Fettsucht Diabetes mellitus: wie zu hohes Gewicht krank machen kann

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In Zeiten, wo jeder Zugriff auf so viel Essen hat, wie er möchte, ist Fettsucht zu einer Krankheit geworden, die besonders häufig auftritt. Dabei ist zu bedenken, dass es sich hierbei nicht einfach nur um Übergewicht handelt. Gefährliche Folgeerkrankungen sind oft anzutreffen bei Fettsucht. Diabetes mellitus Typ 2 gehört auch dazu.

Diabetes mellitus: Was ist das?

Fast jeder hat schon einmal von Diabetes gehört und weiß so ungefähr, was es zu bedeuten hat, wenn der Körper diese Krankheit hat. Wenn von Diabetes mellitus die Rede ist, dann wird auch häufig von Diabetes Typ 2 gesprochen.

Das ist allerdings nicht ganz korrekt, denn von Diabetes mellitus gibt es auch noch:

  • Typ 1. Die Stoffwechselkrankheit sorgt dafür, dass der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht ist. Bei Diabetes Typ 1 handelt es sich um eine Erkrankung, die häufig schon in der Kindheit oder Jugend auftritt. Rund 5% sind davon betroffen.
  • Die restlichen 95% leiden dagegen an Typ 2. Was früher vor allem eine Erkrankung der älteren Generation war, ist heute durchaus auch bei jungen Menschen schon zu finden. Unter anderem hängt das auch mit der Fettsucht zusammen, die eine Bildung von Diabetes mellitus unterstützen kann.
  • Wer an Typ 2 erkrankt ist, der merkt es nicht unbedingt direkt. Die Bauchspeicheldrüse ist hier noch in der Lage, ausreichend Insulin zu produzieren.

    Die Zellen jedoch, die das Insulin verarbeiten, werden immer resistenter dagegen und damit steigt der Blutzuckerspiegel an. Gerade zu Beginn der Erkrankung verläuft sie oft ohne Symptome. Gerade das ist jedoch das Problem, denn so kann nicht rechtzeitig reagiert werden und eine Schädigung der Blutgefäße ist fast schon vorprogrammiert. Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden oder einen Herzinfarkt zu bekommen steigt an.

Infografik: Diabetes Mellitus Typ 1 tritt häufig schon in der Kindheit auf.

Infografik: Diabetes Mellitus Typ 1 tritt häufig schon in der Kindheit auf.

Fettsucht Diabetes mellitus: Wo ist der Zusammenhang?

Die Verbindung von Fettsucht mit der Bildung von Diabetes mellitus ist schon lange bekannt. Bereits in der Nationalen Verzehrstudio wird auf die Gefahren von Übergewicht hingewiesen. Hier wird deutlich, dass etwa 66% der Männer und 50% der Frauen von Übergewicht betroffen sind. So lange es sich hier nur um ein geringes Maß an Übergewicht handelt, sind die Folgen noch absehbar und es fällt leichter, etwas dagegen zu tun. Allerdings steigt das Risiko einer Erkrankung von Diabetes bereits ab einem BMI von 27 an und zwar auf das Zehnfache. Bei einem BMI von über 30 ist es besonders hoch.

Das Übergewicht kann für ein besonders hohes Angebot an Glukose sorgen und auf diese Weise den Insulinspiegel in die Höhe treiben. Die Bauchspeicheldrüse muss also hart arbeiten, da sie dauerhaft das Insulin produziert. Die Insulinrezeptoren jedoch reagieren mit der Zeit immer unempfindlicher auf die hohen Werte und die Glukose verbleibt im Blut. Das heißt, die Betazellen müssen noch mehr produzieren, die Beanspruchung steigt an. Dies kann zur Bildung der Erkrankung führen. Nicht zu unterschätzen sind die Blutfette.

Im Blut befinden sich freie Fettsäuren. Steigen diese an, dann kann es zur Bildung von einer Insulinresistenz in den Muskeln kommen. Der Körper muss mehr Insulin bilden. Es ist also ein Kreislauf, der hier beginnt.

Infografik: Diabetes mellitus (Diabetes Typ 2) ist eine chronische Stoffwechselerkrankung.

