DEBUT Klassik-Gesangswettbewerb: Einzigartige Plattform für junge Talente

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Die Matinee zum Auftakt des 12. DEBUT Klassik-Gesangswettbewerbs im Bad Mergentheimer Kursaal bot einen vielversprechenden Einblick in die kommende Wettbewerbswoche vom 23. bis 28. September in Weikersheim.

DEBUT – Ein Gesangswettbewerb mit besonderem Ruf

Das Duo Krimmel und Heide berührte die Zuhörer mit reichen (Foto: DEBUT Concerts GmbH. Michael Pogoda)

Das Duo Krimmel und Heide berührte die Zuhörer mit reichen (Foto: DEBUT Concerts GmbH. Michael Pogoda)

Der DEBUT Klassik-Gesangswettbewerb hat sich einen herausragenden Ruf in der Welt der Gesangswettbewerbe erarbeitet. Durch die Schaffung einer Atmosphäre des gegenseitigen Respekts und der Unterstützung wird den Teilnehmern ermöglicht, sich gegenseitig den Erfolg zu wünschen, anstatt in einem konkurrierenden Wettkampf zu stehen. Die von der Jeunesses Musicales Deutschland geführte Musikakademie Schloss Weikersheim trägt ebenfalls dazu bei, indem sie den Teilnehmern ein temporäres „Zuhause“ bietet.

Berührendes Duo begeistert mit Schubert und Schumann

Das Duo faszinierte das Publikum mit einer beeindruckenden Interpretation von Franz Schuberts Vertonung des Hölderlin-Gedichts „An den Mond“ und Robert Schumanns gruseliger Ballade „Belsazar“ von Heinrich Heine. Die klare und fließende Baritonstimme, begleitet von einem einfühlsamen Klavier von Daniel Heide, verlieh den Stücken eine reiche Palette an klanglichen Nuancen.

Bei seinem beeindruckenden Vortrag der altschottischen Ballade „Archibald Douglas“ von Theodor Fontane entfaltete Krimmel mit seinem lyrischen Bariton ein breites Spektrum an Emotionen und schuf eine fesselnde Atmosphäre. Die Zuhörer wurden mitgenommen auf eine Reise in die inneren Konflikte des verbannten Ritters Archibald, der mit großer Leidenschaft seine Loyalität zum König und seine Liebe zur schottischen Heimat zum Ausdruck brachte. Durch seine eindringliche Darbietung gelang es Krimmel, den Herrscher in der Ballade harmonisch zu versöhnen.

Komponist Adrian Mocanu schlägt Brücke von Renaissance zur Moderne

Enrico Calesso, Generalmusikdirektor des Mainfranken Theaters (links) (Foto: DEBUT Concerts GmbH. Michael Pogoda)

Enrico Calesso, Generalmusikdirektor des Mainfranken Theaters (links) (Foto: DEBUT Concerts GmbH. Michael Pogoda)

Adrian Mocanu, ein in Kiew geborener Komponist, hat für den Gesangswettbewerb ein zeitgenössisches Pflichtstück komponiert. Mit „…y mis tristes ojos ciegan, hechos rio“ will er eine Brücke zwischen der Musik der Renaissance von der Iberischen Halbinsel und der Moderne schlagen. Dabei legt er besonderen Wert darauf, dass das Stück für das Singen geeignet ist und nicht auf experimentelle Klänge oder Geräusche setzt. Mocanu liebt alle Facetten der menschlichen Stimme und komponiert daher gerne Musik für Sänger.

Konkurrenz im Sängerbereich: Herausforderung für Musiker und Dirigenten

Clarry Bartha sprach über die große Konkurrenz im Sängerbereich und Enrico Calesso, Generalmusikdirektor des Mainfranken Theaters, bedauerte, dass er dieses Jahr nicht das Galakonzert dirigieren könne. Mit zwei Premieren an verschiedenen Standorten sei die Vorbereitung auf den Wettbewerb sehr intensiv.

Enrico Calesso, Generalmusikdirektor des Mainfranken Theaters und Musikdirektor des Teatro Giuseppe Verdi in Triest, ist zuversichtlich, dass das Konzert bei dem talentierten Würzburger Konzertmeister Gabor Hontvari in guten Händen ist. Er betont die Wichtigkeit, dass Sängerinnen und Sänger nicht überfordert werden und dass es Mut erfordert, eine Partie abzulehnen, die nicht geeignet ist. Eine sorgfältige Planung mit fachgerechten Partien ist entscheidend, aber nicht immer einfach einzuschätzen.

Die Macht der Kritik: Zerstört sie Sängerkarrieren?

V.l.n.r.: Enrico Calesso, Bernd Künzig, Konstantin Krimmel, Clarry (Foto: MICHAEL POGODA)

V.l.n.r.: Enrico Calesso, Bernd Künzig, Konstantin Krimmel, Clarry (Foto: MICHAEL POGODA)

Eine kritische Rezension kann eine Sängerkarriere nach Ansicht von Journalist Uwe Friedrich nicht zerstören, da er diese Macht nicht habe. Allerdings könnten schlechte Kritiken Sänger, Schauspieler und Regisseure betroffen machen. Die Wirkung hänge jedoch vom Ton der Kritik ab. Friedrich betonte, dass sich die Kritik primär an das Publikum richtet und nicht an die Künstler. Als Kritiker sei es ihre Aufgabe, ein ästhetisches Urteil zu fällen, wobei sie den gesellschaftlichen Strömungen ihrer Zeit unterworfen sind.

Opernredakteur: Stimmen in der Vokalmusik wie Instrumente behandeln

Bernd Künzig, Opernredakteur bei SWR2, betonte, dass in der Vokalmusik Stimmen wie Instrumente behandelt werden sollten. Er widersprach der gängigen Behauptung, dass zeitgenössische Musik die Stimmen zerstört, und meinte, dass dies nur eine Frage der Technik sei. Allerdings sah er eine Überforderung der Stimmen, wenn das Publikum erwartet, dass Live-Auftritte genauso klingen wie auf Studioaufnahmen. Die Krise der Gesangskunst sei größtenteils auf die mediale Verbreitung von Aufnahmen zurückzuführen.

Plattform für junge Gesangstalente – DEBUT Klassik-Gesangswettbewerb

Der DEBUT Klassik-Gesangswettbewerb ermöglicht jungen Gesangstalenten eine einzigartige Gelegenheit, sich vorzustellen und ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Die Teilnehmer profitieren von einer Atmosphäre des gegenseitigen Respekts und der Unterstützung, in der sie sich gegenseitig den Erfolg wünschen. Dank einer sorgfältigen Auswahl aus einer großen Anzahl von Bewerbungen sind qualitativ hochwertige Darbietungen garantiert. Zusätzlich zum Wettbewerb bietet DEBUT Workshops und Gesprächsrunden mit angesehenen Experten der Musikbranche an, um den Teilnehmern wertvolle Tipps und Anregungen für ihre Karriere zu geben. Durch seinen Fokus auf den Gesang als Ausdruck von Emotionen, Visionen und Innovationen trägt DEBUT zur Förderung der klassischen Musik und des Gesangsnachwuchses bei.

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