Zwei datengetriebene Jobs im Profil: Data Analyst und Business Analyst

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Für eine wachsende Zahl von Unternehmen ist der Umgang mit den so genannten Big Data oder das Gewinnen, Auswerten und Verwalten großer Datenmengen unverzichtbar. Nicht nur große Firmen nutzen Big Data als Basis für neue Geschäftsmodelle, in der Produktentwicklung, zur Optimierung interner Prozesse, zum Gewinnen neuer Kunden und zur Pflege bestehender Kundenbeziehungen. Auch die Menge der zu verarbeiteten Daten wächst und stellt Data-Analysten und Business Analysten vor große Aufgaben.

Data Analysten haben analytische, kreative und kommunikative Aufgaben

Früher nutzten Unternehmen überwiegend Daten aus ihren eigenen Anwendungen. Inzwischen kommen auch Daten aus einer Vielzahl externer Quellen, etwa aus den Social Media oder aus im Internet der Dinge vernetzten Geräten hinzu. Entscheidend ist dabei nicht nur, den Überblick zu behalten, sondern auch für qualitativ gute Daten zu sorgen.

In diesem Feld entstehen neue Berufsbilder. Eines davon ist der Data Analyst, ein anderes der Business Intelligence Analyst. Beiden gemeinsam ist, dass sie aus großen Datenmengen sinnvolle Informationen gewinnen müssen. Data Analysten durchleuchten die gewonnen Daten nach unbekannten Beziehungen und untersuchen komplexe Datenstrukturen. Außerdem bewerten sie die Qualität der Datenbestände.

Gleichzeitig wächst die Bedeutung älterer Felder, beispielsweise der Business Intelligence. Auch hier werden Daten systematisch gesammelt und ausgewertet. Der Begriff selbst entstand in den frühen Neunziger Jahren. Ziel von Business Intelligence ist das Erzielen von Erkenntnissen, mit denen sich die Unternehmensziele in operativer oder strategischer Hinsicht besser erreichen lassen.

Data Analysten legen Anforderungen an das Datenmaterial fest, wählen die zur Auswertung geeigneten Werkzeuge aus und wenden sie entsprechend eines zu lösenden Problems an. Sie entwickeln geeignete Analysewerkzeuge und Vorhersagemodelle, die sie dann für ihre Arbeit nutzen. Außerdem gehören die Berichterstattung, das Auswerten von Kennzahlen und das Erarbeiten von Handlungsempfehlungen zu ihren Aufgaben.

Data Analysten durchleuchten die gewonnen Daten nach unbekannten Beziehungen und untersuchen komplexe Datenstrukturen. (#01)

Data Analysten durchleuchten die gewonnen Daten nach unbekannten Beziehungen und untersuchen komplexe Datenstrukturen. (#01)

Data Analysten arbeiten eng mit anderen Abteilungen zusammen

Ihre Aufgaben erfordern enge Zusammenarbeit mit den anderen Fachabteilungen eines Unternehmens. Data Analysten arbeiten üblicherweise in der Marktforschung, in Marketingabteilungen von Unternehmen oder in der wissenschaftlichen Forschung. Ihren Gegenübern in den anderen Abteilungen stellen Data Analysten ihre Arbeitsergebnisse vor und unterstützen die Verantwortlichen dabei, neue Geschäftsmöglichkeiten aufzuspüren. In vielen Unternehmen führen Data Analysten Projekte zum Data Mining durch und arbeiten mit den Experten für Business Intelligence zusammen.

Analysten spielen eine wichtige Rolle in der Finanzforschung und bei der Entwicklung von Marketingstrategien. Daneben wird ihre Arbeit auch in Bereichen eingesetzt, die mit diesen Feldern nicht unmittelbar zu tun haben. Allgemein gesprochen sind das alle Felder, in denen große Datenmengen entstehen. So in der Qualitätssicherung oder in der Forschung und Entwicklung.

Data Analysten nutzen häufig intern entwickelte Software-Lösungen oder ihren besonderen Bedürfnissen angepasste, handelsübliche Programme, um aus den großen Datenbeständen Erkenntnisse zu gewinnen. Sie können einem Unternehmen helfen, sich durch intelligente Auswertungen spürbare Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten.

