Freiberufler: 10 Tipps, um erfolgreich zu sein

0

Um als Freiberufler Erfolg im Job zu haben, ist Biss und Durchsetzungsvermögen gefragt. Doch auch ein tragfähiger Businessplan gehört dazu, um auf Dauer selbstständig zu arbeiten. Die wichtigsten 10 Tipps werden präsentiert.

Freiberufler: So gelingt ein langfristiger Erfolg als Gewerbetreibender

Kein Chef und keine festen Arbeitszeiten. Das Leben als Freiberufler ist für einige Gründer und Berufe attraktiv. Dennoch muss man sich mit Gewerbesteuer und Finanzamt beschäftigen, ein Geschäftskonto anlegen und einen Businessplan aufstellen.

Was ein Freiberufler tun kann, um trotzdem seine Freude zu behalten, klärt der Beitrag.

  • tragfähiger Finanzplan
  • richtige Motivation
  • idealer Arbeitsort
  • langfristige Kundengewinnung
  • „nein“ sagen lernen
  • erfolgreiches Selbst-Marketing
  • Social Media beherrschen
  • Stress vermeiden
  • Arbeitnehmer einstellen
  • lebenslanges Lernen

Video: So klappt die Selbstständigkeit – Schritt für Schritt | ZDF WISO

1. Tipp: Realistischen Finanzplan aufstellen

Wer gründen will, benötigt Startkapital. Die ersten vier bis sechs Monate sollte der Freiberufler finanziell abgesichert sein. Eine neue Tätigkeit aufbauen, benötigt also Zeit und einen Finanzplan, wie man nicht nur das eigene Leben finanziert, sondern auch Miete für ein Büro oder Leasing fürs Auto bezahlt. Und wer Mitarbeiter beschäftigt, muss außerdem Personalkosten berücksichtigen.

Wichtig: Fixe Ausgaben und Einnahmen gegen rechnen und schauen, ob das vorhandene Kapital für eine selbstständige Tätigkeit ausreichend ist.

Ein solcher Finanzplan ist immer auch Teil von einem größeren Businessplan. Dazu gehört zum Beispiel das Identifizieren einer Zielgruppe sowie eine realistische Finanzkalkulation, die auch fürs Finanzamt notwendig ist. Der selbstständig Tätige muss sich etwa fragen, was für Honorare üblich bei seiner Zielgruppe sind und daraus potentielle Einnahmen fürs Geschäftskonto ermitteln.

Um als Freiberufler Erfolg im Job zu haben, ist Biss und Durchsetzungsvermögen gefragt.

Um als Freiberufler Erfolg im Job zu haben, ist Biss und Durchsetzungsvermögen gefragt.(#01)

2. Tipp: So motivieren sich Freiberufler richtig

Aller Anfang ist schwer, trotzdem gilt: Erfolge müssen gefeiert werden. Man hat als Freiberufler um genau diesen Auftrag gekämpft und ihn erfolgreich beendet. Wer dieses schöne Gefühl genießt, motiviert sich perfekt für die nächste Aufgabe und gewinnt Energie für die nächste Aufgabe.

Viele Freiberufler nutzen zur Motivation die besondere SMART-Methode: Spezifisch alle W-Fragen beantworten. Etwa „was will ich als Freiberufler erreichen und wann in welchem Zeitraum“? Die Messbarkeit dieser W-Fragen und damit das Erreichen von Zielen sind als Folge ebenfalls relevant.

Alleine diese Ziele erreicht zu haben, ist ebenfalls Ansporn. Realistisch dabei zu bleiben, verhindert Enttäuschungen und damit ein Absinken der Motivation. Termine setzen hilft zum Abschluss der SMART-Methode. „In zwei Jahren 10 Kunden gewinnen“ ist so eine Motivation.

