Choleriker: Definition, Ursachen und wie du mit diesen Menschen umgehen kannst

Choleriker bekommen scheinbar wegen Kleinigkeiten einen Tobsuchtsanfall. Sie schreien, bekommen einen roten Kopf und werden zur Belastung für ihr Umfeld. Das hilft im Umgang mit solchen Personen.

Choleriker sind keine Frage der Gesellschaftsschicht, sondern ein weitverbreitetes psychologisches Phänomen, das Menschen unabhängig von ihrem sozialen Status, ihrer Herkunft oder ihrem Bildungsniveau betreffen kann. Dieses Verhalten ist nicht auf eine spezifische Bevölkerungsgruppe begrenzt, sondern kann in jeder Gesellschaftsschicht auftreten. Es ist wichtig zu verstehen, dass Cholerie eine individuelle Eigenschaft oder eine Reaktion auf verschiedene Formen von Stress oder emotionalem Druck darstellt, die jeden von uns treffen kann.

Dieses Verhalten ist leider keine Seltenheit und erfordert von den Mitmenschen Mitgefühl, Verständnis und Unterstützung, um den Betroffenen zu helfen, gesündere Bewältigungsmechanismen zu entwickeln und ein ausgewogenes Leben zu führen. Das Bewusstsein für die Prävalenz dieses Phänomens in der Gesellschaft ist ein erster Schritt zur Förderung von Empathie und Toleranz gegenüber Menschen, die mit Wut- und Aggressionsproblemen kämpfen.

Charakteristische Eigenschaften Positive Eigenschaften von Menschen mit cholerischem Charakter Tipps im Umgang mit Menschen, die cholerisch reagieren Weitere Ratschläge für den Umgang

Charakteristische Eigenschaften

Das wohl markanteste und auffälligste Merkmal von Cholerikern ist der cholerische Wutausbruch. Dieser verläuft grundsätzlich anders als bei Menschen ohne cholerische Neigungen. Ein Choleriker zeichnet sich durch die Tendenz aus, bereits wegen geringfügiger Auslöser in einen rasch eskalierenden Wutausbruch zu geraten, der oft von erhöhter Lautstärke und Aggressivität begleitet wird.

Es ist erwähnenswert, dass Choleriker keineswegs auf Männer beschränkt sind; es gibt ebenso viele Frauen, die cholerische Eigenschaften aufweisen.

Neben den Wutausbrüchen sind bei Cholerikern auch andere Verhaltensmerkmale zu beobachten:

Unangemessenes Verhalten und Sprache: Choleriker neigen dazu, in Konfliktsituationen unangemessenes Verhalten und eine aggressive Sprache an den Tag zu legen, die oft über das hinausgehen, was die Situation erfordert.
Empfindlichkeit gegenüber Kleinigkeiten: Choleriker reagieren häufig überempfindlich auf scheinbare Kleinigkeiten, die für andere Personen weniger bedeutsam wären.
Geringe Selbstkontrolle: Sie haben oft Schwierigkeiten, ihre Emotionen und Impulse unter Kontrolle zu halten, insbesondere wenn sie frustriert oder gereizt sind.
Leichte Erregbarkeit: Choleriker sind anfällig für emotionale Erregbarkeit und können schnell aus der Fassung geraten.
Streben nach Dominanz: Viele Choleriker zeigen ein starkes Bedürfnis nach Dominanz und Kontrolle in sozialen oder beruflichen Situationen.
Übersteigerte Impulsivität: Sie tendieren dazu, impulsiv zu handeln, ohne lange nachzudenken oder die Konsequenzen zu berücksichtigen.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder Choleriker alle diese Merkmale in gleichem Maße aufweist. Die Intensität und Ausprägung der cholerischen Eigenschaften können von Person zu Person variieren. Menschen, die sich und andere in solchen Verhaltensmustern erkennen, können von professioneller Hilfe profitieren, um geeignete Strategien zur Emotionsregulation und Konfliktbewältigung zu erlernen.

Positive Eigenschaften von Menschen mit cholerischem Charakter

Es ist bemerkenswert, dass Choleriker nicht nur negative Eigenschaften aufweisen, sondern häufig auch über positive Charakterzüge verfügen, die in verschiedenen Lebensbereichen von großem Nutzen sein können.

Dazu gehören:

Engagement Choleriker: sind oft äußerst engagiert und leidenschaftlich bei der Verfolgung ihrer Ziele. Sie setzen sich mit großer Hingabe für ihre Aufgaben ein.
Eigeninitiative: Sie zeigen eine ausgeprägte Eigeninitiative und sind bereit, Verantwortung zu übernehmen. Choleriker ergreifen oft von sich aus Maßnahmen, um Herausforderungen anzugehen.
Antrieb: Diese Persönlichkeiten sind motiviert und haben einen starken inneren Antrieb, ihre Ziele zu erreichen. Sie sind bereit, hart zu arbeiten, um erfolgreich zu sein.
Entschlossenheit Choleriker: zeichnen sich durch Entschlossenheit aus. Wenn sie sich einmal auf ein Ziel festgelegt haben, sind sie oft bereit, Hindernisse zu überwinden und sich nicht von Rückschlägen entmutigen zu lassen.
Tatendrang: Sie sind aktionsorientiert und neigen dazu, Dinge voranzutreiben. Choleriker sind oft bereit, die Initiative zu ergreifen und Entscheidungen zu treffen.