Data Analysten sind beides: Kreativ und analytisch

Die Arbeit von Analysten verbindet rein analytische, kreative und kommunikative Aufgaben. Sie müssen mit großen Datenmengen umgehen, sich in Programmsprachen wie Java oder C# auskennen, aber auch ihre Arbeitsergebnisse und Ideen visualisieren und für Nicht-Fachleute verständlich präsentieren können.

Die Arbeit von Analysten verbindet rein analytische, kreative und kommunikative Aufgaben. (#02)

Die Arbeit von Analysten verbindet rein analytische, kreative und kommunikative Aufgaben. (#02)

Den idealen Einstieg bietet ein Hochschulstudium in Informatik, Mathematik oder Physik. Die Technische Universität Dortmund und einige andere Hochschulen bieten eigene Studiengänge für Data Scientists an. Fast noch wichtiger sind die ersten Praxiserfahrungen sowie Kenntnisse in der Datenanalytik und den entsprechenden Methoden und Algorithmen.

Zudem sind SQL-Kenntnisse und Erfahrungen im Umgang mit relationalen Datenbanken hilfreich. Ein großes Plus sind fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse.

Bedingt durch das hohe Innovationstempo in der IT ist das Arbeitsfeld ausgesprochen dynamisch. Wer hier dauerhaft Fuß fassen will, muss sich also kontinuierlich weiterbilden.

Business Intelligence Analysten: Erkenntnisse sammeln für das Unternehmen

Business Intelligence Analysten arbeiten in einem ähnlich datengetriebenen Umfeld wie die Data Analysten. Der Begriff „Business Intelligence“ wurde in den Neunziger Jahren geprägt. Er beschreibt Prozesse und Verfahren zur systematischen Analyse, also zum Sammeln, Auswerten und Darstellen von Daten in elektronischer Form.

Für Jobs im Bereich Business Intelligence existiert keine einheitliche Ausbildung. Hier arbeiten viele Angehörige von IT-Berufen, aber viele andere kommen auch aus dem Verwaltungssektor oder aus dem Vertrieb. Wichtig ist in jedem Fall eine solide Wissensbasis in der IT und im Umgang mit Datenbanken.

Die Aufgaben von Business Intelligence Analysten bestehen darin, mit ihren Erkenntnissen der Geschäftsführung bessere operative oder strategische Entscheidungen zu erlauben.

Mit Hilfe analytischer Konzepte und geeigneter Software sammeln sie Daten über das eigene Unternehmen, dessen Produkte und Erfolge im Markt, die Mitbewerber und die allgemeine Marktentwicklung. Diese werten sie dann mit Blick auf Verbesserungen für das eigene Unternehmen aus. Diese Verbesserungen können betriebliche Abläufe, Geschäftsbeziehungen, bessere Kostenstrukturen sowie die Kunden- und Lieferantenbeziehungen umfassen.

Die Business Intelligence Analysten sind Teil des Business Intelligence-Teams oder der entsprechenden Abteilung eines Unternehmens. Sie kümmern sich um die Konzeption, Entwicklung, Überwachung und Steuerung von Business Intelligence-Anwendungen und IT-Systemen. Zudem überwachen und verbessern sie die dazugehörigen betrieblichen Abläufe.

Business Intelligence Analysts besetzen wichtige Schnittstelle

Außerdem besetzen sie eine wichtige Schnittstelle zu externen Beratern, denn sie können komplexe

Gelegentlich werden für derartige Tätigkeiten auch neuere US-amerikanische Bezeichnungen verwendet, wie etwa Data Artist, Data Visualizer und Data Architect. (#03)

Gelegentlich werden für derartige Tätigkeiten auch neuere US-amerikanische Bezeichnungen verwendet, wie etwa Data Artist, Data Visualizer und Data Architect. (#03)

betriebliche Abläufe analysieren und so in BI- oder Big Data-Projekten einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des Vorhabens leisten. Weiterhin beobachten sie die Entwicklungen im Markt ihres Unternehmens, pflegen die Kontakte zu Software-Herstellern und steuern die Pflege der Produktprofile.

