Wer sein Hobby zum Beruf macht, geht einen wesentlichen Schritt, den sich viele wünschen. Doch welche konkreten Berufe stehen Absolventen offen, die ein Sportwissenschaft Studium erfolgreich hinter sich gebracht haben?
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Sportwissenschaft Studium absolvieren: Und dann?
Wer denkt, dass es sich bei einem Sportwissenschaft Studium um einen einfachen Studiengang handelt, der dem Sportunterricht in der Schule gleicht, der täuscht sich. Wie alle wissenschaftlichen Studiengänge besteht das Studium der Sportwissenschaft nicht nur daraus zu tun, was Spaß macht.
Gerade die wissenschaftliche Komponente sollte bei diesem Studium nicht unterschätzt werden: So besteht ein großer Teil der Lerninhalte darin, den menschlichen Körper und seine Funktionsweise kennenzulernen. Nur wer weiß, wie Muskeln, Knochen und Co. aufgebaut sind und wie der Stoffwechsel funktioniert, der kann maßgeschneiderte Trainingspläne entwickeln. Selbstverständlich geht es beim Studium der Sportwissenschaft auch darum, die eigenen sportlichen Techniken zu entwickeln.
Dabei können spezifische Schwerpunkte gelegt werden, dennoch wird dabei versucht, ein größtmögliches Feld abzudecken, um Allrounder auszubilden, die in jedem Berufsbereich eingesetzt werden können. In der Regel können im theoretischen Teil des Studiums bereits während der Ausbildung erste Schwerpunkte gelegt werden.
Vom Reha- und Gesundheitsbereich angefangen bis hin zu betriebswirtschaftlichen Kenntnissen, mit denen schließlich auch ein Unternehmen geführt werden kann. Die potenziellen Berufsfelder nach dem Sportwissenschaft Studium sind ebenso vielfältig wie auch spannend.
Sportwissenschaft Studium und die betriebswissenschaftliche Sicht
Wer sich beim Sportwissenschaft Studium neben den körperlichen Schwerpunkten auch auf die betriebswirtschaftlichen spezialisiert, der lernt die Strukturen wirtschaftlichen Denkens kennen. Das ist nicht zuletzt dafür wichtig, ein eigenes Geschäft leiten zu können oder als Mitarbeiter in einem Unternehmen die betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge zu verstehen.
Absolventen, die einen Schwerpunkt im Bereich Management oder Ökonomie haben, stehen vielfältige Möglichkeiten offen: Ob Leitung oder Geschäftsführung in einem Verband oder Verein oder die Tätigkeit bei Sportanbietern, Reiseveranstaltern oder Ämtern. Auch dem Weg in die Sportartikelindustrie oder zu PR- oder Eventagenturen steht mit einem solchen Schwerpunkt nichts im Wege.
Wer sich gerne auf das internationale Parkett wagen möchte, der kann sein Studium auch globaler ausrichten. Als Sportmanagement Absolvent an der IBS liegt der Schwerpunkt beispielsweise auf der internationalen BWL. Diese globale Orientierung ist ein Vorteil, wenn eine Karriere bei einem international tätigen Unternehmen angestrebt wird.
Einsatzbereiche sind hier beispielsweise die Abteilung für Sportsponsoring oder die Öffentlichkeitsarbeit von diversen international tätigen Verbänden. Gerade mit einer Spezialisierung auf Management oder Ökonomie steht einer Karriere auch außerhalb von Sportkleidung nichts im Wege.
Berufe im Bereich Reha und Gesundheitsmanagement
Wer ein Sportwissenschaft Studium erfolgreich abgeschlossen hat, dem steht auch die Möglichkeit offen, in den Bereich Rehabilitation und Gesundheitsmanagement einzusteigen. Auch für diese Berufssparte werden in der Regel die Weichen bereits während des Studiums durch die Wahl des Schwerpunktes gelegt. Bei der Arbeit im Rehabereich widmen sich die Sportwissenschaftler voll und ganz der Gesundheit von Patienten, die im Regelfall nach einem Unfall oder einem Eingriff wiederhergestellt werden soll.
