Einen Lebenslauf zu erstellen ist unbedingt notwendig, wenn die Bewerbung um den neuen Job erfolgreich sein soll. Denn gerade der Lebenslauf gibt Zeugnis über den bisherigen Werdegang und die beruflichen Qualifikationen des Bewerbers. Wie man einen gelungen Lebenslauf erstellen kann, erfährt man hier.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Lebenslauf erstellen leichtgemacht
Das mit viel Aufwand und großer Sorgfalt formulierte Anschreiben liegt in der Bewerbungsmappe in der Rege ganz oben. Eigentlich zu unrecht: Denn bei aller Aufmerksamkeit, die sie diesem Anschreiben gewidmet haben, vergessen Bewerber beim Erstellen der Bewerbungsunterlagen oft, dass es vielmehr der Lebenslauf ist, den ein Großteil der Personaler als Erstes interessiert lesen. Der Grund für diese Präferenz liegt eigentlich auf der Hand:
Im Lebenslauf werden nun einmal alle beruflichen Erfahrungen, der bisherige Werdegang und Karrierestationen und damit genau die Kompetenzen, die den Bewerber ausmachen, deutlich gemacht. Und das im optimalen Fall übersichtlich, informativ und vor allem auf den ersten prüfenden Blick erkennbar für die Personalabteilung. Diese muss schließlich Dutzende, manchmal sogar hunderte Bewerbungen durchsehen.
Diverse Studien belegen dabei, dass sich nur wenige Personaler mehr als vier Minuten für das Lesen einer Bewerbung nehmen. Wesentliche Aspekte und Herausstellungsmerkmale des Bewerbers sollten also möglichst direkt ins Auge springen. Denn besonders in der Phase des sogenannten Erstkontaktes finden sich viele Bewerber leider bereits auf dem Stapel der aussortierten Bewerbungen wieder.
Dies liegt in vielen Fällen daran, dass sie ihre speziellen Qualifikationen und Alleinstellungsmerkmale in der Bewerbung nicht ausreichend betont haben. Nur jeder fünfte Bewerber wird laut Statistik überhaupt zu einem ersten Gespräch eingeladen, alle Anderen müssen weiter Bewerbungen erstellen.
Beim Lesen des Lebenslaufes in tabellarischer Form zeigt sich schnell, ob die Bewerbung den vom Unternehmen gewünschten Qualifikationen entspricht und ob der Bewerber die für die ausgeschriebene Position erforderlichen Fähigkeiten und entsprechenden Voraussetzungen mitbringt. Deshalb sollte bei einer Bewerbung immer großer Wert darauf gelegt werden, den Lebenslauf sorgfältig zu erstellen und aussagekräftig zu gestalten.
Lebenslauf erstellen: Die Formalien
Es gibt die verschiedensten Muster und Vorlagen, um einen Lebenslauf zu erstellen, sowohl was das Design also rein optische Aspekte angeht, als auch was die vorgesehenen Inhalte betrifft. Je nach Geschmack, persönlichem Empfinden und auch der Branche, in der man arbeiten möchte , kann ein modernes, frisches, auch außergewöhnliches Design gewählt werden, um den Lebenslauf zu erstellen, oder aber ein ganz klassisches Muster, das in eher konservativen Berufsgruppen besser ankommen dürfte als ein „originell“ gestalteter Lebenslauf. Ein besonderes Design und originelle Details eignen sich eher für kreative Berufszweige.
Eine grundsätzliche inhaltliche Frage ist, ob man den Lebenslauf „amerikanisch“ oder auch antichronologisch erstellt. Bei EyeTracking Analysen ist herausgekommen, dass der antichronologische Aufbau beim Lebenslauf erstellen dem chronologischen mit knappem Vorsprung vorzuziehen ist, dennoch bleibt die Entscheidung für die eine oder andere Vorlage Geschmacksache. Übrigens: Handschriftlich wird kaum noch ein Lebenslauf verfasst in der Regel wird die schriftliche Vita nach Vorlagen in Textverarbeitungs-Programmen wie Word erstellt.
Video: Lebenslauf in Word erstellen – professioneller Lebenslauf [Tabellarisch, Tutorial, Vorlage]
Folgende Punkte sollten beim Lebenslauf erstellen unbedingt bedacht werden:
- Der Aufbau:
Üblich ist heutzutage die tabellarische Form, die vor allem einen Vorteil bietet: Übersichtlichkeit. Dabei empfiehlt es sich, die Zeitangaben dem Lesefluss entsprechend auf der linken Seite und die Fakten auf der rechten Seite anzuordnen in Textverarbeitungsprogrammen wie Word kein Problem und in den meisten Vorlagen auch schon so angelegt.Viel optische Ablenkung sollte hier jedoch keinen Platz finden, aussagekräftige Stichworte zu den einzelnen Stationen und Lebensabschnitten reichen in der Regel völlig aus. Zu viel Design an der falschen Stelle lenkt nur vom Wesentlichen ab.