Diese positiven Eigenschaften können dazu beitragen, dass Choleriker in der Arbeitswelt erfolgreich sind und in Führungspositionen gelangen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese positiven Merkmale in Kombination mit angemessener Emotionsregulation und sozialer Kompetenz am effektivsten eingesetzt werden können.

Ein bewusstes Management von Wutausbrüchen und impulsivem Verhalten kann dazu beitragen, dass die positiven Seiten dieser Persönlichkeitstypen besser zur Geltung kommen und zu einem erfolgreichen beruflichen Werdegang beitragen.

Tipps im Umgang mit Menschen, die cholerisch reagieren

Der Umgang mit Menschen, die cholerisch reagieren, kann herausfordernd sein und erfordert ein gewisses Maß an Sensibilität.

Die folgenden Ratschläge können dabei helfen, schwierige Situationen mit solchen Personen besser zu bewältigen:

Bewahre Ruhe: Wenn du dich in einer Situation mit einem cholerischen Menschen befindest, ist es wichtig, selbst Ruhe zu bewahren. Versuche tief durchzuatmen und erinnere dich daran, dass Wutausbrüche oft vorübergehend sind. Verstehe, dass die betroffene Person möglicherweise nicht in der Lage ist, anders zu reagieren. Indem du ruhig bleibst und die Wut nicht persönlich nimmst, kannst du besser mit der Situation umgehen.
Halte deine Stimme leise: Wenn der Choleriker laut wird, ist es ratsam, deine eigene Stimme leise zu halten. Auf diese Weise verhinderst du, dich von der Wut mitreißen zu lassen und trägst dazu bei, die Eskalation der Situation zu verhindern.
Beschreibe die Situation: Verwende beschreibende Aussagen, um die Situation zu klären. Fragen wie „Es scheint, als würde dich diese Situation sehr aufwühlen. Kannst du mir sagen, warum?“ oder „Ich bemerke, dass du lauter wirst.Gibt es einen bestimmten Grund dafür?“ können helfen, das Gespräch auf eine sachlichere Ebene zu lenken. Versuche zu erkennen, wann sich der Choleriker in etwas hineinsteigert, und versuche durch solche Fragen vorbeugend zu beruhigen.
Entziehe dich der Situation: In Momenten intensiver Wut ist es oft schwer, Probleme zu lösen. Der effektivste Tipp kann sein, sich aus der unmittelbaren Umgebung zu entfernen. Das kann bedeuten, einen anderen Raum aufzusuchen oder das Haus zu verlassen, um Abstand zu gewinnen und zur Ruhe zu kommen. Dies ermöglicht beiden Seiten, sich zu beruhigen und die Lage zu entschärfen.
Vereinbare ein Codewort: Es kann hilfreich sein, gemeinsam mit der cholerischen Person ein Codewort zu vereinbaren, das du sagst, wenn die Situation zu intensiv wird. Dieses Codewort kann ein einfacher Ausruf sein oder ein beliebiges Wort, das zuvor vereinbart wurde. Es sollte in einem ruhigen Moment besprochen werden, damit es im Bedarfsfall zur Verfügung steht. Dieses Codewort kann verwendet werden, um anzuzeigen, dass die Situation zu weit gegangen ist und eine Pause notwendig ist, um die Gemüter zu beruhigen.

Weitere Ratschläge für den Umgang

Hier sind einige Dinge, die du in einer Situation mit einem cholerischen Menschen lieber vermeiden solltest, um die Situation nicht weiter zu verschlimmern:

Nicht inhaltlich einsteigen: Wenn du das Gefühl hast, unfair behandelt zu werden oder einen anderen Standpunkt vertrittst, ist es möglicherweise keine gute Idee, dies in dem Moment anzusprechen. Cholerische Personen sind oft nicht in der Verfassung, argumentativ zu diskutieren, da sie sich in einer emotional aufgeladenen Ausnahmesituation befinden, in der Logik oft verloren geht.
Keine Ratschläge geben: Ratschläge wie „Entspann dich“ oder „Bleib ruhig“ können in einem cholerischen Anfall die Wut eher noch verstärken. In diesem Zustand sind Menschen oft nicht in der Lage, sich selbst zu beruhigen.
Nicht weiter provozieren:Wenn eine Person bereits in Rage ist, ist es keine gute Idee, sie weiter zu provozieren. Dies kann die Situation nur noch verschlimmern und die Beruhigung der Person erschweren.
Keine Schuldzuweisungen: Es ist wichtig zu verstehen, dass niemand absichtlich cholerisch wird. Wutausbrüche sind oft ein Zeichen von Hilflosigkeit oder Überforderung. Schuldzuweisungen helfen in solchen Momenten nicht weiter und können die Situation eher verschlimmern. Es ist ratsam, nach konstruktiven Wegen zu suchen, um die Situation zu beruhigen, anstatt Schuld zuzuweisen.
Nicht immer nachgeben: Obwohl es kurzfristig hilfreich sein kann, Konflikten aus dem Weg zu gehen und Wutausbrüche zu vermeiden, kann es langfristig belastend sein, immer nachzugeben, seine Gefühle zurückzuhalten und sich selbst klein zu machen. Es ist wichtig, einen gesunden Umgang mit Konflikten zu finden und dabei gleichzeitig auf die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu achten.