Die Bewerbung für das Praktikum: So geht es richtig

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Die Meinungen über das Praktikum sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht: Die einen sehen darin eine Möglichkeit, einen wertvollen Einblick in die Berufswelt zu erhalten, die anderen hingegen halten es für den Inbegriff von Unterbezahlung und Ausbeutung.
Fakt ist: Das Praktikum ist für die meisten jungen Leute der erste Schritt in das Berufsleben.

Vor dem Bewerbungsschreiben: Die wichtigsten Tipps

Das Praktikum kann der Einstieg in den eigenen Traumjob sein. Doch wie bewirbt man sich eigentlich für ein Praktikum?
Generell ähneln sich der Bewerbungsprozess für einen Job und ein Praktikum, es gibt aber auch einige Unterschiede. Der Ablauf bei der Suche, der Recherche und der Bewerbung ist gleich, der Unterschied vor allem im Anschreiben.

Die Formulierung sind anders, Tabus bei der Arbeitssuche sind bei der Suche nach einem Praktikumsplatz erlaubt. Doch bevor Anschreiben und Lebenslauf verfasst werden, sollte man ein paar Dinge beachten.

Hier die wichtigsten Tipps für eine erfolgreiche Praktikumsbewerbung:

Zwischen Realität und Anspruch liegen oft Welten, allerdings sollte der Bewerber schon Vorstellungen haben was er sich für sein Praktikum wünscht

Zwischen Realität und Anspruch liegen oft Welten, allerdings sollte der Bewerber schon Vorstellungen haben was er sich für sein Praktikum wünscht (#01)

1. Genau recherchieren

Als Bewerber ist es wichtig zu wissen, was einen als Praktikant in der Wunschbranche erwartet. Um dafür ein Gefühl zu bekommen, sollte man sich für die Anfangsrecherche auf Portale wie https://www.meinpraktikum.de umsehen. Dort findet man Einblicke in Unternehmen, Berichte über Praktikumserfahrungen und exklusive Praktikumsstellen. Zudem kann man mit ehemaligen Praktikanten Kontakt aufnehmen. Eine Alternative zu solchen Praktikumsportalen sind Jobbörsen. Viele dieser Seiten besitzen ein eigenes Angebot für Praktikanten.

Man sollte sich zudem über die zu erwartende Bezahlung informieren. Absolventen einer Hochschule können in diesem Bereich natürlich mehr erwarten als ein Schülerpraktikant, der in der Regel keinen Lohn erhält. Indem man sich vorher informiert, minimiert man die Gefahr, ausgebeutet zu werden oder in prekären Verhältnissen zu enden.

2. Die eigenen Ansprüche festlegen

Schon vor der eigentlichen Suche sollte man sich darüber im Klaren sein, was man eigentlich von dem Praktikum erwartet. Auf die folgenden Fragen sollte man eine Antwort haben:

  • Geht es darum, durch das Praktikum einen Einblick in einen bestimmten Beruf zu bekommen?
  • Will man mit der Hilfe eines Praktikums die Möglichkeit erhalten, in einem bestimmten Unternehmen Fuß zu fassen?
  • Soll das Praktikum hauptsächlich dazu dienen, in einer bestimmten Branche wertvolle Kontakte zu knüpfen?
  • Wenn man als Bewerber seine eigenen Ziele kennt, kann man besser einschätzen, wo man sich am besten bewirbt.

3. Den Aufbau der Bewerbungsunterlagen kennen und beachten

Der Aufbau der Bewerbungsunterlagen für einen Praktikumsplatz unterscheiden sich im Wesentlichen nicht von denen für einen „richtigen“ Arbeitsplatz und besteht aus den folgenden Elementen:

  • Deckblatt (eventuell mit Foto)
  • Anschreiben
  • Lebenslauf

Abhängig von der Art des Praktikums können noch weitere Anlagen dazukommen wie zum Beispiel bei einem Schülerpraktikum das aktuelle Schulzeugnis, eventuell vorhandene Praktikumszeugnisse oder bei Hochschulabsolventen ein Zeugnis des Universitätsabschlusses. Die Bewerbungsmappe ist also vielleicht etwas voller als bei einer Bewerbung für einen Job. Und das gilt nicht nur für die gesamte Bewerbung: Auch das Anschreiben und der Lebenslauf dürfen gerne ausführlich sein. Nebentätigkeiten und relevante Erfahrungen dürfen und sollten aufgelistet werden.