3. Tipp: Was ist ein idealer Arbeitsort für Freiberufler?

Ein geregelter Tagesablauf ist ungemein wichtig für den Erfolg als Freiberufler. Es gibt sogar Berufe, wo man in der Jogginghose auf der Couch Geschäfte selbstständig erledigen kann. Das ist aber für die meisten Beschäftigten keine Option. Wer seine Zeit strukturiert und wie ein Angestellter jeden Tag ins Büro fährt, ist meistens motivierter.

Zu erledigende Aufgaben sollten am besten als „Termine“ registriert werden. Ähnlich wie ein Angestellter Aufgaben von seinem Chef übernehmen muss. Der Vorteil: Hat man sich einmal daran gewöhnt, auch als Freiberufler in der Regel von 9 bis 18 Uhr zu arbeiten, fällt es leichter, auch abends mal abzuschalten.

Ein geregelter Tagesablauf ist ungemein wichtig für den Erfolg als Freiberufler.

Ein geregelter Tagesablauf ist ungemein wichtig für den Erfolg als Freiberufler.(#02)

4. Tipp: So gewinnen Freiberufler dauerhaft Kunden

Etwa ein Drittel bis die Hälfte aller Aufträge kommt von Bestandskunden. Aus Ex-Kunden bilden sich häufig wiederkehrende Kunden, solange diese mit den Leistungen zufrieden waren. Freundlich aber hartnäckig dranbleiben und immer wieder auf sich aufmerksam machen, ist deshalb ein wichtiger Erfolgstipp.

Ideal: Eine Liste ehemaliger Kunden erstellen und diese 2 x pro Jahr kontaktieren. Das können Neujahrsgrüße sein aber auch Fragen zur Zufriedenheit ehemaliger Projekte. Wer seinen Kunden Angebote macht, etwa für neue Dienstleistungen, hat auch einen guten Grund zur Kontaktaufnahme. Wer Bestandskunden anspricht, sollte sich also positiv in Erinnerung rufen. Das Honorar anzupassen, ist aber auch langjährigen Kunden zuzumuten. Alle zwei Jahre sollte man kleine Anpassungen vornehmen, damit man als Freiberufler keinen Einkommensverlust erleidet.

5. Tipp: „Nein“ ist manchmal die richtige Antwort

Auch mal „nein“ zu neuen oder ehemaligen Kunden sagen, kann gerade bei den eben erwähnten Honorar-Fragen wichtig sein und schließt damit den 4. Tipp ein. Das können übrigens einzelne Projekte oder bestimmte Kunden sein.

Abzulehnen sind Aufträge unter dem Durchschnittssatz eines Freelancers oder solche, mit denen man sich nicht identifizieren kann. Auch wenig professionelle Projekte können nervig und zeitraubend sein. Sinnvoll, diese abzusagen.

Was Kunden angeht: Hier sollte man „nein“ sagen zu solchen, die hauptsächlich Wert auf Quantität statt auf Qualität setzen. Wer zahlreiche, aber wenig wertige Arbeit abliefert, sammelt schlechte Referenzen und irgendwann bleiben andere Kunden aus. Auch das ständige Kontrollieren kann im Arbeitsprozess extrem störend sein und sollte unterbleiben. Wenn Kunden außerdem das Arbeitsvolumen ändern oder auch den dritten Entwurf ablehnen, sollten sich Freiberufler Gedanken über die weitere Zusammenarbeit machen.

Abzulehnen sind Aufträge unter dem Durchschnittssatz eines Freelancers oder solche, mit denen man sich nicht identifizieren kann. Auch wenig professionelle Projekte können nervig und zeitraubend sein. Sinnvoll, diese abzusagen.