Daneben finden Business Intelligence Analysten ihren Platz in Entwickler-Teams. Hier verfolgen sie, wo und mit welchen Mitteln Daten gespeichert werden und wie sie verwendet werden können. Profundes Wissen über Datenspeicherstrukturen ist hier ein Muss. Sie führen Gap Analysen durch, um festzustellen, ob die genutzten Reporting-Lösungen zu neuen Anforderungen passen. Weiterhin halten sie Kontakt zu den Data-Warehouse-Verantwortlichen in den IT-Abteilungen und zu externen Beratern.

Sie sind auch gefragt, wenn es um die interne Entwicklung neuer BI-Anwendungen geht und unterstützen deren Einführung im Unternehmen. Gelegentlich werden für derartige Tätigkeiten auch neuere US-amerikanische Bezeichnungen verwendet, wie etwa Data Artist, Data Visualizer und Data Architect.

Business Intelligence Analysts verbinden Kenntnisse aus Informatik und Wirtschaftswissenschaft

Da das Berufsbild recht neu ist, gibt es noch keine exakt darauf ausgerichtete Ausbildung oder einen entsprechenden Studiengang. Viele Arbeitgeber erwarten ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsingenieurwesen. Wer seine Schwerpunkte bei Controlling, Unternehmenssteuerung oder Business Intelligence gelegt hat, hat gute Chancen.

Wichtig sind Kenntnisse über relationale, nicht-relationale und multidimensionale Datenbanken. Einzelne Arbeitgeber suchen nach Bewerbern mit Erfahrungen in der Arbeit mit SAP Business Warehouse oder der SAP BusinessObjects Plattform. Andere haben ein breiteres Anforderungsprofil und erwarten ein kaufmännisches oder technisches Studium, eine Kombination von beidem oder vergleichbare Qualifikationen. Das wird ergänzt durch Kenntnisse in R und SQL, von verschiedenen Business Intelligence-Analysewerkzeugen sowie geeignete Berufserfahrungen.

Arbeitgeber kommen aus so gut wie allen Branchen. Das können Technologiekonzerne sein, Banken und Versicherungen, Unternehmensberatungen, Touristikunternehmen oder auch große Online-Versandhäuser. Business Intelligence ist mittlerweile ein Tätigkeitsfeld mit deutlichem Wachstum.

Wichtig sind Kenntnisse über relationale, nicht-relationale und multidimensionale Datenbanken. (#04)

Wichtig sind Kenntnisse über relationale, nicht-relationale und multidimensionale Datenbanken. (#04)

Verdienstmöglichkeiten

Die Gehälter für Data Analysten und Business Intelligence Analysten variieren je nach der Branche des Unternehmens, für das sie arbeiten. Daher sind Zahlen nur bedingt aussagekräftig, zumal es hier auch auf Dinge wie Geschick bei Gehaltsverhandlungen und die Größe des Unternehmens ankommt. Allerdings werden in jedem Fall auch Berufseinsteiger in der IT im Vergleich gut bezahlt.

Spitzenreiter ist laut dem Staufenbiehl-Institut die Luft- und Raumfahrtindustrie mit einem Einstiegsgehalt von zum Teil bis zu 56 000 Euro brutto pro Jahr. Auch Versicherungen, Hardwarehersteller oder die Automobilindustrie zahlen gut. An letzter Stelle liegt die Medienbranche mit Einstiegsgehältern um die 28 000 Euro.

Das durchschnittliche Jahresgehalt eines Data Analysten mit einigen Jahren Berufserfahrung liegt bei rund 41 000 Euro, kann aber mit steigender Berufserfahrung bis auf über 70 000 Euro wachsen. Business Intelligence Analysten schneiden etwa gleich gut ab. Laut Handelsblatt-Gehaltsreport liegen die Gehälter in den ersten Berufsjahren zwischen 43 000 und 49 000 Euro. Nach einem Jahrzehnt im Beruf sind dann aber 80 000 Euro und mehr pro Jahr möglich.


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