Unternehmen die sich die Zeit und die Mühe machen Praktikanten anzulernen, den gehört ein großes Lob

Unternehmen die sich die Zeit und die Mühe machen Praktikanten anzulernen, den gehört ein großes Lob (#02)

4. Sich in das Unternehmen hineinversetzten

Als Bewerber sollte man sich in die Situation des Personalers versetzten. Wenn ihm eine Praktikumsbewerbung vorgelegt wird, fragt er sich zunächst: Warum kann ich diesen Bewerber für unser Unternehmen brauchen?Man sollte als Bewerber seine gesamte Bewerbung also darauf auslegen, den Personaler davon zu überzeigen, dass man (wenn auch nur für begrenzte Zeit) eine Unterstützung für das Unternehmen ist.

Fakt ist: Angehende Praktikanten haben meist wenig bis überhaupt keine Berufserfahrung. Ein Praktikant muss also angelernt werden, das Unternehmen muss wertvolle Zeit in ihn investieren. Mit der Bewerbung sollte man also deutlich machen, dass es sich für das betreffende Unternehmen lohnt, genau diese Zeit zu investieren. Dafür sollte man seine persönliche Motivation für die Bewerbung vermitteln.

5. Formale Vorgaben beachten und befolgen

Eigentlich sollte es selbstverständlich sein: Fehlerfreie Rechtschreibung und Zeichensetzung ist ein Muss. Fehlerhafte Lebensläufe und Anschreiben werden von dem Personaler sofort aussortiert. Um sicher zu stellen, dass man keinen Fehler übersehen hat, sollte man die Bewerbung ein paar Tage zur Seite legen und dann erneut nach Fehlern durchsuchen oder eventuell einen Bekannten zum Korrigieren geben. Zudem sollte das Schriftbild und gesamte Design der Bewerbung einheitlich und schlicht sein. Verspielte Schrifttypen und kunstvolle Designs sind natürlich ein No-go.

Das Herzstück einer Bewerbung: Das Anschreiben

Das Anschreiben ist wohl der wichtigste Teil einer jeden Bewerbung, unabhängig davon, ob es um eine feste Anstellung oder einen zeitlich begrenzten Praktikumsplatz geht. Hier geht es darum, persönlich, individuell und motiviert aufzutreten, um den Personaler von der eigenen Person zu überzeugen. Es ist auch der Teil der Bewerbung, vor dem die Leute am meisten Angst haben. Tatsächlich muss man aber nur ein paar Faustregeln beachten, um ein gutes Anschreiben zu verfassen. Hier einige wichtige Tipps und Hinweise.

Durch größer geschriebene Buchstaben, hebt man das besondere in einem Text hervor. So ist es natürlich auch bei einem Bewerbungsschreiben

Durch größer geschriebene Buchstaben, hebt man das besondere in einem Text hervor. So ist es natürlich auch bei einem Bewerbungsschreiben (#04)

  • Der Betreff wird fett geschrieben

Mit dem Betreff kann man gleich zu Beginn des Anschreibens Interesse wecken. Dafür sollte diese Zeile grundsätzlich fett geschrieben und nicht abgekürzt werden. Da Personaler oft sehr wenig Zeit haben und die Bewerbungsanschreiben zunächst nur überfliegen, entscheidet oft schon eine interessante Betreffzeile darüber, ob der Bewerber in die engere Auswahl kommt.

In der Betreffzeile macht man im Idealfall deutlich, worauf es bei der Besetzung der Stelle ankommt und dass man genau die richtigen Kompetenzen mitbringt, um sie zu besetzten. So kann man zeigen, dass man sich mit den Anforderungen, die die Praktikumsstelle mit sich bringt, auseinandergesetzt hat. Hier zwei Beispiele für Sätze in der Betreffzeile, die sich gut für eine Praktikumsbewerbung eigenen:

Bewerbung für ein Praktikum im zentralen Marketing, das detaillierte Kenntnisse im Bereich der Marktforschung und Kundenbefragung voraussetzt

Bewerbung für ein Praktikum beim Muster Unternehmen im Bereich Finance, bei dem mir die Möglichkeit geboten wird, meine Kompetenz im Bereich der Bilanzanalyse gewinnbringend einzusetzen

  • Der Einstieg sollte interessant sein

Da Personaler in der Regel wenig Zeit beim Durchsehen der Anschreiben haben, sollte man als Bewerber den Einstieg in den Text vielversprechend und interessant gestalten. Auf keinen Fall muss man also das, was in der Betreffzeile steht, noch einmal wiederholen. Ein guter Einstieg ist der Grund, weshalb man sich überhaupt für diese Praktikumsstelle bewirbt:

„Sehr geehrte Frau Müller, ich bedanke mich für das gestrige Telefonat. Wie bereits erwähnt, habe ich eine besondere Begabung für das Design von Printwerbung und glaube daher, bei o.g. Praktikum eine kreative Unterstützung für Ihr Unternehmen zu sein.“

Weniger eignen sich altbekannte Sätze über die schulische Laufbahn wie:

