Endlich – der Traumjob an der Spitze einer Abteilung, als Projektleiter oder Geschäftsführer scheint in greifbare Nähe zu rücken. Doch was muss eine Führungskraft eigentlich können? Welche Fähigkeiten und Kompetenzen braucht sie? Kurzum: Was macht die ideale Führungskraft aus?
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Kompetenzen für Führungskräfte: Der soziale Aspekt
Nicht jeder, der einen Job als Führungskraft übernimmt, will diesen – manchmal führen unternehmensinterne Versetzungen dazu, dass sich plötzlich jemand in dieser Lage wiederfindet. Doch aus welchem Grund auch immer: Es braucht einige soziale Kompetenzen, um die Arbeit zu erledigen und als (guter) Chef anerkannt zu werden. Genau genommen haben soziale Kompetenzen sogar das Zeug dazu, über Erfolg und Misserfolg zu entscheiden. An der persönlichen Sympathie lässt sich sicherlich nichts machen, und wenn jemand den neuen Chef „nicht riechen“ kann, ohne wirklich Erfahrung mit ihm zu haben, liegt meist eine persönliche Komponente vor.
- Motivation:
Eine Führungskraft muss in der Lage sein, das Team zu motivieren. Dabei ist es völlig normal, wenn zu Beginn der Tätigkeit des neuen Chefs die Umsätze des Unternehmens sinken oder die Leistung im Team nachlässt. Die Frage ist, was der Neuling daraus macht und wie gut er es schafft, die Motivation im Team zu erhöhen. Sind die Mitarbeiter motiviert, arbeiten sie effizienter und bringen bessere Leistungen. Der Erfolg des Teams steigt, was wiederum Ansporn zu neuen Leistungen ist.
- Konfliktmanagement:
Konflikte kommen überall vor, wo Menschen zusammentreffen und erst recht, wenn sie noch zusammenarbeiten müssen. Führungskräfte müssen in der Lage sein, diese Konflikte zu erkennen und wieder in Ordnung zu bringen. Konstruktive Lösungen werden gesucht, die keinen Mitarbeiter benachteiligen.
- Kritikfähigkeit:
Welcher Mitarbeiter wünscht es sich nicht, vom Chef auch mal gelobt zu werden? Dieser sollte daher durchaus seine Anerkennung auch kundtun können. Die monetäre Anerkennung ist das eine, wichtiger ist es jedoch, besondere Leistungen der Mitarbeiter auch mit Worten zu belohnen. Umgekehrt gilt, dass eine Führungskraft auch Kritik üben muss und direkt mit dem jeweiligen Angestellten ein Problem klären sollte. Gemeinsam sollen Lösungen erarbeitet werden – niemand erwartet, dass der Führende automatisch eine Patentlösung auf Lager hat.
- Selbstkritik:
Auch eine Führungsperson macht Fehler – wichtig ist, sie auch festzustellen und nicht beleidigt zu reagieren, wenn ein entsprechender Hinweis aus dem Kollegium kommt. Eine Führungskraft wird menschlich und wirkt deutlich sympathischer, wenn sie auch mal Fehler eingesteht. Wer immer nur die Schuld bei anderen sucht, verliert das Ansehen und das Vertrauen der Belegschaft.
Kommunikationsfähigkeit
Viele Chefs können ausgezeichnet reden – zum einen sagen sie damit aber nur selten wirklich etwas – zum anderen heißt das noch lange nicht, dass sie auch gut zuhören können. Denn genau das ist ein Problem vieler Manager: Sie hören den Mitarbeitern einfach nicht zu und verpassen so wichtige Aussagen zu Fertigungsprozessen und Vorgehensweisen, zu Problemen bei Herstellung und Vertrieb oder zu belegschaftsinternen Aspekten. Schenken Sie als Chef nicht nur den Kunden Ihre Aufmerksamkeit, sondern auch den Mitarbeitern, die für Sie arbeiten.
