Die meisten Menschen kommen mit IT-Spezialisten vor allem dann in Berührung, wenn sie ein Problem mit dem Computer haben. Insbesondere in Firmen sind eigene IT-Spezialisten oftmals die Regel. Doch dieser Beruf ist um einiges vielseitiger als die meisten glauben.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
IT-Berufe findet man inzwischen überall
IT steht für Information Technology (bzw. auf Deutsch Informationstechnologie) und stellt eine Brücke zwischen klassischer Informatik und Elektrotechnik dar. Das bedeutet, dass viele IT-Berufe sich nicht nur direkt am Bildschirm abspielen, sondern auch handwerkliche und kreative Fähigkeiten erfordern. Der Einbau neuer Komponenten, die richtige Verkabelung von Servern, Hardware-Reparaturen und vieles mehr gehören je nach Branche und Ausrichtung durchaus zum Tätigkeitsfeld vieler IT-Berufe.
Obwohl ein Studium der Informatik in vielen Unternehmen Voraussetzung ist, gibt es auch Quereinsteiger, die über ihre persönliche jahrelange Erfahrung im Bereich der IT-Technik in die entsprechenden Berufe kommen. In fast allen Branchen gibt es allgemeine und spezielle IT-Berufe, die den jeweiligen Anforderungen der Unternehmen genau angepasst sind.
Video: Beruf IT-ler: Teil 1 – Unterschied zwischen Beruf und Berufung
Einige Beispiele dafür sind IT-Berufe bei Unternehmen der folgenden Branchen:
- Automobilindustrie
- Telekommunikation
- Luft- und Raumfahrt
- Energieversorgung und Energiewirtschaft
- Dienstleistungsbranche
- Computerhersteller
- Software- und Spielehersteller
- TV- und Filmproduktionen
- Öffentlicher Dienst (z.B. Polizei, Geheimdienste, Bundeswehr)
- Elektrotechnik
- Finanzdienstleistungen (Banken, Börse etc.)
Diese Liste stellt nur eine kleine Auswahl der Branchen dar, in denen IT-Berufe gefragt sind und bei denen ein entsprechender Bedarf auch in Zukunft zu erwarten ist. Darüber hinaus gibt es eine Reihe spezialisierter IT-Berufe, auf die wir anhand einiger typischer Beispiele eingehen möchten.
Datenbankadministrator
Als Administrator von Computersystemen und Datenbanken sind IT-Berufler natürlich besonders prädestiniert. Sie kennen sich nicht nur in den Tiefen der Systeme aus wie in ihrer Westentasche, sondern können bei Bedarf Anpassungen am Code vornehmen, Fehler beseitigen oder neue Funktionen einrichten, die von anderen Abteilungen verlangt werden. Natürlich gehört auch die Wartung und der Kampf gegen Bedrohungen der Computersysteme von Außerhalb zu den Aufgaben der Administratoren. Mit dieser Tätigkeit geht eine entsprechend große Verantwortung einher, weil heutzutage das Schicksal vieler Unternehmen von einer funktionierenden IT abhängt.
Information Broker
Die Datenflut im Internet muss irgendwie gefiltert und sinnvoll ausgewertet werden. Auch wenn uns Suchmaschinen viel abnehmen, müssen wir die Ergebnisse je nach unseren Anforderungen noch immer selbst sortieren und nach Relevanz auswählen. Als Information Broker hat man unterschiedliche Aufgaben. So sucht man beispielsweise im Auftrag anderer nach bestimmten Informationen und führt Recherchen durch.
Nicht selten sind Information Broker selbstständig oder für Agenturen tätig. Doch auch größere Unternehmen beschäftigen manchmal eigene Information Broker, um die Datenbanken des hauseigenen Systems auf den neuesten Stand zu bringen und zu pflegen. Neben den reinen IT-Kenntnissen muss ein guter Information Broker methodisch vorgehen und über ein breit gefächertes Fachwissen aus verschiedensten Bereichen verfügen.
