Am Bildschirm hängt ein Schild „Herzlich willkommen zurück im Büro!“. Die Kollegen stehen daneben und lächeln. Der Chef kommt rein und drückt mir einen Blumenstrauß in den Arm. „Schön, dass Du wieder da bist!“ – So oder so ähnlich geht es jetzt vielen, die nach langer Zeit im Home Office wieder ins Büro zurückkehren.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Ende der Home Office Pflicht: Jeder dritte Office Worker kommt ins Büro zurück
Die Pandemie ist vorüber und viele Arbeitgeber rufen ihre Angestellten ins Büro zurück. Doch viele Mitarbeiter haben sich an das Home Office gewöhnt. Für viele ist es sehr angenehm, Berufs- und Privatleben daheim in Einklang zu bringen. Und an diesen Zustand hat man sich dann auch recht schnell gewöhnt.
Warum kommen die Mitarbeiter nicht ins Büro?
Man sollte eher fragen, warum sie nicht kommen wollen. Und dafür gibt es tatsächlich Gründe. Es sind sehr menschliche Gründe, die einer genaueren Betrachtung bedürfen. Unter der Oberfläche liegen hier Themen wie Gewöhnungseffekt und Unsicherheit bei Veränderungen. Im Kern sehnen sich die meisten Menschen jedoch nach Gesellschaft, sprich den Kollegen.
„Ich habe mich jetzt mit dem Home Office perfekt arrangiert.“
Hinter dieser Aussage steckt zu großen Teilen Resignation. Wer seit zwei Jahren im Home Office arbeiten und leben musste, der hat sein Leben danach ausgerichtet. Die lieben Kollegen hat man zu Beginn sehr vermisst. Nach einer Weile hat man sich dann arrangiert. Der Wunsch nach einem Wiedersehen wurde immer mehr unterdrückt – bis er nicht mehr zu spüren war. Aber er ist da!
„Ich weiß doch gar nicht, wer jetzt noch da ist.“
Dahinter steckt unter anderem die Angst vor der Auseinandersetzung, dass sich die Teams verändert haben könnten und sympathische Kollegen eventuell nicht mehr da sind. Dies zeigt jedoch gerade, dass den Menschen die Kontakte im Büro wichtig sind.
Dieser Angst kann man einfach vorbeugen. In vielen Unternehmen, in denen moderne Bürokonzepte wie Desk Sharing umgesetzt werden, können Mitarbeiter über eine Desk Sharing App wie Haltian Empathic Building nachsehen, welche Kollegen gerade im Büro arbeiten und wo sie genau sitzen. Wer noch keine solche App auf dem Smartphone hat: Einfach mal in der Personalabteilung fragen, wann man eine solche App erhält.
Oder man fragt beim Chef direkt nach. Moderne Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitern solche Apps an.
Studie belegt: Führungskräfte befürworten Home Office
Eine im Juni 2022 veröffentlichte Studie des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag des Tech-Unternehmens Slack ergab, dass Führungskräfte in Deutschland dem Home Office positiv gegenüberstehen. Wer seine gewohnte Leistung weiterhin erbringt, darf zwischen Home Office oder Arbeitsplatz im Unternehmen wählen. Das gaben 77 % der befragten Führungskräfte an. Wer diese Freiheit nicht gewähren will, gab zu 33 % als Hinderungsgrund an, beim Home Office-Einsatz zu wenig Kontrolle ausüben zu können.
Damit haben deutsche Führungskräfte mehr Vertrauen in ihre Mitarbeiter als ihr amerikanisches Pendant. Von Elon Musk ist bekannt, dass er im Mai 2022 in einer Mail seine Führungskräfte anwies „Jeder bei Tesla muss mindestens 40 Stunden in der Woche im Büro verbringen, oder er kann Tesla verlassen“. In anderen Techs von Facebook bis Apple klingt es ganz ähnlich.
Workation und das Recht auf Home Office
Das Recht auf Home Office
Viele Arbeitnehmer möchten ihr Recht auf Home Office einfordern und den lieb gewordenen Zustand beibehalten. Die Entscheidung bzw. Aufteilung zwischen Home Office und dem Arbeitsplatz im Unternehmen (Flex Office und klassisch) obliegt allerdings dem Arbeitgeber. Es gibt Sonderfälle, wenn ein Tarifvertrag die Arbeit im Home Office regelt. Manche Unternehmen haben hierzu auch eine Betriebsvereinbarung getroffen. In vielen Arbeitsverträgen wurden Regelungen zum Home Office aufgenommen. In all diesen Fällen liegen individuelle Regelungen vor, in denen der Arbeitgeber von seinem Weisungsrecht zur Arbeitsstätte gemäß § 106 Gewerbeordnung (GewO) abrückt.
Workation: arbeiten am Urlaubsort
Workation, also die Verschmelzung von Urlaub und Arbeit, ist ein Trend. Vor allem Freiberufler können dies mit digitaler Technologie umsetzen: PR-Berater, Blogger, Designer. Angestellte benötigen hierfür das Okay ihre Chefs. Den wachsenden Trend registrieren vor allem auch Reiseveranstalter.
„Mit den neuen Möglichkeiten des Home Office und flexiblen Arbeitszeitmodellen hat der Trend Workation eine ganz neue Klientel geschaffen“, sagte Stefan Baumert, Vorsitzender der TUI Deutschland Geschäftsführung in einem Interview. „Alles in allem könnte das Segment der Langzeit- und Workation-Urlauber bei uns schon bald die Schwelle von 100.000 überschreiten.“
Workation-Arbeitsurlauber blieben bis zu 63 Nächte im Home Office am Strand, 25 Nächte waren es im Mittel. Eine Arbeitsreise kostete immerhin 2.258 Euro pro Person. Wer die gestiegenen Energiekosten in Deutschland gegenrechnet, kann mit Workation in Spanien womöglich noch günstiger fahren als im Home Office in Castrop-Rauxel.