Die Ausarbeitung von individuell zugeschnittenen Trainingsplänen, die den stetigen Aufbau der Fähigkeiten fokussieren, stehen dabei im Zentrum des Interesses. Wer tatsächlich am Menschen arbeiten möchte, der kann in Reha- und Kurkliniken, in Senioren- und Pflegeheimen sowie sonstigen Rehaeinrichtungen arbeiten.
Doch auch im Bereich Gesundheitsmanagement und Rehabilitation gibt es viel zu tun, das nicht direkt mit der Erstellung von Plänen und der Zusammenarbeit mit dem Patienten zu tun hat. Bürotätigkeiten bei Krankenkassen, in Städten und Kommunen oder in Kliniken zählen ebenso zu den Aufgabenbereichen von Absolventen der Sportwissenschaft.
Bei der Arbeit am Schreibtisch dreht sich dann vieles um Pläne, Kostenverwaltung sowie Koordinierung und Strukturierung der einzelnen Maßnahmen. Besonders im Bereich Gesundheitsmanagement müssen Sportwissenschaftler häufig zwischen den Alternativen ‚Arbeit am Menschen‘ und ‚Arbeit mit Zahlen‘ wählen.
Sportwissenschaft Studium und danach in die Presse?
Wie bei allen Berufssparten ist es besonders wichtig, die eigene Branche auch entsprechend zu präsentieren bzw. an den Kunden zu verkaufen. Aus diesem Grund nehmen Marketing, PR und Öffentlichkeitsarbeit auch im Bereich des Sports zu. Genau da sehen führende Experten auch neue Berufschancen für erfolgreiche Absolventen des Sportwissenschaft Studiums.
Ob nun Öffentlichkeitsarbeit für ein Unternehmen bzw. einen Verband betrieben wird oder gleich aus Sicht der Medien berichtet wird, das hängt von den Vorlieben und beruflichen Perspektiven der einzelnen Absolventen ab. Fakt ist: Nach einem Studium der Sportwissenschaft kann auch eine Karriere bei den Medien, in einer Agentur oder im Journalismus aufgenommen werden. Hier gilt es dann, fachliche Expertise und guten Ausdruck sowie Kreativität zu vereinen.
Arbeit gibt es für Sportwissenschaftler zum einen in den Sportabteilungen von Film, Funk und Fernsehen. Ferner sind gerade Nischenverlage auf der Suche nach versierten Experten, die wissen, wovon sie reden. Insbesondere Fachredaktionen brauchen stets Unterstützung. Auch große Sportvereine oder kommerzielle Sportverbände sind häufig der Arbeitgeber von Absolventen der Sportwissenschaft mit dem Schwerpunkt PR.
Gleichermaßen gibt es auch eine Vielzahl an PR-, Werbe- oder Medienagenturen, die sich auf sportliche Inhalte spezialisiert haben und fachliche Expertise benötigen. Nach dem Sportwissenschaft Studium steht also auch eine Karriere in den Medien offen. Dieser Weg bedient gerade die Bedürfnisse kreativer und kommunikativer Absolventen.
Andere zu Hochleistung motivieren: Schwerpunkt Training und Leistung
Ein klassischer Weg, den viele Sportwissenschaftler einschlagen, ist der des Sportlehrers. In der Regel ist ein Studium der Sportwissenschaft nicht ausreichend, um vor einer Klasse unterrichten zu dürfen. Wie andere Lehrer auch müssen Sportlehrer einen Teil ihres Studiums mit pädagogischen Inhalten verbringen, die bei einem reinen Sportwissenschaft Studium nicht gegeben sind.
Wer den traditionellen Weg des Sportlehrers einschlagen möchte, sollte sich aus diesem Grund frühzeitig informieren, welche Zusatzqualifikationen bzw. welches Zweitfach noch vonnöten ist. Sportwissenschaftler haben aber dennoch die Option, im Bereich Training und Leistung zu arbeiten, wenn sie ihr Studium beendet haben.
Die traditionellen Einsatzbereiche sind dann Leistungszentren sowie Verbände. Hier steht wiederum die Arbeit mit den Menschen im Vordergrund. Wer sich für eine Karriere mit dem Schwerpunkt Training und Leistung entscheidet, der arbeitet regelmäßig Trainingspläne aus, führt Gespräche mit Athleten, analysiert Daten und konzentriert sich auf eine Steigerung der Leistung. Auch Olympiastützpunkte oder diagnostische Zentren sind potenzielle Arbeitsorte für Absolventen der Sportwissenschaft.
