Fragen zur Berufsausbildungsbeihilfe und wichtige Hinweise für die Azubis

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Die Berufsausbildungsbeihilfe, kurz BAB, ist eine staatliche Unterstützung für Azubis, die nur wenig eigene Finanzmittel haben. Das geringe Einkommen lässt sich damit gut aufstocken. Allerdings müssen einige Voraussetzungen vorhanden sein, damit der Antrag der Betroffenen auch akzeptiert wird.

Berufsausbildungsbeihilfe was ist das?

Die BAB gewährleistet den Auszubildenden einen finanziellen Zuschuss, der speziell für die Berufsausbildung oder eine vergleichbare Berufsvorbereitungsmaßnahme zu beantragen ist. Wenn die Azubis nicht genug Einkommen erhalten, dann soll die BAB über den finanziellen Engpass hinweghelfen. In diesem Sinne gilt die Berufsausbildungsbeihilfe als staatliche Unterstützung für den Lebensunterhalt in der Ausbildungsphase. Anders als beim BAföG muss der Auszubildende sie nach dem Abschluss nicht zurückzahlen.

Aber wer hat Anspruch auf Berufsausbildungsbeihilfe? Grundsätzlich ist diese Unterstützung für die folgenden Personengruppen gedacht:

  • Auszubildende in einer staatlich anerkannten beruflichen Ausbildung,
  • Teilnehmer von berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (BvB).

Die finanzielle Unterstützung basiert auf dem Grundgesetz, das in Artikel 12 den Anspruch auf die Berufsfreiheit der Bürger definiert:

„Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen“
Informationen zur detaillierten gesetzlichen Grundlage sind im Sozialgesetzbuch III nachzulesen. Für die Zahlung ist die Bundesagentur für Arbeit zuständig. Wie hoch die Berufsausbildungsbeihilfe ist, richtet sich nach den aktuellen Bedarfssätzen (Lebensunterhalt).

"Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen" Informationen zur detaillierten gesetzlichen Grundlage sind im Sozialgesetzbuch III nachzulesen. (#01)

„Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen“ Informationen zur detaillierten gesetzlichen Grundlage sind im Sozialgesetzbuch III nachzulesen. (#01)

Wer gewährt Berufsausbildungsbeihilfe und wer bekommt sie?

Wo beantragt man Berufsausbildungsbeihilfe, diese Frage führt die Azubis direkt zur Bundesagentur für Arbeit. Hier wird geprüft, ob der Antragsteller Anspruch auf die Beihilfe hat. Die Auszubildenden müssen nachweisen können, dass das Einkommen, das sie während ihrer Ausbildungszeit erhalten, nicht ausreicht. Oft gibt es nur eine geringe oder gar keine finanzielle Unterstützung von den Eltern, was gerade dann zum Problem wird, wenn man nicht bei ihnen wohnt.

Laut SGB steht den Auszubildenden ein Betrag zu, der bei speziellen berufsvorbereitenden Maßnahmen auch die Kosten für die Kurse bzw. Lehrgänge beinhaltet. Wie viel Berufsausbildungsbeihilfe man bekommt, das errechnet sich aus dem Auszubildendengehalt und dem Einkommen der Eltern. Wenn es sich um eine berufsvorbereitende Maßnahme handelt, wird lediglich das eigene Einkommen kalkuliert, falls man hier etwas verdient.

Die Bundesagentur für Arbeit prüft die eingehenden Anträge und sendet den Antragstellern den entsprechenden Bescheid zu. Dieser gibt an, wie viel Berufsausbildungsbeihilfe man erhält bzw. ob man überhaupt Anspruch darauf hat. Nicht alle Auszubildenden erhalten diesen Zuschuss, zudem kann es Unterschiede bei der Höhe und bei der Dauer geben, die von der jeweiligen Situation abhängig sind.

