Als Berufsanfänger sieht man sich selbst mit vielen Änderungen und Umstrukturierungen konfrontiert. Der Übergang des Auszubildenden- oder des Studentenstatus zu dem eines Arbeitsnehmers stellt einen vor wesentliche Entscheidungen. Eine davon ist die Wahl des Girokontos und der dazugehörigen Bank. Ist die Wahl erst einmal getroffen, ist ein Wechsel zwar nicht ausgeschlossen aber dennoch aufwändig und wird daher selten vorgenommen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Wo die Berufsanfänger ein Girokonto eröffnen, will gut überlegt sein.
Deshalb sollte man sich als Berufsanfänger schon einmal im Vorfeld genau informieren, was es bei der Einrichtung eines Girokontos zu beachten gibt. Gerade für Berufsanfänger gibt es eine Menge Vorteile bezüglich des eigenen Kontos. Die Konditionen sind in diesem Fall von Bank zu Bank verschieden. Daher lohnt sich vorab ein genauer Blick und eine genaue Recherche. Wir haben für Sie die wichtigsten Fakten zusammengetragen.
Bezahlen mit der Karte oder auch per Lastschrift ist nur dann möglich, wenn das entsprechende Konto vorhanden ist. Ohne ein Girokonto sind solche Vorgänge nahezu unmöglich. Da diese Dinge einiges an Aufmerksamkeit beanspruchen, ist es am besten, wenn solche Entscheidungen und Abschlüsse vor dem Beginn der neuen Beschäftigung in Angriff genommen werden.
Es gibt verschiedene Kontenformen und Angebote, die von Bank zu Bank variieren. Welches Angebot am Ende das beste oder passendste ist, hängt von der jeweiligen Person ab. Worauf sollte dabei geachtet werden?
Mit welchen Kosten muss gerechnet werden?
Junge Menschen, die das Elternhaus verlassen und zum ersten Mal unabhängig von ihren Eltern sind, müssen viele Kosten tragen, die sie vorher nicht hatten – Stichwort die eigene Wohnung oder das eigene Auto. Deshalb sollte darauf geachtet werden, dass das Girokonto gebührenfrei ist und keine zusätzlichen Kosten verursacht.
Viele Banken haben extra Angebote für Azubis und Studenten. Diese können natürlich von Bank zu Bank variieren. In diesem Zusammenhang tauchen immer zwei wichtige Entgeltposten auf: Die Gebühren für die Kontoverwaltung und die Entgelte im Zahlungsverkehr.
Im Großen und Ganzen können diese Kosten am Anfang vermieden werden. Es gibt einige Banken, die komplett auf die Kontoführungsgebühr verzichten. Meistens handelt es sich dabei um spezielle Modelle, wie zum Beispiel ein sogenanntes junges Konto oder ein Azubi-Konto. In diesem Fall ist die Zielgruppe sehr klar definiert.
Es gibt aber auch Banken, die grundsätzlich auf Kontoführungsgebühren verzichten. Hierbei handelt es sich in der Regel um Banken, deren Vertrieb ausschließlich online organisiert wird. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Gebührenverzeichnis, das vorher in jedem Fall genauer angeschaut werden sollte.
Hier werden genaue Angaben gemacht zu verschiedenen Leistungen, für die Gebühren erhoben werden. Das können zum Beispiel die Rückgabe von Lastschriften, Adressnachforschungen oder auch beleghafte Buchungen sein. Wichtig ist hierbei, dass auf die Altersgrenze geachtet wird. Sollte man diese versäumen, dann können Kosten drohen, die vorher nicht absehbar waren und für eine böse Überraschung sorgen.
Ein Dispositionskredit: Ja oder nein?
Gerade am Anfang, wenn die erste eigene Wohnung bezogen ist, regelmäßig Miete gezahlt werden muss und andere monatliche Fixkosten hinzukommen, kann es schnell zu einer Überforderung bei jungen Menschen kommen. In solchen Fällen kann kurzfristig ein Dispositionskredit, auch umgangssprachlich Dispo genannt, aushelfen.
Was auf den ersten Blick eine schnelle und praktische Hilfe ist, kann schnell zu einer teuren Schuldenfalle werden. Im Vergleich zu einem normalen Raten- oder Privatkredit, ist ein solcher Dispo-Kredit mit sehr hohen Kosten verbunden. Bis zu sechzehn Prozent muss der Kontoinhaber zahlen, sofern er sein Konto überzieht. Daher sollten solche Überziehungen nicht langfristig sein und schnell wieder ausgeglichen werden.
Ansonsten eignet sich eher ein normaler Ratenkredit, der nicht so hohe Zinssätze hat. Allerdings bekommt man einen solchen Kredit nur dann, wenn eine entsprechende Bonität vorliegt, sowie ein unbefristetes Arbeitsverhältnis. Wer als Student auf finanzielle Mittel angewiesen ist und kein Bafög erhält, der kann auch über einen sogenannten Studienkredit nachdenken.