Sportwissenschaft Studium und Touristik vereinen
Neben den traditionellen Bereichen wie dem Sportmanagement, der Sportökonomie, der Arbeit im Rehabereich oder der Arbeit in einem Leistungszentrum oder in der Schule gibt es auch noch ein weiteres Einsatzgebiet für Absolventen der Sportwissenschaft. In der Tourismusbranche gibt es ebenfalls viele Möglichkeiten für Sportwissenschaftler.
Gerade mit der steigenden Beliebtheit von Sport- und Eventhotels steigt auch der Bedarf an sach- und fachkundigem Personal, das sich mit allen Aspekten des Sportes auskennt. Dabei übernehmen die Absolventen der Sportwissenschaft nicht nur die Planung der sportlichen Events und die Ausarbeitung von Konzepten, sondern in vielen Fällen auch die konkrete Durchführung von Touren etc.
Das Schlüsselwort lautet in dieser Sparte ‚Erlebnissport‘ – hier geht es darum, die positiven Aspekte von Sport mit speziellen Events zu koppeln. Das ist nicht nur in der Tourismusbranche möglich: Auch Natursportzentren, sozialpädagogische Einrichtungen oder regionale, sportliche Einrichtungen sind auf kreative Köpfe angewiesen, die die Freude am Sport vermitteln können. Begeisterungsfähigkeit ist gerade in diesem Bereich ein wichtiger Aspekt, den die Absolventen mitbringen sollten.
Sportwissenschaft Studium: Welche Aspekte sind am wichtigsten?
Wer sich für ein Studium der Sportwissenschaft entscheidet, dem stehen, wie oben beschrieben, viele individuelle Wege offen.
Die Beantwortung einiger Fragen hilft zunächst herauszufinden, welche persönlichen Präferenzen am schwersten wiegen:
- Möchte ich mit Menschen arbeiten oder ist ein Bürojob in Ordnung für mich?
- Wie wichtig ist mir ein gutes Gehalt?
- Gibt es bereits einen sportlichen Hintergrund (Familie, Verein etc.)
- Kann ich mir vorstellen, mit Zahlen umzugehen?
Nach der Beantwortung dieser Fragen wird schnell klar, welcher Berufszweig bzw. welcher berufliche Schwerpunkt am besten zum jeweiligen Absolventen passt. Das Kriterium Gehalt kann auch mit dem Gehaltsrechner für Sportwissenschaftler überprüft werden.
Die eigene Karriere langfristig planen
Wie bei anderen Studiengängen gilt es auch bei einem Studium der Sportwissenschaft, die Karriere strategisch und langfristig zu planen. Ist einmal klar, in welche konkrete berufliche Richtung es gehen soll, dann kann bereits im Studium ein Schwerpunkt gelegt werden. Gerade, wenn nach einem Abschluss viele Möglichkeiten offenstehen, ist es gar nicht so leicht, den passenden Job zu finden. Wer da auf ein gutes Netzwerk zurückgreifen kann, der hat bessere Chancen als die Mitbewerber.
Dieses kommt mitnichten von alleine – es gilt also, Praktika im Rahmen des Studiums zu absolvieren und wichtige Kontakte zu knüpfen. Ferner tragen Praktika auch dazu bei, einzuschätzen, ob die eingeschlagene Richtung die richtige ist.
Während des Studiums kann der Schwerpunkt immer noch verändert werden bzw. die Ausrichtung der Ausbildung in eine andere Richtung gelenkt werden. Praktika sind also essenziell, um einschätzen zu können, wie die berufliche Zukunft aussehen soll.
Generell ist es ratsam, ein festes Ziel vor Augen zu haben und bereits früh die individuellen Möglichkeiten auszuloten. Dies erspart unnötige Umwege und trägt dazu bei, nach dem erfolgreichen Absolvieren des Studiums schnell eine passende Arbeitsstelle zu finden, die langfristig Spaß macht und sich ertragreich zeigt.
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