Die Yougov-Studie besagt, dass immerhin bereits 13 % der Befragten dieses Arbeitsmodell für sich genutzt haben. 68 % davon würden dies erneut tun wollen. Allerdings stimmten dem nur 15 % der Chefs zu. So wird der Schreibtisch auf den Malediven wohl noch ein wenig warten müssen.
Was sollten Unternehmer tun, um ihre Mitarbeiter wieder ins Büro zu holen?
Unternehmen wollen ihre Angestellten wieder ins Büro holen. Dabei sind sie sehr erfinderisch im Locken der Mitarbeiter: „Tischtennis-Platten, Rückzugsräume und einen Wäsche-Service“ haben sich Finanzinstitute einfallen lassen, so die FAZ. Doch es geht um mehr.
Konzerne haben in den letzten Jahren gelernt: 100 % Home Office ist keine Lösung. Angestellte neigen im Home Office dazu, zu Einzelkämpfern zu werden. Kreatives Arbeiten lässt stark nach, wenn Teams durchgängig im Home Office arbeiten. Das bestätigen Siemens und Symrise gegenüber dem Handelsblatt.
Moderne Bürokonzepte müssen das „Flex Office“ unterstützen
Kommen Angestellte nur noch für 50 % der Zeit oder weniger in das Büro, stehen große Flächen leer. Und ein Gefühl des Miteinanders will eher nicht aufkommen. Da macht die Arbeit in Unternehmen mehr Spaß, die „Desk Sharing“ oder „reversible Büros“ umgesetzt haben.
Zur Arbeit im Team trifft man sich und bucht Arbeitsplätze, an denen man gemeinsam arbeiten kann. Das kann man mit einer Desk Sharing App wie Haltian Empathic Building von unterwegs aus mit wenigen Klicks organisieren.
Vorteil für die Angestellten: Die Arbeit im Team macht mehr Spaß und lässt sich leicht organisieren. Vorteil für den Arbeitgeber: Zufriedenere Mitarbeiter sind produktiver, und so ganz nebenbei lassen sich Kosten für nicht benötigte Büroflächen sparen. Immerhin 20 % der Betriebskosten entfallen auf diesen Kostenblock. Zudem lässt sich die Büroauslastung messen.
Fifty-Fifty: hybride Arbeitszeitmodelle anbieten
Die Haspa macht es vor und offeriert ihren Angestellten eine Mischung aus Präsenzarbeit im Unternehmen und Home Office. Bis zu 50 % der Arbeitszeit kann mobil stattfinden, so steht es in der Betriebsvereinbarung. Der Grund dafür: Viele Gespräche mit Kunden finden mittlerweile ohnehin digital statt. Und auch die technische Ausstattung der Mitarbeiter lässt die Arbeit im Home Office zu. Allerdings: Man muss sich einig sein. Arbeitnehmer und Führungskraft müssen der flexiblen Regel zustimmen.
Willkommensgeschenke: Hapag-Lloyd macht es vor
Drei Wochen lang gab es für Rückkehrer Willkommensgeschenke und kostenlose Kaffeespezialitäten. Und danach bot die Reederei ihren Angestellten ein hybrides Arbeitszeitmodell an, bei dem an zwei Tagen der Woche mobil gearbeitet werden darf.
Für neue Mitarbeiter: das Random-Lunch
Das Unternehmen Jungheinrich hat erkannt: Der Kontakt untereinander bietet den größten Mehrwert für die Anwesenheit im Büro. Das Miteinander will jedoch wieder erlernt werden. Genau das fördert Jungheinrich gezielt.
So hat man einen mobilen Eis-Stand eingerichtet, der Vergünstigungen für Mitarbeiter bereithält, die in Gruppen kommen. Für das Einbeziehen der neuen Mitarbeiter nahm Jungheinrich das Random-Lunch wieder auf.
Für das gemeinsame Mittagessen losen Angestellte den Partner aus, mit dem sie in die Kantine gehen. So kommen neue Mitarbeiter mit Kollegen ins Gespräch, die sie vorher noch nicht kannten. Den neuen Mitarbeiter am Arbeitsplatz abholen? Das geht mit einer Desk Sharing App wie Haltian Empathic Building per Smartphone.
Den Mitarbeitern zeigen, dass sie im Team gebraucht werden
Es sind Kleinigkeiten, mit denen Führungskräfte den Mitarbeitern zeigen können, dass über die zwei Jahre hinweg eines geblieben ist: Sie gehören dazu, sind mehr als willkommen, und die Kollegen freuen sich über jeden Mitstreiter, der kommt. Drei Beispiele, die wir bei Recherchen gefunden haben, sind diese hier:
Ein Puzzle-Stück ins Home Office senden
„Du bist wichtig und fehlst uns“ lautet die Botschaft des Puzzle-Stücks.
Eine Tasse mit Firmenlogo und dem Hashtag #Dontdrinkalone
Die Tasse erinnert an die gemeinsamen Erlebnisse in Kaffeeküche und Büro – sowie an all das, was man in zwei Jahren vermisst hat.
Spalierstehen zur Begrüßung
So spüren die Rückkehrer schnell, dass sie freudig erwartet werden und dass sie vermisst wurden.