In diesem Fall bietet die KFW Bank verschiedene Modelle an. Das Gute hierbei ist, das ein Studienkredit ohne Sicherheiten und unabhängig vom Einkommen gewährt wird. Dazu sind die Auszahlungsbeträge flexibel von hundert bis sechshundertfünfzig Euro auszahlbar.
Der effektive Jahreszins beträgt bei diesem Kredit, um die vier Prozent und muss natürlich erst nach dem Studium zurückgezahlt werden. Die monatlichen Raten sind flexibel und können dem Einkommen angepasst werden. So können auch Studenten ihr Studium abschließen, denen das Bafög aufgrund von mangelnder Leistung gestrichen wurde oder die generell nicht sehr viel über finanzielle Hilfe und Mittel verfügen.
Was für Angebote gibt es für Berufsanfänger
Bei fast allen Banken gibt es spezielle Angebote für Studenten und Berufsanfänger. Im Folgenden werden die Konditionen einiger Banken näher vorgestellt. Postbank Giro start direkt ist für Personen bis zweiundzwanzig Jahre kostenfrei. Das Bankinstitut wirbt damit, dass von überall aus in Deutschland problemlos Geld abgehoben werden kann. Der Kundenservice ist online, mobil und auch persönlich vor Ort jederzeit erreichbar. Dazu kann auch die Post Bank Visa Card gebucht werden, die im ersten Jahr kostenfrei ist.
Danach fallen Gebühren von fünf Euro pro Jahr an. Allerdings gilt auch das nur bis zum siebenundzwanzigsten Lebensjahr. Danach steigen die Kosten. Bei der Deutschen Bank wird das junge Konto angeboten, welches bis zum dreißigsten Lebensjahr gilt und für Schüler, Auszubildende, Studenten und Bundesfreiwilligendienstleistende gedacht ist.
In diesem Paket sind unter anderem eine kostenfreie Kontoführung, eine Konto-Karte (Maestro-Karte), Online- und Mobile-Banking, sowie kostenfreie SEPA-Überweisungen per Bankterminal enthalten. Auch bei der Commerzbank gibt es ein ähnliches Angebot. Hier gilt auch als Obergrenze das dreißigste Lebensjahr.
Es werden auch eine kostenlose, sowie beleglose Kontoführung angeboten, eine kostenlose Girocard (ec-Karte), fünfzig Euro Zufriedenheitsgarantie und ein Jahr kostenfreies Musikstreaming mit der sogenannten StartKonto Music-App. Wer eine Internet-Bank vorzieht, der kann sich zum Beispiel bei der Fidor Bank ein Konto einrichten.
Hier wird mit der sogenannten 3-in-1 Kreditkarte geworben, die innovatives Social Payment und Social Trading möglich machen soll. Darüber hinaus gibt es viele Zusatzleitungen. Natürlich gibt es noch viele weitere Banken und Angebote, die man sich vor Abschluss eines Kontos genauer ansehen sollte. Hierfür eignen sich Vergleichsportale, die die Angebote für Girokonten zu den jeweiligen Banken näher analysieren und vergleichen.
Generell sollten folgende Punkte genauer betrachtet werden:
- Die Gebühren für die Kontoführung und für Barabhebungen
- die Guthabenverzinsung
- Dispozinsen
- Bargeldverfügbarkeit und die
- allgemeine Sicherheit
Bargeld versus Buchgeld
Da Buchgeld immer wichtiger wird und das Bezahlen mit der Karte fast ebenso Salonreif geworden ist, wie das Bezahlen in Bar, ist ein Konto mit entsprechender Geldkarte fast zur Pflicht geworden. Darüber hinaus ist ein Konto normalerweise die Voraussetzung, um die Einzahlung des Gehalts zu erhalten oder auch Ausgaben, wie die Miete, Fitnessstudio oder andere Fixkosten monatlich abbuchen zu lassen.
Wer viel unterwegs ist, muss eine Möglichkeit haben, um an Geld zu kommen. Viele Firmen und Händler haben bereits auf das Bezahlen mit der Karte reagiert. Egal ob im Restaurant oder im Taxi, mittlerweile ist das bargeldlose Zahlen fast überall möglich. Außerdem gibt einem ein Konto und das bargeldlose Zahlen eine gewisse Freiheit. Natürlich kann man weiterhin mit Bargeld seine Rechnungen begleichen aber trotzdem hat man jederzeit die Freiheit auch anderweitig zahlen zu können.
Fazit
Für Berufsanfänger und junge Menschen gibt es viele Möglichkeiten ein Konto zu guten Konditionen zu eröffnen. Fast jede Bank bietet interessante Angebote mit attraktiven Zusatzleistungen, die auf das jüngere Publikum zugeschnitten sind. Wer knapp bei Kasse ist, muss keine hohen Gebühren fürchten und kann trotzdem frei über sein Geld verfügen.
In vielen Fällen werden auch Kreditkarten und Dispositionskredite angeboten, die jedoch nur im Notfall zum Einsatz kommen sollten, da die Gebühren hierfür sehr hoch sind. Wichtig ist, dass man sich vor der Eröffnung eines Kontos genug Informationen eingeholt hat, um dann das passende Angebot für sich zu wählen.
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