Abzulehnen sind Aufträge unter dem Durchschnittssatz eines Freelancers oder solche, mit denen man sich nicht identifizieren kann. Auch wenig professionelle Projekte können nervig und zeitraubend sein. Sinnvoll, diese abzusagen.(#03)

6. Tipp: Erfolgreiches Selbst-Marketing ist Gold wert

Ein guter Auftritt im Internet gehört dazu, keine Frage. Auch in Social Media Portalen aktiv zu sein, nützt der Karriere (siehe 7. Tipp). Aber genauso mächtig für den Erfolg als Freiberufler: Eine ganz eigene Nische finden und diese in der Business-Welt verkünden. Das sollte aber etwas sein, wo man erstklassige Arbeit abliefert und sich wirklich vom Wettbewerb unterscheidet.

Dieser wirkliche USP (einzigartiges Verkaufs-Angebot) muss nun kommuniziert und den richtigen Kunden nahegebracht werden. Das kann auch die Selbst-Akquise auf Messen sein. Auf solchen Branchenveranstaltungen tummeln sich immer potentielle Kunden, die man mit seinen wirklich besonderen Fähigkeiten überzeugen kann. Im besten Fall bekommt man Aufträge für Projekte, die gar nicht öffentlich ausgeschrieben wurden. Oder es bahnen sich durch kleinere Kooperationen feste Partnerschaften an.

Selbst-Marketing für Freiberufler erfolgt heutzutage natürlich in erster Linie im Web.

Selbst-Marketing für Freiberufler erfolgt heutzutage natürlich in erster Linie im Web.(#04)

7. Tipp: Kunden gewinnen mit Social Media

Selbst-Marketing für Freiberufler erfolgt heutzutage natürlich in erster Linie im Web. Und da spielen die sozialen Netzwerke wie Facebook, Instagram & Co. eine sehr wichtige Rolle.

Auf folgende Punkte müssen Menschen mit eigenem Business besonders achten:

  • sich im Internet als Mensch und nicht nur als Geschäftsmann präsentieren. Ein kleiner Einblick in die Privatsphäre (Hobbys oder Haustiere vorstellen) sollte potentiellen Kunden geboten werden.
  • Kommentare auf Social Media-Seiten immer zeitnah und freundlich beantworten. Es könnte sich eine berufliche Partnerschaft anbahnen.
  • nicht ohne Einwilligung Namen von Kunden via Social Media ausplaudern. Diskretion ist oberstes Gebot.
  • der Freiberufler soll beschäftigt wirken, aber ohne konkrete Einnahmen auszuplaudern.
  • zu viel Eigenlob stinkt. Alle 2 Monate ein erfolgreiches Projekt vorstellen, ist ok.
  • Überpräsenz vermeiden. Kompetent wirken und den Account pflegen, aber nicht jede Privatheit ausposaunen.
  • Politik und Religion bitte nicht zum Thema von Beiträgen machen.

Ziel sollte sein, sich als erfolgreicher Freelancer zu präsentieren. Dennoch sollte der Mensch hinter dem Job erkennbar bleiben. Leute lieben es, ein wenig hinter die Fassade zu blicken. Also ruhig etwas Privatheit in den Posts zulassen. Damit auch Vertrauen aufbauen und auf mittlere Sicht viele neue Kunden gewinnen.

Ziel sollte sein, sich als erfolgreicher Freelancer zu präsentieren. Dennoch sollte der Mensch hinter dem Job erkennbar bleiben.

Ziel sollte sein, sich als erfolgreicher Freelancer zu präsentieren. Dennoch sollte der Mensch hinter dem Job erkennbar bleiben.(#05)

8. Tipp: Stress vermeiden

Es geht hier nicht um positiven Stress. Ein Projekt, wo viel Herzblut reinfließt, ist immer auch zeitraubend und anspruchsvoll. Aber es kann Energien freisetzen und wenn das Ergebnis stimmt, ist jeder Ärger verflogen.

Wichtig ist, negativen Stress zu vermeiden. Gerade in der Anfangsphase einer Gründung kreisen die Gedanken nur um Themen wie Finanzamt, Gewerbesteuer, Geschäftskonto oder Versicherungen. Und wer einen Auftrag verliert oder Projekte negativ bewertet werden, ist doppelt gefrustet. Denn es ist das eigene Business, welches angezweifelt wird.

