Der Akt: Definition, Unterschiede und ein typisches Beispiel

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Auf der Theaterbühne zeigen die Schauspieler einen Konflikt, der am Ende zur Lösung geführt wird. Das Drama, das als Darstellungsform für derartige Schauspiele genutzt wird, ist dafür in verschiedene Akte unterteilt.

Der Akt im Drama: Definition eines „Schauspiel-Kapitels“

Ein Roman ist üblicherweise in mehrere Kapitel unterteilt, die dem besseren Verständnis und der Unterteilung in Sinnzusammenhänge dienen. Der Spannungsbogen wird über diese Kapitel hinweg aufgebaut und findet am Ende eine Lösung. Ähnlich handhaben dies Autoren von Theaterstücken, die ihre Dramen in Akte unterteilen. Der Akt ist damit vergleichbar mit dem Kapitel eines Buches. Dennoch gibt es einen großen Unterschied, denn der Akt ist in weitere Einheiten unterteilt: die einzelnen Unterbereiche nennen sich Szenen und Bilder.

Der Akt ist demnach eine Unterteilung des Dramas in verschiedene Handlungen und Handlungsabschnitte, wobei jeder Akt für sich geschlossen ist. Fällt am Ende des Aktes der Vorhang, ist dies das Kennzeichen für den demnächst beginnenden nächsten Akt. So bekommt der Zuschauer ebenfalls eine Orientierung darüber, wo genau sich das Stück gerade befindet.


Wichtige Unterschiede: Anzahl der Akte ist nicht immer gleich

Nicht alle Dramen sind gleich und sie unterscheiden sich beispielsweise in der Anzahl der Akte. Es gibt Einakter, in denen die Szenerie nicht wechselt und in denen die gesamte Geschichte in einem Akt erzählt wird. Schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts findet diese Dramaform großen Anklang.

Neben dem Einakter gibt es das Drama mit drei Akten. Bei diesem dient der erste Akt der Darstellung, wie der zu behandelnde Konflikt entstanden ist. Im zweiten Akt wird der Konflikt als solcher deutlich und der letzte Teil dient der Auflösung. Anders beim Fünfakter, der für das klassische Drama typisch ist und bei dem sich der Konflikt in mehreren Stufen nach und nach aufbaut.

Video: Geschlossenes Drama – Dramenaufbau – Akte, Funktionen, Merkmale – Das Geschhlossenes Drama erklärt!

Hier ein Beispiel für einen solchen Fünfakter:

  1. Im ersten Akt erfährt der Zuschauer alles Wissenswerte über den Schauplatz selbst, über die beteiligten Hauptpersonen und deren Beziehungen zueinander. Meist wird erklärt, wie es zur aktuellen Situation kommen konnte und es wird bereits deutlich, was schon bald passieren kann.
  2. Im zweiten Akt steigt die Handlung an und die Hinführung auf den Konflikt beginnt. Meist tritt ein plötzliches Ereignis auf oder es wird eine Entscheidung von großer Tragweite getroffen. Dies stellt das erregende Moment dar, ein wichtiger Bestandteil eines jeden Dramas.
  3. Der Höhepunkt des Konflikts zeigt sich im dritten Akt, danach tritt ein Wendepunkt ein. Dieser wird auch als Peripetie bezeichnet und stellt einen Umschwung dar, mit dem niemand gerechnet hat. Der weitere Weg des Helden wird deutlich.
  4. Der vierte Akt hält den retardierende Moment bereit, das die drohende Katastrophe noch hinauszögert. Der Zuschauer bemerkt allerdings bereits jetzt anhand der Handlung, dass diese Katastrophe nicht mehr aufhaltbar scheint.
  5. Die Lösung des Konflikts wird im fünften Akt vorgenommen. Diese besteht in der Katastrophe, die sich bereits im letzten Akt angekündigt hatte. Mit dem Fallen des letzten Vorhangs ist das Drama beendet.

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