Nicht alle Auszubildenden erhalten diesen Zuschuss, zudem kann es Unterschiede bei der Höhe und bei der Dauer geben, die von der jeweiligen Situation abhängig sind. (#02)

Nicht alle Auszubildenden erhalten diesen Zuschuss, zudem kann es Unterschiede bei der Höhe und bei der Dauer geben, die von der jeweiligen Situation abhängig sind. (#02)

Voraussetzungen und Berechnungsgrundlagen

Die Leistungen orientieren sich an der aktuellen Situation, deshalb lässt sich nicht hundertprozentig im Voraus sagen, um wie viel Geld es bei der Berufsausbildungsbeihilfe geht. Wie wird Berufsausbildungsbeihilfe berechnet?

Zunächst muss man eine staatlich anerkannte Berufsausbildung auswählen. In Deutschland gibt es mehr als 330 dieser Ausbildungsberufe, die im Rahmen der Ausbildungsordnung reguliert sind. Eine Auflistung dieser Berufe hilft den jungen Leuten dabei, eine passende Arbeit bzw. einen guten Ausbildungsplatz zu finden.
Wenn der Vertrag für die Ausbildung unterschrieben wurde, so ist der Zeitpunkt gekommen, den Antrag auf BAB einzureichen. Wo beantragt man Berufsausbildungsbeihilfe und was muss man mitbringen? Auf jeden Fall muss die Kopie des Ausbildungsvertrags mit abgegeben werden.

Des Weiteren sind Unterlagen zum Versicherungsverhältnis vorzulegen sowie Dokumente zum Einkommen der Eltern. Auf der Basis dieser vorgelegten Unterlagen prüfen die Verantwortlichen, wer Berufsausbildungsbeihilfe bekommen kann. In einigen Fällen kümmern sich auch Vertreter der IHK oder HWK um die Bearbeitung der BAB-Anträge.

Bei den folgenden Fällen wird aufgezeigt, wer Berufsausbildungsbeihilfe kriegt:

  • Ein Azubi, der wegen der Entfernung zur Arbeit oder aus anderen wichtigen Gründen nicht bei den Eltern wohnt,
  • Auszubildende, die älter sind als 18 Jahre und eine eigene Wohnung haben,
  • Personen mit dringendem Bedarf (geringe Einnahmen, Unterschreitung der Mindestgrenze),
  • Personen, die keine weitere staatliche Unterstützung empfangen.

Wie lange dauert Berufsausbildungsbeihilfe und wie viel Geld ist das? Faktoren wie eine Familienversicherung, bestehende Ersparnisse usw. werden bei der Bewilligung des BAB-Antrags in Betracht gezogen. Deshalb gibt es nur in bestimmten Fällen einen Festbetrag für die Auszubildenden. Dieser richtet sich unter anderem danach, ob eine eigene Wohnung vorhanden ist. Da jeder Fall anders liegt, lässt sich jedoch nicht von vornherein ein Festbetrag einplanen.

Wie viel man wirklich bekommt, das wird individuell kalkuliert. Ein BAB-Rechner im Internet kann dabei helfen, sich auf die Ausbildungszeit vorzubereiten. Als Maximalbetrag werden aktuell 725 Euro im Monat angesetzt.

Wie lange dauert Berufsausbildungsbeihilfe, kann sie auch für einen zweiten Ausbildungsgang beantragt werden? Im Normalfall ist das nicht gestattet, allerdings kann es Ausnahmen geben. (#03)

Wie lange dauert Berufsausbildungsbeihilfe, kann sie auch für einen zweiten Ausbildungsgang beantragt werden? Im Normalfall ist das nicht gestattet, allerdings kann es Ausnahmen geben. (#03)

Pflichten für die BAB-Antragsteller

Beim BAB-Bezug sind einige Pflichten zu erfüllen, die zunächst mit dem Wahrheitsgehalt der angegebenen Daten zusammenhängen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, das verantwortliche Amt sofort zu informieren, wenn sich eine Änderung der Situation ergibt.