Infografik: Diabetes mellitus (Diabetes Typ 2) ist eine chronische Stoffwechselerkrankung.

Das Fett am Bauch: Die unterschätze Gefahr

Wenn der Arzt einen Patienten untersucht und hier eine Fettsucht feststellt, dann wird er auf die Verteilung des Fettes schauen. Fett, das sich an den Oberschenkeln sammelt, ist lange nicht so gefährlich wie Bauchfett. Bauchfett entsteht meist bei zu wenig Bewegung und zu viel Nahrungsaufnahme.

Es ist heute keine Seltenheit, dass Menschen mehr Energie zu sich nehmen als sie verbrauchen. Die stammbetonte Adipositas tritt dabei besonders häufig auf. Sie kann für die Bildung einer Insulinresistenz sorgen. Das heißt, Bauchfett muss möglichst schnell und effektiv reduziert werden. Ist das nicht der Fall, dann kann sich Diabetes mellitus entwickeln.

Eine lange Zeit wurde hier mit einer Insulintherapie angesetzt. Diese diente vor allem dazu, die Betazellen nicht zu sehr zu strapazieren. Allerdings ist eine Insulinmast die Folge, die zu einem weiteren Anstieg des Gewichts führen kann. Studien haben gezeigt, dass hier ein anderer Weg gefunden werden sollte, um den Körper zu schützen.

So gibt es Leitlinien, an die sich immer mehr Ärzte halten. Sie raten ihren Patienten dazu, den Fokus auf die Reduktion des Gewichts zu legen. Mit einem sinkenden Gewicht wird auch die Gefahr einer Diabetes mellitus weniger. Neben einer Umstellung der Ernährung geht es ebenfalls darum, die Patienten zu sensibilisieren und sie zu ermutigen, sich regelmäßig sportlich zu betätigen.

Begonnen wird in Bezug auf die Bewegung meist mit einem Krafttraining. Ein Ausdauertraining ist für Patienten mit Fettsucht keine gute Idee, da es den Körper und den Kreislauf zu stark belastet. Stattdessen wird durch das Krafttraining erst einmal der Aufbau der Muskeln gefördert. So kommt es auch zu einer erhöhten Fettverbrennung. In Kombination mit einer Nahrungsumstellung lässt sich das Gewicht auf diese Weise verringern und der Übergang zum Ausdauersport wird erleichtert.

Infografik: Diabetes Mellitus Folgeerkrankungen

Infografik: Diabetes Mellitus Folgeerkrankungen

Fettsucht: Bin ich betroffen?

Meist ist es den Menschen klar, dass sie Übergewicht haben. Das heißt aber nicht, dass Betroffene auch wissen, was dies für sie zu bedeuten hat. Wichtig ist es hier, die Diagnose Fettsucht in der Hand zu haben und auch zu wissen, was nun getan werden muss. Der Arzt wird erst einmal den BMI bestimmen und überprüfen, wie sich das Körperfett verteilt.

Anschließend nimmt er dem Patienten Blut ab. Über das Blut lässt sich überprüfen, ob eine Stoffwechselerkrankung vorliegt und wie die Entzündungswerte sind. Bei erhöhten Werten kann es notwendig werden, den Herd für die Entzündung zu suchen. Des Weiteren kommt es zu einer Überprüfung vom Zuckerwert, der Aufschluss darüber geben kann, ob eine Diabetes bereits vorliegt.

Das Leben ändern

Fettsucht und Diabetes mellitus gehen oft Hand in Hand miteinander. Um zu verhindern, dass es soweit kommt, müssen Patienten meist ihr gesamtes Leben umstellen. Was erst einmal schwer klingt, ist zwar ein langer Weg, der sich jedoch lohnt. Neben einer dauerhaften Umstellung der Ernährung sollten auch Stress und Ärger reduziert werden. Zudem ist es wichtig, sich regelmäßig zu bewegen. Vielen Patienten kann es helfen, in Therapie zu gehen. Eine Therapie ist in erster Linie als eine Unterstützung zu sehen, sein Leben nach und nach in den Griff zu bekommen.


Bildnachweis: © Fotolia – reineg

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