Versuchen Sie doch einmal, sich in die Lage des Betreffenden hineinzuversetzen und suchen Sie aus seiner Sicht nach Lösungen. Häufig sind diese zu kurz gefasst und greifen nur die Probleme der momentanen Situation auf, doch Sie können versuchen, die Sicht des Mitarbeiters mit Ihrer Sicht zu verknüpfen. Das geht aber nur, wenn Sie ausreichend kommunikativ sind und auf die Dinge hören, die Ihnen Ihr Team mitteilt.
Kompetenzen für Führungskräfte: Der methodische Aspekt
Eine Führungskraft ist in etwa mit einem Dirigenten zu vergleichen. Dieser legt die Richtung fest sowie die Spielart für das Orchester. Soll es frisch vorangehen oder eher ruhiger und zurückhaltend, dafür einen gleichmäßigen Job abliefern? Der Chef führt sein Team ähnlich und gibt Arbeiten und Arbeitsabläufe vor, weist den Mitarbeitern die passenden Rollen zu und legt die Aufgabenverteilung fest. Methodische Kenntnisse zeichnen einen guten Manager aus.
Im Einzelnen stellen sich die Kompetenzen wie folgt dar:
- Organisationsfähigkeit:
Eine Führungskraft legt das Ziel vor, das das Team erreichen soll, setzt zeitliche Limits und verteilt die Aufgaben. Die gesamte Organisation liegt in den Händen des Chefs. Dieser sollte – wenn möglich – die Mitarbeiter mit einbeziehen und mit ihnen gemeinsam Entscheidungen festlegen. Dies ist auch ein Merkmal der agilen Führung, bei der der Führende letzten Endes ein wenig Freiraum bekommt, weil er seine Mitarbeiter zu mehr Eigenständigkeit „erzogen“ hat.
- Delegationsfähigkeit:
Kein Chef kann alle Aufgaben allein erledigen, die auf seinem Tisch landen. Es wird immer nötig sein, Dinge zu delegieren und den Mitarbeitern neue Aufgaben zu übertragen. Für den Führenden bleiben die Aufgaben, die er nicht abgeben kann, für die er allein die Verantwortung übernehmen muss. Es ist nicht nötig, dass ein Chef 14 oder 16 Stunden am Tag arbeitet – er muss nur das richtige Team zusammenstellen bzw. Mitarbeiter haben, die verantwortungsvoll Aufgaben übernehmen. Wer als Chef sein Team motivieren und zu mehr Leistung anregen kann, leistet am Ende selbst mehr, als der Führende, der alles in die eigenen Hände nehmen will.
- Veränderungen vornehmen:
Viele Unternehmen leiden unter den eingefahrenen Wegen, die einstmals eingeschlagen und nie wieder verlassen wurden. Auch wenn neue Führungskräfte nicht auf Anhieb alles ändern können, sollten sie doch nach und nach Veränderungen einführen. Dafür ist die Unterstützung der Belegschaft unverzichtbar, was wiederum mit der Fähigkeit zur Motivation einhergeht. Führungskräfte sollten sich bei geplanten Veränderungen schrittweise vorarbeiten und immer nur so viel vornehmen, wie sie auch abschließen können. Ansonsten ist Frust vorprogrammiert.
- Der Blick für alles:
Es geht nicht nur darum, Aufgaben zu verteilen – die Mitarbeiter müssen auch die Chance bekommen, diese gut zu erledigen. Dazu gehört ein gut ausgestatteter Arbeitsplatz, der alles bietet, was für die Erfüllung der Aufgaben nötig ist. Führende sollten daher hin und wieder einen Blick auf Materialien und Systeme werfen, mit denen die Arbeitsplätze der Mitarbeiter ausgerüstet sind und hier gegebenenfalls Neuanschaffungen veranlassen.
Als Insider oder Quereinsteiger zur Führungskraft?