Auch wenn die Auszubildenden unter 18 Jahren sind, dürfen sie sich dieser Pflicht nicht entziehen, denn es gibt viele Veränderungen, die sich auf die Höhe der Beihilfe auswirken können:

  • Beendigung bzw. Kündigung oder Wechsel des Ausbildungsverhältnisses,
  • langfristige Krankheit,
  • Schwangerschaft,
  • Adressänderung oder andere Art der Unterbringung.

Die Eltern können ggf. auch Verantwortung für die Mitteilungspflicht tragen, ebenso wie der Ehepartner der Betroffenen. Hier geht es ebenfalls darum, die Höhe des Einkommens und der wirtschaftlichen Verhältnisse nachzuweisen.

Sonderfälle im SGB und in der Praxis

Wie lange dauert Berufsausbildungsbeihilfe, kann sie auch für einen zweiten Ausbildungsgang beantragt werden? Im Normalfall ist das nicht gestattet, allerdings kann es Ausnahmen geben. Diese kommen dann zum Tragen, wenn ohne die Zusatzausbildung keine Eingliederung in das Berufsleben möglich erscheint.

Mit anderen Worten: Falls die Betroffenen nach dem ersten Ausbildungsabschluss keine Arbeit finden und ihre Chancen auf eine Einstellung sehr gering eingeschätzt werden, dann wird möglicherweise eine Förderung für eine zweite, andere Ausbildungszeit bewilligt.

Eine ähnliche Regelung gilt auch für Fälle, in denen der erste Ausbildungsgang nicht bis zum Ende absolviert wird. Bei einem solchen Abbruch können die Auszubildenden erneut Berufsausbildungsbeihilfe beantragen, allerdings muss laut SGB III ein wichtiger Grund für die Beendigung vorliegen. Gesundheitliche Probleme oder auch schwerwiegende Fehler bei dem Ausbildungsbetrieb können beispielsweise die Ursache sein.

Video: Ausbildungsförderung, Berufsausbildungsbeihilfe – Sozialrecht

Gibt es einen BAB-Anspruch für Ausländer?

In Deutschland leben sehr viele Ausländer, die teilweise die staatlichen Leistungen nutzen können. Das gilt auch für die BAB-Förderung, die ihnen unter bestimmten Randbedingungen zusteht. Grundsätzlich handelt es sich zwar um einen Leistungsanspruch für deutsche Auszubildende, doch manchmal lohnt sich auch für die Ausländer die Frage: Wo beantrage ich Berufsausbildungsbeihilfe in Berlin oder in einer anderen Stadt?

Wenn die Betroffenen aus der europäischen Union kommen, so haben sie eine gute Chance auf die staatliche Unterstützung. Allerdings müssen sie auch den dafür erforderlichen Aufenthaltsstatus haben. Wenn zumindest ein Elternteil schon über drei Jahre lang in Deutschland erwerbstätig ist, dann ist eine weitere Voraussetzung für die ausländischen Auszubildenden gegeben, um die BAB-Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Praktische Tipps: Wo bekommt man Berufsausbildungsbeihilfe?

Grundsätzlich erhält der Azubi sämtliche Informationen bei der zuständigen Arbeitsagentur, die sich im Wohnbezirk des Antragstellers befindet. Hier findet man auch die erforderlichen Antragsformulare. Die Beihilfe wird nicht rückwirkend berechnet, das heißt, dass die Leistungen frühestens in dem Monat gezahlt werden, in dem der Antrag eingereicht wurde.

Wie lange Berufsausbildungsbeihilfe dauert bzw. wie lange die finanzielle Unterstützung gezahlt wird, das ist ebenfalls ein wichtiger Punkt. Der Bewilligungszeitraum wird mit 18 Monaten im Rahmen einer Berufsausbildung berechnet, in anderen Fällen gilt eine Dauer von einem Jahr. Anschließend muss man ein neues Antragsformular ausfüllen und erneut einreichen.


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