- Der Inhalt:
Unabdingbar sind zunächst einmal die persönlichen Daten wie Vor- und Nachname, Geburtstag und Geburtsort, die vollständige Adresse mit Telefonnummer und Email Adresse, der Familienstand und die Staatsangehörigkeit. Selbstverständlich sollten auch Werdegang und Berufserfahrung unbedingt ihren Platz in der Vita haben. Für Berufseinsteiger empfiehlt es sich, die Ausbildungs- und Studienschwerpunkte zu betonen, Jobwechsler sollten ihre aktuelle Position in den Vordergrund stellen und Arbeitssuchende ihre besonderen Qualifikationen hervorheben.Wichtig ist, dass die Schilderungen einheitlich gestaltet sind. Das können spezielle Kenntnisse, Fähigkeiten und Eigenschaften ebenso sein wie Weiterbildungen oder beispielsweise Fremdsprachen. Übrigens gehören zu den Ausbildungsstationen und Lebensabschnitten auch eventuell geleisteter Wehrdienst, Zivildienst oder Ersatzdienst.
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit: Sämtliche Daten sollten zeitlich ganz genau geordnet und vor allem ohne Lücken aneinandergereiht werden ,bei auffälligen Lücken beim Lebenslauf erstellen muss sich der Bewerber auf Nachfragen im Bewerbungsgespräch einstellen. Bei den Zeitangaben reicht die Nennung des Monats vollkommen aus, die Monate sollten jedoch möglichst ohne Unterbrechung aneinander anschließen, um Lücken zu vermeiden.
Lücken sind beispielsweise Zeit-räume, in denen der Bewerber weder einer...
- dauerhaften Beschäftigung
- Ausbildung/einem Studium
- Fort- oder Weiterbildung
- oder einem Praktikum
…nachgegangen ist. Solche Zeiten des Leerlaufs schüren bei einem potentiellen neuen Arbeitgeber den Verdacht einer längeren Arbeitslosigkeit und lassen natürlich in der Folge auch Fragen nach den Gründen dafür aufkommen. Als ernstzunehmende Lücke zwischen zwei Arbeitsstellen gilt allerdings erst eine Zeitspanne von mehr als zwei Monaten. Eine gewisse Zeit wird Bewerbern also durchaus als Findungs- und Orientierungsphase zwischen zwei Jobs eingeräumt.
Video: Erstelle einen professionellen Lebenslauf
Lebenslauf erstellen: So geht man mit Lücken um
Wer größere Lücken oder Brüche im Lebenslauf erklären muss, sollte sich bereits beim Lebenslauf erstellen intensive Gedanken darüber machen, wie er das tun möchte. Es ist unbedingt empfehlenswert, ehrlich zu bleiben und sich eine befriedigende Erklärung zurechtzulegen.
Am besten ist es, man füllt die Lücken mit glaubwürdigen Fakten, bleibt ehrlich und legt sich eine glaubwürdige Erklärung zurecht, die im persönlichen Gespräch voller Überzeugung einem eventuell zukünftigen Arbeitgeber vorgetragen werden kann.
Für bestimmte Brüche beim Lebenslauf erstellen haben Arbeitgeber durchaus ein gewisses Verständnis. Selbst ein längerer Urlaub ist unter Umständen akzeptabel. Ein Studienwechsel und auch ein Studienabbruch sind ebenfalls nicht weiter schlimm wenn denn nach Phasen der Umorientierung deutlich erkennbar ist, dass man sich um neue Herausforderungen bemüht hat.
Allgemein kann festgehalten werden: Untätigkeit ist generell nicht gern gesehen, wer dagegen Zeiten des beruflichen Leerlaufs aktiv zu füllen versucht hat und erkennbar zielstrebig auf der Suche nach Alternativen und neuen Lösungen war oder ist, sammelt durchaus Pluspunkte bei den meisten Personalern.
Die Tabus:
Folgende Aspekte sollten Bewerber allerdings bei aller Ehrlichkeit auf keinen Fall in ihrem Lebenslauf erwähnen:
- Überflüssige Informationen wie zum Beispiel persönliche Kommentare zu einzelnen Stationen im Lebenslauf sind für einen zukünftigen Arbeitgeber nicht von Interesse und völlig unnötig bis störend.
- Informationen zu Berufen der Eltern oder Ähnliches haben in einem Lebens-lauf heutzutage nichts mehr zu suchen.
- Gehaltsvorstellungen finden ihren Platz wenn in der Stellenausschreibung gewünscht ins Anschreiben und nicht in den Lebenslauf.