Nicht alle Führungskräfte blicken auf eine langjährige Berufserfahrung zurück und sind damit in der Lage, allen Anforderungen direkt ab dem ersten Tag gerecht zu werden. Auch junge Leute, die nur wenige Jahre Praxiserfahrung sammeln konnten, gelangen vielleicht auf eine Führungsposition und müssen sich dort erst einmal beweisen. Wichtig ist immer, das Team hinter sich zu bringen. Zeigen Sie einen klaren Kurs und beziehen Sie die Mitarbeiter mit ein. Wenn Entscheidungen wieder rückgängig gemacht werden müssen, sollten Sie dies unbedingt erklären, neue Wege und Lösungen aufzeigen sowie diese besprechen.
Wer nun als Quereinstiger in den Job des Managers gelangt ist, sollte so schnell wie möglich versuchen, sich die nötigen fachlichen Kompetenzen anzueignen. Die persönlichen Fähigkeiten sind vielleicht schon vorhanden, doch von einem Chef wird neben einer gekonnten Mitarbeiterführung verlangt, dass er die fachlichen Hintergründe versteht. Es gilt daher, sich so schnell wie möglich fachliches Wissen anzueignen, Fachbegriffe zu lernen und die Zusammenhänge im Unternehmen zu begreifen. Die notwendigen Grundlagen sind zu erarbeiten, dann kann auf diese aufgebaut werden.
Brancheninsider hingegen kennen vielleicht nicht das Unternehmen, von dem sie eingestellt worden sind, doch sie kennen sich mit dem Markt und der Branche aus. Insider laufen außerdem Gefahr, sich zu übernehmen: Sie bringen das nötige Fachwissen mit und übernehmen daher viele Aufgaben eher selbst, statt sie zu delegieren. Ein Fehler, denn die Mitarbeiter sollen doch so viele Aufgaben wie möglich von den Schultern des Chefs übernehmen!
Ein Quereinsteiger sorgt oft für frischen Wind in der Firma. Er hinterfragt manche Dinge eher und setzt weniger auf die eingespielten Prozesse und Abläufe im Unternehmen. Meist gelingt es ihm besser, die Sicht des Kunden auf das Unternehmen einzunehmen und von hier aus das Veränderungspotenzial zu erkennen. Außerdem lassen sich viele Erfahrungen von Quereinsteigern aus deren früheren Berufen übertragen.
Leider werden gerade Quereinsteiger und Branchenneulinge häufig nicht erst genommen, weil die Belegschaft davon ausgeht, dass der- oder diejenige doch keine Ahnung vom Fach hat. Daher sollten Sie sich in einem solchen Fall so schnell wie möglich alles Nötige aneignen und sich auch durch den Dschungel an Fachbegriffen und –bezeichnungen kämpfen.
Wichtige Kompetenz für Führungskräfte: Humor
Menschen, die gemeinsam lachen können, arbeiten besser zusammen. Dabei heißt Humor zu zeigen nicht, respektlos miteinander umzugehen. Führungskräfte müssen daher die Balance meistern und auf der einen Seite eine gewisse Autorität ausstrahlen, auf der anderen Seite aber durch humoristische Züge nahbar zu sein. Stress und Ärger gibt es im beruflichen Alltag mehr als genug – das Team sollte auch mal gemeinsam lachen können.
Hier gilt es jedoch, vorsichtig zu sein: Es gibt auch Mitarbeiter, die verwechseln Humor mit einer Art Kumpelhaftigkeit. So darf einem Chef nicht begegnet werden. Sie sollten daher die Fähigkeit haben, die Mitarbeiter einzuschätzen, sodass Sie von vornherein wissen, mit wem Sie lachen können und bei wem Sie die Konsequenz der totalen Respektlosigkeit fürchten müssen. Humor ist allerdings nicht immer angebracht und ernste Situationen können nun einmal nicht lachend bewältigt werden. Außerdem sollen Sie als Chef ernst genommen werden; wird über Sie gelacht, ist eine unsichtbare Grenze überschritten worden und Sie haben es nicht geschafft, rechtzeitig für Respekt und das Einhalten von Rahmen zu sorgen.
