Aus der Kirche austreten: Gründe, Konsequenzen und welche Vorgehensweise ideal ist

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Aus der Kirche austreten: Gründe, Konsequenzen und welche Vorgehensweise ideal ist

Das Thema Kirchenaustritt ist in vielen Gesellschaften weltweit von Bedeutung, und es ist ein Schritt, der für viele Menschen eine persönliche und oft auch emotionale Entscheidung darstellt. Der Austritt aus einer religiösen Organisation, wie der Kirche, kann aus verschiedenen Gründen erfolgen und spiegelt die zunehmende Vielfalt von Überzeugungen und Lebensanschauungen wider. In diesem Artikel werden wir die Gründe, die zu einem Kirchenaustritt führen können, sowie die Auswirkungen und Implikationen dieser Entscheidung näher beleuchten. Wir werden auch die aktuellen Trends und Entwicklungen im Zusammenhang mit Kirchenaustritten in verschiedenen Teilen der Welt betrachten, um ein umfassenderes Bild dieses Phänomens zu zeichnen.
Vertrauensverlust und fehlende Visionen treiben Kirchenaustritte voranDarum möchten die Menschen aus der Kirche austretenDiese Folgen kann der Kirchenaustritt habenSo ist die Vorgehensweise zum Austritt aus der Kirche
Vertrauensverlust und fehlende Visionen treiben Kirchenaustritte voran
Im Jahr 2022 haben über 520.000 Menschen die Kirche verlassen, und diese Zahl spricht für sich. Die Kirche hat das Vertrauen verloren, insbesondere aufgrund des Missbrauchsskandals. Gleichzeitig fehlt es der Kirche an entschlossenen Visionen für die Zukunft des Christentums innerhalb ihrer Strukturen.
Stetter-Karp fährt fort: „Auch drei Jahre des Synodalen Weges werden diesen Trend nicht umkehren können, wenn es an einer konkreten Umsetzung fehlt. Die schwerwiegende Krise erfordert einen Wandel, und dringende Reformen sind in der Kirche unerlässlich.
Es ist beschämend, dass wir innerhalb der Kirche kämpfen müssen, um sicherzustellen, dass es überhaupt weitergeht, insbesondere angesichts der unsicheren Finanzierung des Synodalen Ausschusses.“
„Darüber hinaus benötigen wir dringend glaubwürdige Antworten auf die Fragen, die die Menschen heute bewegen. Das schließt Fragen nach dem Sinn des Lebens, dem Umgang mit Trauer und Leid sowie nach Frieden und Gerechtigkeit in einer Welt voller Gewalt ein. Viele Menschen machen schmerzhafte Erfahrungen mit Ungerechtigkeit und dem Mangel an Respekt für die Würde des Menschen“, betont Stetter-Karp.
Sie ist davon überzeugt, dass Menschen, die nach Antworten suchen, auf Menschen hoffen, die begründete Hoffnung auf Veränderung bieten können. Eine Kirche, die sich jedoch in einer anhaltenden Krise mit einem dauerhaft problematischen Personalbestand befindet, erscheint wenig attraktiv für Suchende.“
Stetter-Karp sieht in der aktuellen Zunahme kirchlicher Trauungen keinen Hinweis auf eine Trendumkehr.
Sie erklärt: „Hier handelt es sich eher um Menschen, die bereits vor längerer Zeit den Entschluss gefasst haben, kirchlich zu heiraten, und nun in der Zeit nach der Corona-Pandemie nachholen, was ihnen zuvor verwehrt wurde. Dieser Anstieg bei den Trauungen wird wahrscheinlich langfristig nicht anhalten.“
Die Präsidentin des ZdK plädiert für „ein Christentum mit einer klaren Vision für die Zukunft“ als den Weg, den es jetzt zu beschreiten gilt. „Diese Herausforderung müssen wir als Mitglieder der Kirche und als Menschen annehmen.
Christsein ist eine Entscheidung, die nicht von ihrem Erfolg abhängt, sondern von der Bereitschaft, dem Beispiel Jesu zu folgen, Grenzen zwischen Menschen zu überwinden, Nächstenliebe zu praktizieren und an die Möglichkeit von Veränderungen zu glauben.“
Darum möchten die Menschen aus der Kirche austreten
Darum möchten die Menschen aus der Kirche austreten