- Religiöse oder politische Einstellungen gehören nicht in einen Lebenslauf.
- Eine Anrede und/oder eine Grußformel sind im Lebenslauf ebenfalls nicht angebracht.
- Falsche Angaben können unter Umständen zur fristlosen Kündigung führen und sollten unbedingt vermieden werden.
- Der Schluss: Wie in den meisten Mustern und Vorlagen vorgegeben, wird ein Le-benslauf am Ende der letzten Seite üblicherweise mit Ort, Datum und Unterschrift versehen. Damit versichert der Bewerber, dass seine Angaben der Wahrheit entsprechen.
Video: Foto im Lebenslauf einfügen
Lebenslauf erstellen – Die beruflichen Stationen
Beim Lebenslauf erstellen sollten Bewerber vor allem Wert auf die Darstellung ihres beruflichen Werdegangs legen. Denn diese Stationen sind zweifellos der wichtigste Aspekt für den Personaler, der sich ihre Vita durchliest. Was die Ausführlichkeit angeht, gilt übrigens im Allgemeinen: Der Lebenslauf eines Berufseinsteigers sollte insgesamt nur eine, maximal zwei Seiten umfassen und Bewerber mit Berufserfahrung sollten sich und ihren bisherigen Werdegang auf zwei, höchstens drei Seiten präsentieren.
Besonders wichtig ist unabhängig von der Gesamtlänge des Lebenslaufs aber in jedem Fall: Derjenige, der die Vita liest, muss alle wesentlichen Details auf einen Blick erfassen können. Es ist nicht anzunehmen, dass der Personaler sich viel Zeit nehmen wird, um sich wichtige Aspekte eines Lebenslaufs selbst herauszuarbeiten , er möchte vielmehr auf Anhieb erkennen können, was genau in der Vita für die zu besetzende Stelle relevant ist.
Deshalb sollten es schon etwas mehr Informationen sein als der womöglich auch noch abgekürzte Name der Firma, in der gearbeitet wurde und lediglich ein kurzes Stichwort zur Aufgabe dort. Aber einen ganzen Roman sollte man zu seinen einzelnen Stationen natürlich auch nicht verfassen. In den meisten Vorlagen ist diese Problematik dank eines übersichtlichen, aussagekräftigen Musters bereits vorbildlich gelöst. Wichtig ist dabei stets und vor allem die Einheitlichkeit, um somit den Lesefluss zu erleichtern.
Drei Fakten, die unbedingt zu jeder beruflichen Erfahrung aufgelistet werden sollten, sind:
- Das Unternehmen, in dem man tätig war selbstverständlich mit vollständigem Namen und einer kurzen Angabe zur Art des Unternehmens.
- Die Positionsbezeichnung: Welche Position hat der Bewerber in seiner ehemaligen Firma besetzt und wie lautete sein genauer Titel?
- Die Aufgaben und herausragende Leistungen in diesem Rahmen: Was waren exakt die Zuständigkeitsbereiche des Bewerbers und was hat er während seiner Tätigkeit bewirkt? Erfolge sollten immer herausgestellt werden: Für was waren Sie zuständig und was haben Sie bewirkt?
Lebenslauf erstellen: Das Foto
Um einen vollständigen Lebenslauf zu erstellen gehört hierzulande auch ein Porträt des Bewerbers dazu. Es ist zwar dank des Antidiskriminierungsgesetzes nicht mehr verpflichtend, einer Bewerbung ein Foto beizufügen, dennoch ist es in Deutschland nach wie vor gängige Praxis und verbessert die Chancen des Bewerbers. Natürlich nur, wenn es ein stimmiges Bild ist ,bei einem guten Bewerbungsfoto geht es schließlich darum, den Gesamteindruck des Bewerbers zu vertiefen und die schriftlichen Informationen möglichst optimal zu ergänzen.
Ob das Foto Schwarz-Weiß oder farbig ist, bleibt dabei jedem selbst überlassen und ist wie so oft Geschmacksache. Allerdings sollte das Bewerbungsfoto immer professionell gemacht sein und keinesfalls aus dem Automaten stammen. Qualität ist auch hier auf den ersten Blick erkennbar und ihr Geld absolut wert.
Die Art des Porträts und die für das Foto gewählte Kleidung sollten in jedem Fall der angestrebten Position und der Branche entsprechen. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass der Bewerber nicht verkleidet oder übermäßig geschminkt wirkt, sondern im Grunde ganz genau so aussieht, wie es der Realität entspricht , allerdings selbstverständlich ins beste Licht gerückt.
Wir hoffen, dass unsere Tipps helfen, einen guten Lebenslauf zu erstellen.
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