Um „runter zu kommen“, helfen Entspannungstechniken

  • wie Meditation,
  • Yoga
  • oder autogenes Training.

Tipp: Warum nicht einmal pro Woche in eine Yoga-Gruppe gehen? Gemeinsam entspannen, kann die beste Wellness sein und man lernt neue Menschen kennen, die ähnliche stressige Phasen erleben.

Überraschung: Auch Ordnung im Büro kann Stress vermeiden. Man hat als Freiberufler einfach ein gutes Gefühl, wenn alles an seinem Platz ist und man nicht permanent nach wichtigen Unterlagen suchen muss. Ein ordentlicher Arbeitsplatz ist ein Zeichen, dass das Business funktioniert.

Jeder Selbstständige muss eigene Wege finden, mit Stress umzugehen. Das kann der Waldspaziergang sein oder spezielle Atem-Techniken im Büro. Ruhepausen finden und lernen abzuschalten, darauf kommt es an. Freiberufler sollten auch bei hoher Belastung niemals die Freude am Job verlieren.

Ein Leben lang als Freelancer (und Mensch) zu lernen, bedeutet auch, keine Fehler zweimal zu machen. Im Laufe der Jahre entwickelt man ein Gespür für realistische Finanzpläne, die Höhe der Gewerbesteuer sowie ein praxisnahes Zeitmanagement.

Ein Leben lang als Freelancer (und Mensch) zu lernen, bedeutet auch, keine Fehler zweimal zu machen. Im Laufe der Jahre entwickelt man ein Gespür für realistische Finanzpläne, die Höhe der Gewerbesteuer sowie ein praxisnahes Zeitmanagement.(#06)

9. Tipp: Erfolgreich Arbeitnehmer einstellen

Gibt es eine Lawine an Aufträgen, die nur noch mit zusätzlichen Mitarbeitern zu bewerkstelligen ist? Dann sollte neues Personal eingestellt werden. Je nach Bedarf kommen freie Mitarbeiter, Minijobber oder Festangestellte infrage.

Immer daran denken: Neue Mitarbeiter können das eigene Business stärken, verursachen aber auch Lohn- und Nebenkosten. Sinnvollerweise anfangs auf flexible Beschäftigungsmodelle setzen und nur auf Zuruf Mitarbeiter beauftragen. Am besten einen auf Freiberufler spezialisierten Steuerberater hinzuziehen, um bei den Kosten keine böse Überraschung zu erleben.

10. Tipp: Lebenslanges Lernen heißt Überleben als Selbstständiger

Aus Fehlern wird man klug. Ein Leben lang als Freelancer (und Mensch) zu lernen, bedeutet auch, keine Fehler zweimal zu machen. Im Laufe der Jahre entwickelt man ein Gespür für realistische Finanzpläne, die Höhe der Gewerbesteuer sowie ein praxisnahes Zeitmanagement. Man präsentiert sich in sozialen Netzwerken routiniert und hat auch bei neuen Mitarbeitern weniger Fehlgriffe zu verzeichnen.

Stress ist immer noch ein Thema, aber man sollte gelernt haben, damit umzugehen. Das bedeutet auch, Arbeiten einmal zu delegieren. Dazu benötigt man nicht immer eigene Mitarbeiter. So gibt es spezielle Büro-Agenturen, die Anrufe in Abwesenheit entgegennehmen und auch in der Büroverwaltung unterstützend wirken.

Und hat man als Gewerbetreibender erst einmal genug Bestandskunden gewonnen, erinnern diese sich auch bei den nächsten Aufträgen gerne wieder an den professionellen Dienstleister. Der Durchbruch zum erfolgreichen Freiberufler ist geschafft.


Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: santypan -#01: FrameStockFootages -#02: Microgen  -#03: goodluz -#04: Pitchaya Pingpithayakul -#05: goodluz-#06: Africa Studio

Lassen Sie eine Antwort hier