Netzwerkadministrator
Selbst kleinere Unternehmen können auf diesen IT-Beruf nicht verzichten. Sobald ein Unternehmen über ein eigenes Netzwerk verfügt, sollte ein Netzwerkadministrator beschäftigt werden, der alle Funktionen überwacht und Probleme lösen kann. Konfiguration und Pflegen von integrierten Kommunikationsnetzen gehört ebenso dazu wie die Aufrechterhaltung einer reibungslosen Verbindung der Firma zum Internet.
Video: Beruf IT-ler: Teil 2 – Ausbildung und Studium
Webdesigner
Unter den IT-Berufen ist der Job des Webdesigners sehr bekannt und beliebt. Als Webdesigner ist man in der Regel für eine Agentur oder eine Softwarefirma tätig, die im Auftrage anderer Unternehmen Webseiten erstellen, pflegen und konfigurieren.
Dabei sind nicht nur rein technische Aspekte von Bedeutung, sondern auch gestalterische Fähigkeiten gefragt, damit ein Webauftritt zeitgemäß und ansprechend umgesetzt wird. Auch die weitere Pflege und das Layout wird häufig von Webdesignern übernommen, bei speziellen Tätigkeiten (z. B. dem Einpflegen von Textcontent) kommen weitere Mitarbeiter oder externe Dienstleister zum Zuge, die den gewünschten Content nach Absprache anliefern.
IT-Security-Spezialist
Die Sicherheit von Netzwerken und Computersystemen ist angesichts der zunehmenden Zahl von Hackerangriffen und der Verbreitung von Malware im Internet von besonderer Bedeutung. Speziell größere Firmen, die eigene Innovationen entwickeln und ihre Herstellungs- und Produktionsgeheimnisse schützen müssen, beschäftigen eine kompetente IT-Security-Abteilung. Hinzu kommen die allgemeine Datensicherheit sowie operative Eingriffe am System, um Hackerangriffe von außen abzuwehren. #
Einrichtung und Konfiguration effektiver Verteidigungssysteme (z. B. Firewall, Virenscanner) sowie die Schulung anderer Mitarbeiter im Umgang mit sicherheitsrelevanten Systemen sind ebenfalls Bestandteil der Aufgaben in diesem besonders interessanten IT-Beruf.
Beamter mit IT-Beruf
Auch die öffentliche Hand hat selbstverständlich Bedarf für IT-Berufe. Besonders in Bereichen der öffentlichen Sicherheit bei Polizei, Verfassungsschutz, Bundesnachrichtendienst, Bundeswehr und anderen Landes- und Bundesbehörden sind IT-Spezialisten gefragt. Die Aufklärung von Verbrechen, die mithilfe von Computern begangen werden, wäre ohne diese Fachleute kaum möglich. Vom Kampf gegen Kinderpornos über die Aufdeckung von Finanz- und Steuerbetrug bis hin zur Verhinderung schwerer staatsgefährdender Angriffe auf Infrastruktur wie Stromnetze und Atomkraftwerke besteht überall Bedarf für Fachkräfte aus den verschiedenen IT-Bereichen. Die Aussicht auf eine Verbeamtung ist im Hinblick auf die finanzielle Absicherung und Altersvorsorge besonders attraktiv und so kaum bei anderen IT-Berufen zu finden.
Spiele- und Softwareentwicklung
Früher waren Gamedesigner und Spieleentwickler Nischenberufe, in die nur wenige IT-Experten hineinpassten. Heute hat sich die Softwareindustrie zu einem echten globalen Player entwickelt. In allen großen Industrienationen gibt es zahllose Unternehmen, die auf dem Markt vertreten sind. Ob großes Spiel für eine aktuelle Konsole oder einen PC oder die Programmierung innovativer Apps für Smartphones und Tablets: Das eigentliche Herz der IT-Be3ufe schlägt in diesen klassischen Bereichen.
