Späte Mütter: Karriere vor dem Kinderwunsch

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Viele Frauen setzen zuerst auf die Karriere und erst dann auf ein Kind. Familie haben wollen sie in jedem Fall und sei es erst mit 50, also als sogenannte späte Mütter. Dass das Risiko dabei für Mutter und Kind steigt, wird allerdings gern ausgeblendet, doch bereits ab 35 Jahren gilt die Frau als Risikoschwangere.

Späte Mütter: Schwanger werden leicht gemacht?

Während junge Frauen in die 20 oft nur einen Zyklus brauchen, um schwanger zu werden, ist die Fruchtbarkeit bei Frauen ab 35 Jahren deutlich geringer. Das gilt selbst dann, wenn sich die Frau noch fit und gesund fühlt, keine gesundheitlichen Einschränkungen spür- oder nachweisbar sind.

Doch mit steigendem Alter reift nicht mehr in jedem Zyklus ein Ei heran, folglich ist die Chance, schwanger zu werden, deutlich geringer. Statistisch wird die Wahrscheinlichkeit, in einem Zyklus schwanger zu werden, nur noch mit rund 15 Prozent angegeben, wenn die Frau das 35. Lebensjahr überschritten hat.

Jüngere Frauen haben aber eine doppelt so hohe Chance! Ab 40 sinkt diese Wahrscheinlichkeit gar auf 10 Prozent ab. Kommen dann noch gesundheitliche Probleme hinzu und sei es nur die Erkältung in einem Monat -, so sinkt die Chance gen Null. Wenn nun geplant ist, Eltern zu werden, sollte sich die Frau einer ärztlichen Untersuchung unterziehen, um herauszufinden, ob der Eisprung überhaupt regelmäßig stattfindet oder nicht.

Ist das nämlich nicht der Fall, muss meist eine hormonelle Stimulation durchgeführt werden, mit deren Hilfe dem Ei auf die Sprünge geholfen wird – ein schönes Wortspiel, doch für die Betroffenen ist die Sache meist nicht lustig.

Hinzu kommt, dass auch die Samenqualität des Mannes immer weiter nachlässt, je älter er wird. Zumindest lassen dies aktuelle Studien vermuten. Späte Mütter in Kombination mit älteren Vätern? Wer hier beim ersten Versuch schwanger wird, ist ein absoluter Glückspilz. Dennoch sind die Probleme nicht aus der Welt geschafft, denn das Risiko für das Kleine besteht schließlich immer noch. Auch die werdende Mutter kann gesundheitliche Probleme bekommen, die von der Schwere her mit den möglichen Folgen einer Schwangerschaft bei einer jüngeren Frau kaum vergleichbar sind.

Generell ist eine Schwangerschaft immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Das gilt umso mehr, wenn bereits Vorerkrankungen vorliegen wie eine Diabetes oder Bluthochdruck. (#01)

Generell ist eine Schwangerschaft immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Das gilt umso mehr, wenn bereits Vorerkrankungen vorliegen wie eine Diabetes oder Bluthochdruck. (#01)

Bereitwilliges Risiko für Mutter und Kind

Generell ist eine Schwangerschaft immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Das gilt umso mehr, wenn bereits Vorerkrankungen vorliegen wie eine Diabetes oder Bluthochdruck. Die Chance, dass späte Mütter ein derartiges Risiko mitbringen, ist allerdings ungleich größer, denn das Risiko, an bestimmten Krankheiten zu leiden, steigt nun einmal mit dem Alter rapide an.

Die Gefahr, Bluthochdruck in der Schwangerschaft zu entwickeln, ist bei einer Frau ab 35 deutlich größer. Hier ist das rechtzeitige Erkennen das A und O, denn so kann direkt eine Behandlung in die Wege geleitet werden. Die Schwangerschaftsvorsorge ist für ältere Schwangere daher dichter, Ultraschalluntersuchungen werden häufiger durchgeführt.

Ebenfalls eine statistische Tatsache: Späte Mütter bringen ihre Kinder deutlich häufiger per Kaiserschnitt zur Welt. Dieser Eingriff gehört inzwischen zum Standardprogramm einer Klinik, dennoch ist damit natürlich ein gewisses Risiko verbunden. Auch die Gefahr einer Fehlgeburt ist größer, je älter die Betreffende ist. Hebammen sprechen hier davon, dass die Natur die nicht lebensfähigen oder stark behinderten Kinder „aussortiert“, daher die Fehlgeburten.

