Der Handel mit binären Optionen ist für viele Menschen eine gute Möglichkeit, ohne viel Aufwand Geld verdienen zu können. Nun wird durch die Aufsichtsbehörde CySec die Regulierung deutlich verschärft. Das ist vor allem für die Trader ein wichtiger Punkt.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
CySec: Zypriotische Finanzaufsichtsbehörde mit schwachem Ruf
Wer sich auf die Suche nach einem Broker macht, der wirft vor allem einen Blick auf die Regulierung, die dieser zu bieten hat. Das ist ein wichtiger Sicherheitsaspekt für die Trader. Experten empfehlen, ausschließlich mit Brokern zu arbeiten, die eine gute Regulierung aufweisen können. Viele Trader waren sich unsicher, ob eine Regulierung durch die CySec, die Finanzaufsichtsbehörde von Zypern, wirklich als gut eingestuft werden kann.
Denn bis heute gilt die zypriotische Behörde als eine schwache Aufsicht. Dies ist gegründet in den Auswirkungen der Bankenkrise. Hier hat die schwache Regulierung der Behörde für viele Verluste gesorgt. Allerdings haben viele Broker ihren Sitz auf Zypern. Das heißt, die Auswahl der Anbieter, wenn man nicht auf die Regulierung vertrauen möchte, ist beschränkt. Nun will die CySec die Unsicherheit verschwinden lassen. Dafür soll eine deutliche Verschärfung der Regulierung sorgen.
Die Regulierung der Anbieter für binäre Optionen: Was ist das überhaupt?
Die Regulierung der Anbieter für binäre Optionen wurde ins Leben gerufen, damit Trader ein Stück weit Sicherheit bei ihren Finanzgeschäften haben. Die Idee dahinter ist, dass nur Broker eine Regulierung erhalten, die auch den Vorgaben der Behörde entsprechen. Die zuständige Behörde ist immer die Finanzaufsicht des Landes, wo der Broker seinen Hauptsitz hat. z
Allein aus steuerlichen Gründen sowie in Hinblick auf die Kosten für das Unternehmen entscheiden sich viele Broker für einen Hauptsitz auf Zypern. Das heißt, die zypriotische Finanzaufsichtsbehörde hat viel zu tun und muss sich nach wie vor mit einem schlechten Ruf herumschlagen.
Die Basis der Regulierung ist die Idee, den Trader zu schützen. So müssen Broker beispielsweise nachweisen, dass sie die Kundengelder komplett getrennt von ihrem eigenen Betriebsvermögen aufbewahren und es hier keine Schnittstellen gibt. Gäbe es diese, so kann es passieren, dass bei einer Insolvenz auch die Kundengelder angreifbar sind.
Um dies zu verhindern, prüfen die Behörden die Einhaltung der Vorgaben besonders streng und in bestimmten Abständen. Der CySEC wurde nachgesagt, hier nicht sehr aktiv zu kontrollieren. Die Folge war, dass viele Trader sich für Broker entschieden haben, die eine Regulierung aus einem anderen Land haben.
Video: Binäre Optionen erklärt! Chance oder Betrug? Erklärung für Anfänger | Finanzlexikon
Änderungen bei der CySec: Die Lizenzbedingungen werden deutlich verschärft
Schon in den Jahren 2015 und 2016 wurden die Lizenzbedingungen durch die CySex angepasst und deutlich verschärft. Wer eine Lizensierung für seinen Broker möchte, der muss auch an der Einlagensicherung in einer Höhe von 20.000 Euro pro Person teilnehmen. Um weiterhin die Lizenz durch die Aufsichtsbehörde zu erhalten ist es zudem wichtig, dass die Datenquellen und die jeweiligen Abrechnungsmodelle offengelegt werden.
Wenn ein Broker dazu nicht bereit ist, dann kann er seine bestehende Lizenz verlieren oder erhält erst gar keine mehr. Ob die Lizenz, auf die möglicherweise auf der Webseite des Brokers verwiesen wird, noch aktuell ist, können Trader direkt bei der CySec einsehen. Die Registrierungsnummer ist für diese Prüfung die Grundlage.
Hinweis: Wenn die Broker die Kundengelder bei der Bank einlagern und es sich um eine europäische Bank handelt, dann ist auch hier noch einmal eine Einlagensicherung in Höhe von 100.000 Euro pro Anleger vorhanden. Damit soll die Regulierung noch sicherer gemacht werden.
Kein Bonus mehr durch die Broker
In einem Broker-Vergleich war es meist der Bonus, der besonders viele Trader interessiert hat. Das ist auch verständlich, denn wer möchte nicht gerne sein Geld mehren und damit noch mehr Geld verdienen? Wenn bei einem Broker von einem Bonus die Rede war, dann handelte es sich hierbei jedoch meist nicht um geschenkte 20 Euro, sondern um eine Zahlung, die deutlich höher ausfallen konnte.
Gerade der Neukundenbonus ging teilweise bis an die Höhe von 100% der Einzahlung heran. Das klingt gut? War es aber nur für die Trader, die auch in der Lage waren, die Bonusbedingungen umzusetzen. Diese Bedingungen musste man jedoch oft genug auf der Webseite suchen. Das heißt, sie waren nicht so klar dargestellt, wie es eigentlich sein soll. Daher gab es genug Trader, die aus allen Wolken fielen, wenn sie den Bonus doch nicht erhalten haben.