Kreativität, Abwechslung und bisweilen große kommerzielle Erfolge sind für diese Branche typisch. Viele moderne Firmen strukturieren ihre IT-Abteilungen so, dass sie Hand in Hand miteinander in die Entwicklung neuer Software und Spiele eingebunden sind. Der Zufriedenheitsfaktor ist in diesen Unternehmen oft besonders hoch.
Video: Beruf IT-ler: Teil 3 – Zukunftchancen, Tätigkeitsfelder, Sicherheit, Gehalt
Freie Stellen müssen bei IT-Berufen dringend besetzt werden
Da nicht viele Bewerber die erforderlichen Qualifikationen mitbringen, ist der Bedarf am Stellenmarkt derzeit größer als das Angebot an Arbeitskräften. Die Beschleunigung der Digitalisierung wird diesen Trend noch verstärken. Derzeit geht man allein in Deutschland von einer Zahl von mehr als 50.000 freien Stellen in IT-Berufen aus.
In den letzten zehn Jahren hat sich der Bedarf mehr als verdoppelt. Für die Karriere-Aussichten ist das eine gute Nachricht, denn IT-Berufe bieten besonders gute Aufstiegs- und Verdienstchancen. Da sich viele Fachleute gar nicht mehr fest an ein bestimmtes Unternehmen binden wollen, haben IT-Agenturen Hochkonjunktur.
Dabei handelt es sich um IT-Dienstleister, die für andere Unternehmen die jeweils aktuellen Aufgaben in verschiedenen IT-Bereichen übernehmen können. Durch dieses Outsourcing müssen die Firmen keine eigenen IT-Kräfte einstellen und teure Abteilungen unterhalten, die nicht immer vollständig benötigt werden.
Einer dieser Dienstleister ist das Dresdner Unternehmen Proficom (Link: Proficom – IT Qualitätsmanagement in Dresden). Die Firma hat sich besonders auf Qualitätssicherung, Cloud-Dienstleistungen und Security-Management in der IT spezialisiert. Mehr als 70 Fachkräfte stehen bereit, Kunden zu beraten und Vorstellungen bedarfsgerecht umzusetzen.
Solche Dienstleister schließen die Lücke vor allem für kleine und mittlere Unternehmen, die für eine eigene IT-Abteilung weder die Kapazitäten noch den Bedarf haben. Trotzdem müssen solche KMU nicht auf kompetente IT-Techniker verzichten. Diese Strategie entzerrt auch den Arbeitsmarkt, weil auf diese Weise viele Mitarbeiter für unterschiedliche Firmen tätig sein können, die ansonsten möglicherweise vergeblich nach guten IT-Kräften suchen würden.
Besonders Frauen sind in den IT-Berufen gefragt
Obwohl die meisten IT-Berufe noch immer traditionell von männlichen Fachkräften dominiert sind, legen viele moderne Unternehmen Wert auf eine möglichst große Vielfalt. Das bedeutet, dass auch Frauen verstärkt in IT-Berufen gefragt sind. Da das Angebot an IT-Experten auf dem Arbeitsmarkt derzeit ohnehin begrenzt ist, bietet die Öffnung der IT-Berufe für Frauen eine Chance, den Bedarf künftig besser decken zu können.
Wie vielseitig die IT-Berufe sein können, zeigt beispielsweise die Seite https://www.komm-mach-mint.de/MINT-Studium/Uebersicht-IT-Berufe, welche sich speziell mit den Studiengängen für IT-Berufe befasst, die für Frauen interessant sind.
Tatsächlich gibt es in diesen Branchen nichts, was Frauen nicht auch können. Das Interesse der weiblichen Studienanfänger an diesen Berufen ist aber oft durch Unwissenheit eher gering. Die Vorstellung trockener Theorie und der typischen Computer-Nerds ist jedoch längst überholt, denn kaum etwas bietet so viel Abwechslung wie ein moderner IT-Beruf.
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