Eine fehlerhafte Organbildung oder ein anderes schwerwiegendes Problem tritt bei älteren Schwangeren häufiger auf. Vereinfacht gesagt, wird es mit dem Alter schwerer, die Geninformationen abzuschreiben, es kommt häufiger zu Fehlern, die Folge sind Fehlbildungen bis hin zu schwersten Behinderungen.

Trotz der Risiken raten Ärzte nicht davon ab, ab 35 noch schwanger zu werden. Sie empfehlen aber generell mehr Vorsicht und ein dichteres Netz von Untersuchungen.

Ebenfalls eine statistische Tatsache: Späte Mütter bringen ihre Kinder deutlich häufiger per Kaiserschnitt zur Welt. Dieser Eingriff gehört inzwischen zum Standardprogramm einer Klinik, dennoch ist damit natürlich ein gewisses Risiko verbunden. (#02)

Ebenfalls eine statistische Tatsache: Späte Mütter bringen ihre Kinder deutlich häufiger per Kaiserschnitt zur Welt. Dieser Eingriff gehört inzwischen zum Standardprogramm einer Klinik, dennoch ist damit natürlich ein gewisses Risiko verbunden. (#02)

Chance durch pränatale Diagnostik?

Die einen sagen, die pränatale Diagnostik habe etwas vom Aussortieren – frei nach Aschenputtel, wo die guten in Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen kommen sollen. Doch andere wiederum sind der Meinung, dass den Kindern der Start ins Leben so leicht wie möglich gemacht werden sollte und wenn durch die medizinische Technik eine Feststellung von Behinderungen möglich ist – warum nicht?

Allerdings sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass diese Diagnostik nie zu 100 Prozent sicher ist und es sind auch durchaus schon Fehlgeburten völlig gesunder Kinder vorgekommen, die lediglich die Untersuchung per Fruchtwasseruntersuchung oder Nabelpunktion nicht überlebt haben.

Teilweise lösen derartige Untersuchungen Wehen aus, was den Abgang des Fötus zur Folge haben kann. Wichtig sind einige Untersuchungen dennoch. So zum Beispiel die auf das Down-Syndrom, denn das Risiko für diesen Gendefekt liegt bei älteren Schwangeren um ein Vielfaches höher. Hat eine 35-Jährige noch eine Chance on 1 : 385, ein Baby mit Down-Syndrom zu bekommen, liegt das Risiko bei einer 40-Jährigen schon bei 1 : 90. Eine 45-Jährige wird mit dem Risiko von 1 : 30 schwanger.

Ist die Schwangere noch unter 30 Jahre alt, liegt die Wahrscheinlichkeit für ein derart behindertes Baby nur bei 1 : 700. Diese Erkrankung wird über den Triple-Test untersucht, an dessen Ende eine Wahrscheinlichkeit steht, der zufolge das Kleine erkrankt ist oder nicht.

Für Risikoschwangere sind die Diagnoseverfahren der pränatalen Diagnostik kostenfrei, dennoch sollte immer das Risiko der Untersuchung gegen den zu erwartenden Nutzen abgewägt werden. Viele Ärzte raten den Schwangeren von den Untersuchungen ab, wenn sie sich in jedem Fall für das Baby entscheiden würden.

Sprich, wenn die Eltern davon ausgehen, dass sie auch mit einem behinderten Kind leben möchten, sollten sie auf zu viele Untersuchungen und Diagnostiken verzichten und es bei den üblichen Vorsorgen belassen. Auch dabei werden verschiedene Erkrankungen und Missbildungen wie ein offener Rücken oder eine auffällige Nackenfalte erkannt.

Video: Planet Wissen – Ein Kind um jeden Preis

Körperliche Fehlbildungen der Kinder erkennen

Ungefähr in der zehnten Schwangerschaftswoche findet die erste große Ultraschalluntersuchung statt, in deren Rahmen eine körperliche Fehlbildung des Kindes schon erkennbar ist. In der 13. Schwangerschaftswoche ist die Messung der Nackentransparenz möglich. Hierbei handelt es sich um eine Ultraschalluntersuchung, die Hinweise auf die Ausbildung des Down-Syndroms (Trisomie 21) gibt. Die Chromosomenstörung wird wahrscheinlich, wenn die Nackenfalte verdickt ist.