Chefs als Vorbilder
Als Führungspersönlichkeit fordert man von Ihnen, ein Vorbild zu sein. Das gilt nicht nur im beruflichen Alltag, sondern auch im privaten Bereich – niemand nimmt einen Chef ernst, der im Privatleben nichts auf die Reihe bekommt. Sie haben als Führender die Möglichkeit, direkt Einfluss auf das Verhalten Ihrer Mitarbeiter zu nehmen, wenn Sie denn in der Lage sind, Ihre Angestellten zu motivieren und zu begeistern sowie das Arbeitsklima positiv zu gestalten. Eignen Sie sich eine Führungssprache an – die Kommunikation auf Augenhöhe ist nicht in jedem Fall empfehlenswert.
Versuchen Sie nicht, „einer von ihnen“ zu sein, kein Angestellter möchte, dass der Chef als Wolf im Schafspelz unterwegs ist und die Mitarbeiter einfach nur spiegelt bzw. sogar über die „Kumpeltour“ auszuhorchen versucht. Wichtig ist immer, dass die Hierarchie gewahrt bleibt und das auch dann, wenn es innerhalb eines Projekts keine solche gibt. Der Führende steht ganz oben, dann folgt der Rest, wobei bei diesem Rest meist noch einzelne „gehobene“ Positionen feststellbar sind.
Die Mitarbeiter werden sich nach dem Chef richten, was Verhalten, Arbeitseifer und den Umgang miteinander angeht. Dazu kommt, dass Sie als Vorgesetzter auch den Zustand des Arbeitsplatzes und die Art der Kleidung vorgeben. Insofern sind die Mitarbeiter vergleichbar mit Kindern, die durch ihre Eltern Erziehung und Anlehnung erfahren – die Angestellten wissen, wo es langgeht, wenn sie sich an den Verhaltensweisen des Chefs orientieren.
Zusätzlich zur Vorbildfunktion kommt sicherlich auch die eigene Lebenserfahrung, die berücksichtigt werden muss und die in die täglichen Entscheidungen im Job mit einfließt. An dieser Stelle haben es jüngere Führende oft schwer, denn ihnen wird die Lebenserfahrung ohnehin schon abgesprochen, vor allem dann, wenn sich im Team mehrere ältere Mitarbeiter befinden. Junge Führungskräfte müssen sich daher durch ein souveränes Auftreten und vor allem durch Fachkenntnis auszeichnen – und im besten Fall mit schnellen Erfolgen, die tatsächlich auf ihr Konto gehen und auf ihre Entscheidungen zurückzuführen sind.
Viele überschätzen sich
Leider stimmen Realität und Wahrnehmung nicht überein: Viele Chefs sind der Meinung, sie würden klare Ziele vorgeben, gut Kritik üben und in der Lage sein, ihr Team zu motivieren. Wird dann das Team selbst befragt, stellt sich die Lage oft anders dar – Ziele werden zwar erreicht, aber meist nicht im gewünschten Maß. Der Vorgesetzte wird als herrisch oder gar cholerisch eingeschätzt, als chaotisch oder nicht organisiert genug. Ausreichend Feedback oder auch mal ein Lob? Fehlanzeige, auch Kritik stellt sich eher in Form von Schimpfen und Wettern dar, als in konstruktiven Aussagen, nach denen sich auch tatsächlich etwas ändern ließe.
Jeder zweite Angestellte hält seinen Chef für nicht kompetent genug – wobei hier sicherlich auch persönliche Animositäten mit hineinspielen. Dennoch ein erschreckendes Ergebnis, das es in der Form nicht geben sollte. Dabei liegt das Problem vieler Führungskräfte auf der Hand: Sie bekommen selbst kein Feedback und sehen ihre Meinung als die einzig wahre an. Es ist einsam an der Spitze und das führt dazu, dass eigene Entscheidungen nicht mehr hinterfragt werden.
Führungskräfte sollten sich daher um ein regelmäßiges Feedback durch die Mitarbeiter bemühen und diese in ihre eigenen Entscheidungen einbeziehen. Die viel gepriesene agile Führung sieht vor, dass die Angestellten mitentscheiden, dass sie einbezogen werden und auch Verantwortung tragen müssen. Wer in einer solchen Position ist, schätzt auch den eigenen Chef anders ein bzw. sieht dessen Handeln konkreter und realistischer.