Viele der Bonusbedingungen waren ähnlich formuliert. Hier hieß es, dass der Trader den Bonus dann bekommt, wenn er die Bonushöhe in einer bestimmten Anzahl umsetzt. Abgelehnt wurden die Auszahlungen dennoch recht häufig, denn plötzlich hieß es, dass diese Umsetzung nur mit Trades funktioniert, die keinen Totalverlust nach sich gezogen haben. Wer gerade erst in den Handel mit binären Optionen einsteigt, der wird hier jedoch meist nicht mithalten können. So hat der Neukundenbonus wenig Sinn gemacht. Die CySec reguliert ab sofort keine Broker mehr, bei denen nach wie vor ein Bonus auf diese Weise angeboten wird.
Tatsächlich haben viele Broker schon reagiert und möchten nun auf andere Weise die Kunden auf sich aufmerksam machen. So rücken die Demokonten in den Vordergrund und es gibt häufiger einen Neukundenbonus von einer geringen Summe, der direkt auf das Konto eingezahlt wird – ohne Bedingungen.
Bessere Transparenz bei den Brokern
Ein weiterer Punkt bei der Verschärfung der Regeln ist die Transparenz. Auch dies ist ein sehr wichtiger Aspekt, der nicht zu unterschätzen ist. Die Webseiten der Anbieter enthielten oft viele Versprechungen aber wenig Transparenz. Wollte ein Trader wissen, welche Höhe die aktuellen Ankauf- und Verkaufspreise haben oder mit welchen Gebühren er beim Handel rechnen muss, dann waren dies oft Informationen, die er auf der Webseite gar nicht gefunden hat. Für den Trader ist dies besonders ärgerlich.
Daher hat die CySec auch an dieser Stelle reagiert und sorgt dafür, dass die Broker mit einer höheren Transparenz arbeiten müssen. Gleichzeitig möchte die Behörde dafür sorgen, dass Demokonten zu einem festen Bestandteil des Angebotes werden. Bisher ist es eine freiwillige Einrichtung, die noch längst nicht von allen Brokern zur Verfügung gestellt wird.
Hartes Durchgreifen bei verletzten Regeln
Natürlich ist eine Regeländerung noch lange nicht die Basis dafür, dass sich die Problematik sofort verbessert. Es braucht mehr, damit die Broker reagieren. Zudem kann die CySec erst nach und nach alle Regulierungen überprüfen und reagieren. Daher wurden durch die Aufsichtsbehörde nun hohe Strafen ins Leben gerufen, wenn es zu einem Verstoß gegen die Regeln kommt. So hat die Finanzaufsichtsbehörde innerhalb eines Monats für einzelne Dienstleister insgesamt bis zu 1,3 Millionen Euro als Strafe verhängt.
Das heißt, wer sich als Broker nicht an die Vorgaben hält, der muss auch in Zukunft mit sehr empfindlichen Strafen rechnen und kann seine Regulierung schnell verlieren. Damit es erst gar nicht soweit kommt, sind die Broker angehalten, die verschärften Regeln durch Veränderungen ihres Internetauftritts und ihrer Handlungen zu erfüllen.
Sicherheit der Regulierung durch die zypriotische Aufsichtsbehörde
Für Trader ist noch immer die Frage interessant, wie sicher eigentlich die Regulierung des Anbieters ist. Die Regulierungsbehörde von Zypern wurde im Jahr 2004 ins Leben gerufen, damit die Insel ihren Ruf als optimale Steueroase besser in den Griff bekommen kann und auch von Unternehmen ernster genommen wird. Dabei arbeitet die Finanzaufsichtsbehörde ausschließlich im Interesse der Kunden und prüft die Broker auf der Basis ihrer wirtschaftlichen Leistung und der Sicherheit, die sie zu bieten haben.
Wenn ein Broker gegen die Anforderungen verstößt, dann muss er hohe Strafen zahlen. Diese Strafen gehen teilweise soweit, dass ein Ausschluss von der Regulierung stattfindet. Das kann für den Broker zu einem echten Problem werden, da er so möglicherweise sehr viele Kunden verliert. Das heißt, regulierte Broker stellen für die Trader normalerweise kein Sicherheitsrisiko dar. Das eigene Kapital kann meist nicht verloren gehen, da eine Einlagensicherung vorliegt und die Gelder auf diese Weise geschützt sind.
Empfehlungen für den Kunden durch die CySEC
Die Finanzaufsichtsbehörde empfiehlt den Kunden der Broker, sich bereits vor dem Handel ausreichend mit der Thematik rund um die binären Optionen zu beschäftigen und auf diese Weise sicherzustellen, dass es nicht zu Unklarheiten oder hohen Verlusten kommt. Zudem sollten Trader darauf achten, dass der Broker eine Lizenz hat und diese Lizenz noch einmal überprüfen. So können Trader sicherstellen, dass der Broker wirklich vertrauenswürdig ist. Der nächste Punkt ist der Hinweis auf das Demokonto.
Gerade Einsteiger können mit einem Demokonto die Entstehung von hohen Verlusten verhindern. Es ermöglicht einen einfachen Einstieg in den Handel und gibt ein gutes Gefühl für die Investition in binäre Optionen. Wer hier einen Fehler macht, der verliert nichts von seinem Kapital.
Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: Iryna Sunrise -#01: ImageFlow -#02: Andrey_Popov