Außerdem wird hier das Blut der Mutter untersucht, denn die beiden Werte des PAPP-A und das freie ß-hCG stellen zusammen mit dem Alter der werdenden Mutter eine Art Gerüst für das Vorhandensein der Trisomie 21 dar. Die Erkrankung wird mit dieser Methode zu rund 90 Prozent erkannt. Möglich ist des Weiteren zu Abklärung eine zusätzliche Untersuchung per Ultraschall, dazu kommt die Fruchtwasseruntersuchung.

Andere Trisomien werden hierüber nicht erkennbar, dafür sind andere Untersuchungsmethoden zu wählen, die unter anderem das kindliche Blut einbeziehen.

Video: Alles erreicht, dann noch ein Baby – Kinderwunsch ohne Altersgrenze? | Hart aber fair 20.03.17

Fit und gesund durch die Kugelzeit

Späte Mütter machen sich oft Gedanken darüber, ob sie sich fit genug fühlen werden, das Kleine auch nachts zu stillen, zu wickeln und den gesamten Tagesablauf so umzustellen, dass er für das Baby passt. Das kann schwerfallen, wenn die nun Schwangere bisher nur für sich selbst und den Partner verantwortlich war bzw. den Tagesrhythmus auf zwei Erwachsene einstellen musste. Alles, was bisher bekannt war, über den Haufen zu werfen und das ganze Leben anders zu gestalten, mag nicht immer ganz einfach sein.

Doch häufig sind die Sorgen unbegründet und ältere Ersteltern gehen gerade gelassener und ausgeglichener mit dem Kleinen um. Vielleicht genießen sie nach der Zeit der Karriere und des täglichen Stresses auch, dass das Leben nun entschleunigt wird. Für das Baby gibt es erst mal keinen festen Rhythmus, keine Uhrzeiten und kaum Termine.

Allerdings neigen späte Mütter oft dazu, zu viele Gefahren im Leben zu sehen. Die Babys sind lang ersehnt und werden jetzt überbehütet, die oft angesprochenen „Helikoptermütter“ sind meist schon etwas älter. Sie kreisen um ihren Nachwuchs, richten das Leben komplett auf diesen aus. Das ist auf der einen Seite richtig, auf der anderen Seite schränkt es die Entwicklung des Kleinen unnötig ein.

Nichts muss immer perfekt sein, weder Haushalt, Baby oder Partner. Das zu erkennen, fällt allerdings vielen Müttern ab einem gewissen Alter schwer. Die Situation wird dann noch verschärft, wenn auch der Partner bereits etwas älter und das Baby sein erstes Kind ist.

Die Reaktionen aus dem Umfeld sind oft unterschiedlich. Die einen beäugen späte Mütter mehr als kritisch und sind der Meinung, dass es ab einem bestimmten Alter zu spät zum Mutterwerden sei. (#03)

Die Reaktionen aus dem Umfeld sind oft unterschiedlich. Die einen beäugen späte Mütter mehr als kritisch und sind der Meinung, dass es ab einem bestimmten Alter zu spät zum Mutterwerden sei. (#03)

Wie reagiert die Umgebung auf späte Mütter?

Die Reaktionen aus dem Umfeld sind oft unterschiedlich. Die einen beäugen späte Mütter mehr als kritisch und sind der Meinung, dass es ab einem bestimmten Alter zu spät zum Mutterwerden sei. Hier stehen nicht nur gesundheitliche Bedenken im Raum, sondern auch psychische und soziale. Was, wenn die Eltern immer für die Großeltern gehalten werden? Wenn sie zur Abifeier kommen und bereits Rentner sind?

Kinder lernen jedoch, mit dieser Situation umzugehen und insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Akzeptanz älterer Mütter deutlich gestiegen ist. Vor allem, wenn diese fit und agil bleibt, steht dem gemeinsamen Herumtoben und dem Spiel nichts im Wege. Allerdings sind der Akzeptanz auch Grenzen gesetzt und meist herrscht für späte Mütter mit 40 noch Verständnis, mit 50 jedoch kaum noch.


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