Bauarbeiter ist ein Begriff, der für verschiedene Berufsbilder in der Baubranche genutzt wird. Bauberufe sind vielseitig, bieten unterschiedliche Varianten für den Aufstieg und die Karriere. Auch Aus- und Weiterbildungen sind möglich.
Auf der Baustelle: Bauarbeiter in verschiedenen Berufen
Auf der Baustelle sind Bauarbeiter verschiedener Bauberufe aktiv und können durch eine Bauunternehmung eingesetzt werden. Unter anderem werden Mitarbeiter aus den folgenden Bereichen eingesetzt:
- Maurer
- Dachdecker
- Betonbauer
- Elektriker
- Trockenbaumonteure
Wer in den Bereich der Bauberufe einsteigen möchte, der steht vor der Frage, wo er auf der Baustelle eingesetzt werden will. Die einzelnen Bauberufe enthalten Spezialisierungen, die spezielle handwerkliche Fähigkeiten voraussetzen. Häufig werden Bauarbeiter aber auch als Quereinsteiger eingesetzt. Wer Interesse daran hat, auf den Bau zu wechseln, hat gute Chancen, eine Stelle zu bekommen. Dabei ist vor allem Engagement gefragt. Zudem kommt es darauf an zu sehen, wo Arbeit ist und wie diese umgesetzt werden kann.
Wie kann man Bauarbeiter werden?
Eine fundierte Ausbildung ist für den Bauarbeiter erst einmal nicht notwendig. Wer als Bauhelfer aktiv werden möchte, der kann sich auf der Baustelle bewerben und wird hier durch den Polier zugeteilt. Sehr gut ist es, wenn bereits Vorerfahrungen bestehen, die auf dem Bau gesammelt werden konnten. Ausgebildete Handwerker, die vor Ort auf der Baustelle aktiv sind, teilen die Bauarbeiter oder Bauhelfer ein.
Die Jobbeschreibung des Bauarbeiters kann daher nicht allgemeingültig festgelegt werden. Die Arbeiten, die ausgeführt werden müssen, sind abhängig vom Bau. Wer als Quereinsteiger auf den Bau geht, wird keine Arbeiten übernehmen, wie sie der Schweißer oder der Elektriker durchführt. Aber nicht nur einfache handwerkliche Aufgaben fallen an.
Bauarbeiter sind durchaus dazu angehalten, auch mit schweren Maschinen zu arbeiten. Da sie hier meist ohne Ausbildung an die Maschine gelassen werden, sollte auf eine ausreichende Einarbeitungszeit bestanden werden.
Hierzu gehört:
- Erläuterung der Funktionsweise der Baumaschinen
- Durchführung der Baumaßnahme
- Reinigung der Maschinen
- Aufräumarbeiten im direkten Umfeld
Die Sicherheit ist der wichtigste Aspekt. Auch ungelernte Bauarbeiter müssen sich an spezielle Sicherheitsvorkehrungen treffen. Sie unterliegen der Aufsichtspflicht des Poliers.
Das Gehalt als Bauarbeiter
Bauarbeiter müssen harte körperliche Arbeiten verrichten. Umso verständlicher ist das Interesse daran, welche Gehaltszahlungen zu erwarten sind. Die Gehaltszahlungen sind abhängig davon, für welche Aufgaben der Bauarbeiter eingesetzt wird, in welcher Region er arbeitet und unter welchem Arbeitgeber er aktiv wird. Auch die Erfahrung des Bauarbeiters spielt eine wichtige Rolle.
Wer als Quereinsteiger aktiv wird und noch keine Erfahrung mitbringen kann, der erhält ein geringeres Gehalt, als ein Bauarbeiter mit Erfahrung. Interessant zu wissen ist, dass es einen Mindestlohn im Baugewerbe gibt. Dieser wurde durch die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt festgelegt.
Mit dem Jahr 2018 wurde sich darauf geeinigt, den Mindestlohn nach und nach zu steigern. Ziel ist es, im März 2019 einen Betrag von 12,20 Euro zu steigern. Der Ausgangslohn lag bei knapp neun Euro. Die Entlohnung für einen Bauarbeiter, der Vollzeit arbeitet, bewegt sich damit bei einem Monatsbrutto von 2.000 Euro.
Es ist jedoch so, dass im Baugewerbe und auf der Baustelle die Entlohnung häufig auch höher ist. So ist es durchaus üblich, Bruttogehälter von 2.500 Euro und mehr zu erhalten. Es kann sich lohnen, direkt beim Gespräch für die Einstellung zu verhandeln und mit dem eigenen Können den Arbeitgeber von einem fairen Gehalt zu überzeugen.