Führungskräfte lassen sich coachen
Ein Diktator geht davon aus, dass er sprichwörtlich die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, niemand Hinweise und Rat geben kann und sowieso niemand die fachliche Kompetenz erreicht, die er selbst besitzt. Eine gute Führungskraft hingegen weiß das besser und lässt sich darauf ein, selbst besser ausgebildet zu werden. Sie weiß, dass sie Fehler macht und dass so manche Kritik durchaus berechtigt ist. Leider sehen viele Führungskräfte das Entwicklungspotenzial immer nur bei den Mitarbeitern und nicht bei sich selbst. Machen Sie diesen Fehler nicht und nutzen Sie die Hilfe eines Coachs, der Sie anleitet und Sie zum Nachdenken über sich selbst bringt.
Im Rahmen der agilen Führung ist dies ein wunderbarer Ansatzpunkt, um die eigene Leistung zu verbessern und Wege zu finden, auch anderen Kompetenz zuzutrauen. Wichtig ist allerdings, dass Sie auf Konzepte und Coaches setzen, die Ihnen keine Richtung vorgeben, sondern die hinterfragen und Ihnen dabei helfen, selbst Lösungswege zu finden. Ein sinnvolles Coaching besteht nicht darin, Ihnen Lösungen vorzugeben, denn in anderen Situationen müssen Sie ohnehin selbst Ideen und Ansätze entwickeln, die Ihnen und Ihrem Team weiterhelfen. Sie sollen durch das Coaching lernen und erfahren, wo Sie selbst hin möchten und wie Sie das erreichen können.
Führungskräfte setzen die Messlatte hoch
Wer es selbst auf den Posten einer Führungskraft geschafft hat, muss die entsprechenden fachlichen und/oder persönlichen Voraussetzungen mitbringen – auf die eine oder andere Art und Weise muss schließlich der „Oberboss“ überzeugt worden sein, dass diese Stellenbesetzung eine gute Idee ist. Der hohe Maßstab sollte aber auch bei den eigenen Mitarbeitern angesetzt werden – setzen Sie Ihre Erwartungen hoch an und scheuen Sie keine Konflikte. Denn mit Sicherheit kommen aus den Reihen der Mitarbeiter negative Stimmen von Leuten, die sich überfordert fühlen und der Meinung sind, sie würden ungerecht behandelt werden.
Es ist ein interessantes Phänomen: Wer sich selbst viel zutraut und viel von sich selbst erwartet, wirkt positiv auf sein Umfeld ein. Dieses zeigt unbewusst höhere Leistungen, einfach aufgrund der Tatsache, dass ihm anscheinend so viel zugetraut wird. Wichtig ist dabei jedoch, die Mitarbeiter nicht sich selbst zu überlassen. An der passenden Stelle brauchen sie Feedback, müssen durch Lob neu motiviert und durch konstruktive Kritik auf den richtigen Weg geführt werden. Insofern spielt die Fähigkeit zur Mitarbeitermotivation an dieser Stelle deutlich mit hinein.
Führungskräfte setzen klare Regeln und Grenzen
Eine Führungskraft muss in der Lage sein, das, was sie will, zu kommunizieren. Sie muss sich klar ausdrücken und soll den Angestellten gegenüber deutlich machen, wo das Ziel des Projekts/des Unternehmens/des einzelnen Kundenauftrags liegt. Mitarbeiter wollen klare Aufgabenstellungen, möchten genaue Produktbeschreibungen zugewiesen bekommen. Führungskräfte dürfen nicht einsilbig werden, sollen sich nicht schwammig ausdrücken und müssen es schaffen, Erwartungen und Aufgaben klar darzustellen. Dazu gehört auch, feste Regeln und Grenzen zu setzen.