Video: Warum immer mehr Menschen aus der Kirche austreten:
Die Gründe für den Kirchenaustritt sind äußerst vielfältig und spiegeln die sich wandelnde Beziehung zwischen vielen Menschen und der Kirche wider. Es fällt auf, dass die Mitgliederbindung zur Kirche heute bei weitem nicht mehr so stark ausgeprägt ist wie noch vor einigen Jahrzehnten. Stattdessen hat eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber der Institution eingesetzt. Viele Menschen beginnen auch, die biblischen Lehren und Inhalte logisch zu hinterfragen.
Angesichts der massiven menschlichen Probleme in der Welt, des Auftretens neuer Krankheiten und anhaltender Kriege, stellen sich viele die Frage, wie diese Entwicklungen mit der Vorstellung von einem Gott, der dem Wohl der Menschen wohlgesonnen ist, in Einklang gebracht werden können. Die Erklärung, dass es sich dabei um „Glaubensprüfungen“ oder Ergebnisse des „freien Willens“ handelt, genügt vielen einstigen Gläubigen nicht mehr.
Es ist interessant festzustellen, dass es nicht unbedingt die Ersparnis der Kirchensteuer ist, die viele Menschen dazu bewegt, aus der Kirche auszutreten. Frauen empfinden es häufig als besonders wichtig, dass die Kirche bis heute keine echte Gleichstellung von Mann und Frau erreicht oder zumindest angestrebt hat. Einige Menschen haben sich völlig von Gott abgewandt, während andere sich einem anderen Glauben zugewandt haben. Diese Entwicklungen spiegeln die zunehmende Vielfalt der Überzeugungen und Lebensanschauungen wider, die in unserer modernen Gesellschaft existieren.


Diese Folgen kann der Kirchenaustritt haben

Wer aus der Kirche austreten möchte, muss mit diesen Konsequenzen leben:

  • Bürokratischer Aufwand

    Der Austritt aus der Kirche muss beim Standes- oder Einwohnermeldeamt beantragt werden. Teilweise ist es auch nötig, einen Termin beim Amtsgericht zu vereinbaren. Dort gibt es ein Formular, das ausgefüllt werden muss. Dieses wird zusammen mit der Bearbeitungsgebühr übergeben, wobei diese Gebührnicht in jedem Bundesland erhoben wird. Meist beträgt sie zwischen 10 und 60 Euro.

  • Keine kirchliche Bestattung

    Wer aus der Kirche ausgetreten ist, kann keine kirchliche Bestattung mehr beanspruchen. Dies ist nur noch in Ausnahmefällen möglich. Eine individuelle Vereinbarung mit dem zuständigen Pfarrer ist nötig. Auch andere kirchliche Zeremonien sind nicht mehr möglich. Wer kirchlich heiraten möchte, muss erst wieder die Aufnahme in die Kirche beantragen.

  • Keine Jobs bei kirchlichen Trägern

    Vor allem Krankenschwestern und –pfleger, Sozialarbeiter und Pädagogen sollten sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines Kirchenaustritts stellen. Ihre Jobchancen sind danach geringer, da die Arbeitgeber, die an eine Kirche gebunden sind, wegfallen.

Video: Mein Kirchenaustritt – der Brief vom Pfarramt und meine Antwort darauf

So ist die Vorgehensweise zum Austritt aus der Kirche

Wer aus der Kirche austreten möchte, muss folgende Unterlagen mit zum Amt nehmen:

  • Personalausweis oder Reisepass
  • aktuelle Meldebescheinigung
  • Familienstammbuch, Geburtsurkunden der Kinder und des Lebenspartners, wenn diese ebenfalls austreten wollen
  • Geld zum Zahlen der Gebühren

Video: Rekord-Austritte: Zahlen wir ohne Kirche bald alle mehr Steuern? | Possoch klärt | BR24

In Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Berlin ist das örtliche Amtsgericht die richtige Anlaufstelle, wenn jemand aus der Kirche austreten möchte. In allen anderen Bundesländern ist das Standesamt oder das Einwohnermeldeamt zuständig.

Wichtig: Online ist der Kirchenaustritt nicht zu erklären, ein persönliches Erscheinen ist nötig. Neben dem Ausfüllen des Austrittsformulars ist es auch möglich, eine Austrittserklärung schriftlich zu verfassen und durch einen Notar beglaubigen zu lassen.

Wirksam wird der Austritt erst, wenn die Bearbeitung durch die jeweilige Behörde abgeschlossen ist. Das schließt die Zahlung der fälligen Gebühr mit ein.

Tipp: Die Bescheinigung über den Kirchenaustritt sollte unbedingt aufbewahrt werden. Sie ist der Nachweis, der zur Klärung noch offener Fragen zur Kirchensteuer gegenüber dem Finanzamt benötigt wird.

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