Mit Fragen zum Gehalt kann sich auch an die IG Bau gewendet werden:
IG Bau
Olof-Palme-Str. 19
60439 Frankfurt am Main
Telefon: 069 – 957 370
E-Mail: kontakt@igbau.de
Web: www.igbau.de
Erfolg mit der Bewerbung: Das ist zu beachten
Bei der Bewerbung bei einer Bauunternehmung ist es wichtig darauf zu achten, die eigenen Fähigkeiten in den Vordergrund zu stellen. Bauberufe stellen verschiedene Anforderungen an den Bewerber. Zu den Eigenschaften eines Bauarbeiters gehören dabei nicht nur handwerkliche Fähigkeiten. Er sollte auch weitere Eigenschaften mitbringen, wie:
- Sehr hohe Teamfähigkeit:
Auf dem Bau kommt es darauf an, sich aufeinander verlassen zu können. Hier werden die Arbeiten teilweise Hand in Hand durchgeführt. Es ist schwierig, als Alleingänger auf dem Bau aktiv zu werden. - Baumaschinen führen:
Der Führerschein ist häufig eine Voraussetzung dafür, dass ein Job vergeben wird. Zwar ist nicht immer für die Führung von Baumaschinen ein Führerschein notwendig. Allerdings kann es sinnvoll sein, sich mit Fahrzeugen auszukennen. Die Befähigung zur Führung der Maschinen ist ebenfalls wichtig. - Pünktlichkeit:
Auf dem Bau geht es teilweise schon früh am Morgen los. Daher ist Pünktlichkeit eine besonders wichtige Eigenschaft, die mitgebracht werden muss. - Arbeitsmotivation und Durchhaltevermögen:
Nicht immer ist es einfach, auf dem Bau durchzuhalten. Bei Wind und Wetter auf der Baustelle zu sein, ist nicht für jeden Mitarbeiter einfach. Dennoch ist es wichtig, hier durchzuhalten und so immer zur Verfügung zu stehen. - Zuverlässigkeit:
Ebenso wie die Teamfähigkeit ist auch die Zuverlässigkeit einer der Faktoren, der erfüllt sein sollte. Dies gilt nicht nur für die Pünktlichkeit. Wichtig ist es auch, dass Bauarbeiter die Aufgaben, die ihnen übertragen werden, zuverlässig ausführen.
Die Karrierechancen für Bauarbeiter
In jedem Beruf besteht die Möglichkeit, sich zu entwickeln. Dennoch kommt irgendwann die Frage auf, wie es mit Aufstiegschancen aussieht und ob eine Karriere möglich ist. Gerade Quereinsteiger haben es dabei nicht ganz einfach. Daher kann es notwendig werden, doch noch eine Ausbildung durchzuführen. Wer sich auf dem Bau beweist und bei seinem Arbeitgeber einen guten Eindruck hinterlässt, der hat möglicherweise die Option, bei diesem in die Lehre zu gehen und hier eine Aus- und Weiterbildung zu machen.
Oft besteht der Wunsch, irgendwann zu einem Baustellenaufseher zu werden. Dieser wird auch als Polier bezeichnet. Hierfür ist eine Weiterbildung notwendig. Diese ist einheitlich geregelt und fällt bundesweit gleich aus. Poliere haben vielseitige Aufgaben. Sie sind dafür zuständig, die Arbeitsabläufe und die Steuerung auf der Baustelle in die Hand zu nehmen. Zudem überwachen sie die Baumaßnahmen. Die Voraussetzungen für die Weiterbildung zum Polier sind klar definiert. So ist es notwendig, dass eine mindestens fünfjährige Berufserfahrung vorliegt. Die Lehrjahre fließen hier mit ein. Die Weiterbildung selbst beinhaltet rund 400 Stunden, die absolviert werden müssen.
Hier erfährt der Anwärter mehr über:
- Bautechnik
- Baubetrieb
- Mitarbeiterführung
- Personalmanagement
- Planung und Dokumentation einer Baustelle
Der Polier ist zudem dafür zuständig dafür zu sorgen, dass es zu einer reibungslosen Durchführung der Arbeiten verschiedener Zulieferer und Unternehmen auf der Baustelle kommt. Das Qualitätsmanagement spielt dabei eine wichtige Rolle. Kommt es zu Problemen auf dem Bau, ist der Polier gefragt. Wichtig ist es auch, dass der Polier sich damit auskennt, welche Vorgaben und Gesetze auf der Baustelle gelten.
Die Führung der Mitarbeiter obliegt dem Polier. Er muss in Bezug auf die Mitarbeiterführung unter Beweis stellen, dass er die Wünsche und Probleme aller Mitarbeiter ernst nimmt und sich auf die Suche nach Lösungen macht. Teilweise besteht sogar die Option, selbst zu einem Ausbilder zu werden. Hierfür muss jedoch eine spezielle Ausbildereignerprüfung durchgeführt werden. In dieser Ausbildung sind Inhalte vorhanden, die sich auf die Berufspädagogik und die Arbeitspädagogik beziehen. Eingestellt werden Poliers meist im Baugewerbe, im Gerüstbau oder auch im Ausbaugewerbe.
Der Weg vom Bauarbeiter zum Polier ist lang und nicht ganz einfach. Neben einer fundierten Ausbildung muss der Bauarbeiter auch Berufserfahrung vorweisen können. Da Bauarbeiter oft Quereinsteiger sind und ihr Alter teilweise schon fortgeschritten ist, kann es schwierig werden, die Weiterbildung durchzuführen.
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