Diese Grenzen beziehen sich zum einen auf den Umgang miteinander – Respekt und Höflichkeit spielen hier mit hinein. Als Chef sind Sie nicht der beste Kumpel, sollen aber auch nicht als Diktator agieren. Zum anderen sind Grenzen in Bezug auf Zeiträume zu sehen. Geben Sie Ihren Mitarbeitern kleine Intervalle vor, an deren Ende ein bestimmtes Ziel steht. Das erfordert ein gewisses Maß an Organisationstalent und Weitblick. Denn all die kleinen Ziele müssen am Ende zum Erreichen eines großen Ziels führen. Eine solche Vorgehensweise fällt vielen Menschen deutlich leichter und sie sind motivierter bei der Arbeit, wenn sie zwischendurch einen kleinen Erfolg für sich verbuchen können.
Optimismus ist gefragt
Schreibt ein Unternehmen schwarze Zahlen und geht es beständig bergauf, ist Optimismus nicht schwer. Jeder Tag kann nur etwas Gutes bringen, es geht voran und die Gewinne steigen. Doch so schwierig es auch ist – das optimistische Gefühl ist auch dann wichtig, wenn es der Firma weniger gut geht. Eine gute Führungskraft bringt tagtäglich ein ausreichendes Maß an Optimismus auf und findet auch die kleinste Gelegenheit, sich über einen Teilerfolg zu freuen.
Der Kunde wurde rechtzeitig beliefert? Der Auftrag konnte ohne Kundenänderungen abgeschlossen werden? Das sind eher „große Gründe“, um optimistisch weiterzumachen. Doch auch dann, wenn nur ein Teil für den Auftrag rechtzeitig fertiggestellt wurde, wenn endlich der passende Experte für einen Platz im Team gewonnen werden konnte oder wenn die nächste Messeteilnahme zeigt, dass das Interesse seitens der Kunden vorhanden ist, ist Grund genug, sich zu freuen.
Die eigene optimistische Einstellung geht mit einer besseren Motivation einher und wer selbst motivierter ans Werk geht, kann auch seine Mitarbeiter dazu bewegen, besser mitzuarbeiten. Insofern gehen hier viele Dinge bzw. Eigenschaften Hand in Hand und eine gute Führungskraft versteht es, sie alle zu vereinen.
Führungskräfte weichen vom Kurs ab
Führungskräfte sind wahre Multitalente und wer als Manager eines Unternehmens oder Projekts Erfolg haben will, muss auch ungewöhnliche Wege gehen. Der gerade Kurs kann zwar zielführend sein, doch auch auf Umwegen gelangt man ans Ziel! Querdenker sind gefragt und bringen nicht selten neue Inspirationen in das Team ein. Sie sorgen dafür, dass spezifische Lösungen gefunden werden – auch für Fälle, in denen es scheinbar keine Lösung gibt.
Wer anders denkt und anders agiert, als vorherzusehen ist, überrascht aber nicht nur seine eigenen Leute, sondern nicht selten auch die Konkurrenz. Vielleicht lässt sich auf diese Art eine Nische für das eigene Unternehmen finden, die noch nicht besetzt ist und die den Erfolg für die nächsten Jahre sichert? Wichtig ist allerdings, dass das Mitarbeiterteam mitmacht, dass Sie es motivieren können und dass es eine neue Idee nicht als Störenfried und Hindernis auf dem schön eingefahrenen Weg sieht. Versuchen Sie, einen neuen Blick auf eine Situation zu erlangen, versetzen Sie sich in eine andere Position. Manchmal kommt hier der Vergleich eines Rollenspiels auf und so fern ist dieser Gedanke gar nicht!
Finden Sie kreative Lösungen, die Sie gemeinsam mit dem Team besprechen. Wer so agieren möchte, muss eine gewisse Offenheit mitbringen, muss Andersdenkenden und -handelnden offen gegenüberstehen. Es braucht einen freien Geist, der sich nicht zwingend an Traditionen hält und dennoch das große Ziel nicht aus den Augen verliert. Es braucht ein Multitalent, das sich einmal weniger durch Fachkenntnis, sondern vielmehr durch eine konstruktive Kreativität auszeichnet.
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