karrierenetzwerke stammt aus Deutschland und ist auf den deutschsprachigen Raum spezialisiert. In dieser Region ist es der Marktführer. Auch in einigen weiteren europäischen Ländern kann das Netzwerk beachtliche Nutzungszahlen vorweisen, während es im außereuropäischen Raum kaum Beachtung findet.
Wer einen Job in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz sucht, ist mit diesem Angebot daher gut beraten. LinkedIn ist hingegen die bessere Wahl, wenn man auch Interesse an internationalen Jobs hat. Dieses Karrierenetzwerk stammt aus den USA und hat weltweit mehr als 500 Millionen Nutzer. Hier sind Firmen aus aller Welt vertreten, sodass es eine hervorragende Wahl für die internationale Jobsuche darstellt. Auch in Bezug auf den Datenschutz weisen die beiden Angebote erhebliche Unterschiede auf.
Der deutsche Vertreter orientiert sich an den hiesigen Datenschutzregeln, die vergleichsweise streng sind. Persönliche Daten wie die Mail sind hier nicht für alle Mitglieder sichtbar. LinkedIn ist beim Datenschutz hingegen etwas weniger strikt. Hier sind die Profile sogar außerhalb des Netzwerks sichtbar. Doch auch hier gibt es Möglichkeiten, um die Informationen zu schützen. Mitglieder, die nicht wünschen, dass andere Personen ihre Mail einsehen können, haben die Möglichkeit, diese Information zu verbergen oder nur ihren direkten Kontakten anzuzeigen.
Das richtige Auftreten im Karrierenetzwerk: Worauf kommt es an?
Um über das Karrierenetzwerk die eigene Berufsplanung zu fördern, ist es nicht ausreichend, einfach ein Profil auf den entsprechenden Plattformen zu erstellen. Darüber hinaus ist es notwendig, die Kontakte aktiv zu pflegen und das Netzwerk Stück für Stück auszubauen. Hierfür ist ein interessantes und angenehmes Auftreten erforderlich. Auf diese Weise haben die bestehenden Kontakte Interesse daran, die Verbindung aufrechtzuerhalten.
Wenn man lesenswerte Inhalte zu beruflichen Themen veröffentlicht, greifen die Personen im Netzwerk diese auch häufig auf und teilen sie mit den eigenen Kontakten. Das bietet die Möglichkeit, neue Beziehungen in die Wege zu leiten und auf diese Weise das Karrierenetzwerk auszubauen.
Die folgenden Tipps helfen dabei, sich positiv darzustellen und auf diese Weise Kontakte zu Privatpersonen und Unternehmen herzustellen, die die Karriereplanung voranbringen.
- Aktive Teilnahme:
Um ein erfolgreiches Netzwerk aufzubauen, ist es sehr wichtig, präsent zu sein. Wenn sich ein Profil über Monate hinweg nicht verändert, ist es für die übrigen Teilnehmer nicht sehr interessant. Daher ist es sinnvoll, von Zeit zu Zeit eigene Beiträge zu veröffentlichen und sich dabei mit Themen, die für die berufliche Tätigkeit von Bedeutung sind, auseinanderzusetzen. Auch Kommentare und Fragen zu Beiträgen anderer Personen sorgen für die Aufmerksamkeit, die für ein erfolgreiches Networking notwendig ist. - Interesse an anderen Mitgliedern zeigen:
Für den Aufbau des Karrierenetzwerks ist es selbstverständlich wichtig, den anderen Mitgliedern von den eigenen Fähigkeiten und Fachkenntnissen zu berichten. Personen, die ausschließlich über sich selbst erzählen, wirken jedoch häufig abgehoben und unsympathisch. Erfolgreicher ist es, selbst Interesse an den anderen Teilnehmern zu zeigen. Fragen zu deren Werdegang und zu ihrer Tätigkeit führen meistens dazu, dass diese sich nach den eigenen Fähigkeiten erkunden. Das gibt die Möglichkeit, diese darzustellen. - Besondere Fähigkeiten herausstellen:
Viele Unternehmen suchen Fachkräfte für ganz spezielle Aufgabenbereiche. Daher ist es wichtig, sich als Spezialist auf einem bestimmten Gebiet darzustellen. Anstatt sehr breite Fähigkeiten anzugeben, ist es sinnvoller, sich auf einen genau definierten Bereich zu beschränken, in dem sich die eigenen Kenntnisse von den meisten Mitbewerbern absetzen. Das weckt Interesse bei den entsprechenden Recruitern und erhöht die Chancen, eine Stelle zu finden, die genau den eigenen Fähigkeiten entspricht. - Keine übertriebene Eigenwerbung:
Obwohl es sinnvoll ist, die eigenen Fähigkeiten klar herauszustellen, sollte das niemals durch eine allzu platte Werbung oder durch Selbstbeweihräucherung geschehen. Das stößt in der Regel auf Ablehnung innerhalb des Netzwerks. Vielmehr ist es sinnvoll, die eigenen Kenntnisse beispielsweise durch interessante Beiträge zum eigenen Fachgebiet darzustellen. - Klare Positionen vertreten:
Personen, die stets mit dem Strom schwimmen und die herrschende Meinung wiedergeben, erwecken nur wenig Aufmerksamkeit. Daher ist es wichtig, auch einmal vom Mainstream abweichende Positionen zu vertreten. Das sorgt dafür, dass die Beiträge interessant erscheinen und von vielen Mitgliedern gelesen werden. - Kontakt zu Wunscharbeitgeber aufbauen:
Sollte der Wunsch bestehen, bei einer ganz bestimmten Firma zu arbeiten, ist es sinnvoll, den Kontakt langsam aber bestimmt aufzubauen. Zum einen ist es möglich, an Diskussionen, an denen sich deren Mitarbeiter beteiligen, ebenfalls teilzunehmen. Zum anderen ist es sinnvoll, sie im Profil als Wunscharbeitgeber anzugeben. Insbesondere kleine und mittlere Betriebe reagieren darauf häufig mit großem Interesse und nehmen Kontakt auf. - Kontakte pflegen:
Viele Nutzer kommunizieren fast ausschließlich mit den Kontakten, die sie persönlich kennen. Doch viele berufliche Möglichkeiten ergeben sich gerade aus einem weiten Netzwerk – selbst wenn die entsprechenden Personen bislang nicht persönlich miteinander bekannt sind. Daher ist es sinnvoll, auch in diesem Bereich aktiv zu sein und gelegentlich Beiträge zu kommentieren oder Fragen zu stellen. - Reputation stärken:
Eine gute Reputation ist auch im Karrierenetzwerk von großer Bedeutung. Daher ist es wichtig, aktiv an diesem Punkt zu arbeiten. Ein gutes Mittel besteht darin, regelmäßige Blogbeiträge zu schreiben und darin die eigenen Fachkenntnisse zum Ausdruck zu bringen. Auch eine aktive Teilnahme an Diskussionen mit hochwertigen Beiträgen sorgt für eine gute Reputation. - Keywords sind wichtig:
Bei der Gestaltung des Profils und bei der Verfassung von Beiträgen ist es wichtig, hin und wieder sinnvolle Keywords einfließen zu lassen. Wenn ein Recruiter eine Suchanfrage stellt, präsentieren ihm die Karrierenetzwerke die Ergebnisse anhand dieser Keywords. Daher ist es wichtig, sich zu überlegen, mit welchen Begriffen ein Headhunter nach einem Kandidaten für den eigenen Traumjob suchen könnte. - Eigene Persönlichkeit zeigen:
In einem Karrierenetzwerk kommt es in erster Linie auf berufsspezifische Details wie die Ausbildung und die Berufserfahrung an. Doch auch die Persönlichkeit spielt eine Rolle. Es ist empfehlenswert, auch einige persönliche Details anzugeben – beispielsweise die Mitgliedschaft in einem Verein oder die Unterstützung anderer gesellschaftlicher Projekte. Das sorgt für einen sympathischen und engagierten Eindruck. Dennoch ist etwas Vorsicht geboten: Politische Aktivitäten oder gesellschaftlich stark umstrittene Themen haben hier keinen Platz. - Mitglieder bei Veranstaltungen treffen:
Ein persönlicher Kontakt ist stets deutlich intensiver als ein virtueller. Daher ist er für das Karrierenetzwerk besonders förderlich. Deshalb ist es sinnvoll, stets nach Veranstaltungen Ausschau zu halten, an denen viele Kontakte teilnehmen. Das bietet die Möglichkeit, sie persönlich kennenzulernen und auf diese Weise das Netzwerk auszubauen.
Video: Karrierenetzwerk LinkedIn öffnet in München
Fazit
Soziale Karrierenetzwerke können bei der Jobsuche ausgesprochen förderlich sein. Doch auch hier fällt keine gute Arbeitsstelle einfach vom Himmel. Es ist notwendig, die Kontakte intensiv zu pflegen und ein Netzwerk aufzubauen, das einen Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern herstellt. Außerdem ist es wichtig, einige Regeln beim virtuellen Auftritt zu beachten. Nutzer, die diese Tipps umsetzen, verbessern ihre Chancen auf den Traumjob erheblich.
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