„Im März letzten Jahres habe ich mein Abitur am Muster-Gymnasium in München abgeschlossen und bewerbe mich deshalb für ein Praktikum in Ihrem Unternehmen.“

  • Individualität und Authentizität sind das A und O

Es klingt etwas abgedroschen, aber beim Anschreiben geht es darum, man selbst zu sein. Niemals sollte man sich als etwas ausgeben, was man nicht ist, nur, weil man glaubt, dass das Unternehmen genau das hören will. Die Standartformulierungen lesen Personaler hundertmal am Tag, deshalb wirken sie langweilig und nichtssagend. Stattdessen sollte man sich überlegen, welche Eigenschaften einen als Person auszeichnen. Welche Stärken hat man? Warum ist man mit seinen Fähigkeiten ein Gewinn für das Unternehmen und der passende Praktikant?

  • Keine Anrede mit „Sehr geehrte Damen und Herren“

Verwendet man diese Anrede, macht das einen uninformierten und unmotivierten Eindruck. Noch bevor man das Anschreiben verfasst, sollte man beim betreffenden Unternehmen anrufen und sich darüber informieren, an wen die Bewerbung eigentlich geht. Hat man diese betreffende Person am Telefon, kann man bei dieser Gelegenheit zusätzliche Informationen zum Praktikum erfragen.

Mit etwas Glück erinnert sich der Personaler an diese Eigeninitiative und man sammelt schon ohne eigentliche Bewerbung Pluspunkte. Hat man noch kein konkretes Praktikum vor Augen oder hat in den Stellenangeboten und Internetportalen kein passendes Angebot gefunden, ist es natürlich immer möglich, bei den Unternehmen anzurufen und sich über eventuelle Praktikumsmöglichkeiten zu informieren.

  • Kein Anschreiben kopieren

Es versteht sich von selbst: Anschreiben aus dem Internet kopieren und als das eigene ausgeben ist ein No-go. Das gilt auch, wenn man sich auch mehrere Praktikumsplätze bewirbt. Jedes Anschreiben sollte dem jeweiligen Unternehmen und der betreffenden Stelle angepasst werden. Es ist wichtig, sich immer direkt auf das Unternehmen zu beziehen. Dabei hilft es natürlich, wenn man in irgendeiner Weise schon einmal etwas mit der betreffenden Firma zu tun hatte, ob als Kunde oder durch andere Mitarbeiter. Aber auch auf Seiten wie https://www.meinpraktikum.de findet man Informationen zu Unternehmen, auf die man sich bei seinem Anschreiben beziehen kann.

  • Beim Wesentlichen bleiben

Dieser Tipp bezieht sich auf das komplette Anschreiben. Zeit ist Geld, Personaler haben also nur wenig Zeit. Floskeln sollte man grundsätzlich vermeiden. Auch zu stark ausufernde Anschreiben fallen eher negativ auf.

Der Lebenslauf, wie der Name schon sagt, spiegelt das Leben des Bewerbers

Der Lebenslauf, wie der Name schon sagt, spiegelt das Leben des Bewerbers (#03)

Was macht einen guten Lebenslauf aus?

Genau wie beim Anschreiben kann man auch beim Verfassen des Lebenslaufes vieles falsch machen. Aber was macht einen guten Lebenslauf aus?
Der Lebenslauf ist das Aushängeschild eines jeden Bewerbers. Das gilt auch dann, wenn man sich „nur“ für ein zeitlich begrenztes Praktikum bewirbt. Trotzdem sollte man den eigenen Lebenslauf nicht mit Informationen überladen.

Tipp 1: Der eigene Lebenslauf sollte vor allem übersichtlich sein.

Nur die wichtigsten Infos sollte man in seinen Lebenslauf aufnehmen. Der Name der Grundschule, die Anzahl der Geschwister oder die Berufe der Eltern sind für das Unternehmen uninteressant. Hobbies können erwähnt werden, wenn sie besonders außergewöhnlich sind oder in irgendeiner Art mit dem Unternehmen oder Praktikum zu tun haben. Sind wenige praktische Erfahrungen oder Praktika vorhanden, ist es erlaubt, etwas zu übertreiben und zum Beispiel aus der Klassensprechertätigkeit eine Schülersprecherposition zu machen. Lügen und komplett dazu erfinden sollte man aber nichts.

Tipp 2: Kopieren sollte man auch den Lebenslauf nicht.

Der Lebenslauf muss dem jeweiligen Praktikumsplatz angepasst werden. Was für das ein Unternehmen vielleicht unwichtig ist, könnte für das andere eine wichtige Rolle spielen. Was die Struktur dieser Informationen im Lebenslaufes angeht, gibt es keine Vorgaben, die allgemein gültig sind. Normalerweise unterteilt man die verschiedenen Informationen in die schulische Ausbildung und die praktischen Erfahrungen. Auslandserfahrungen oder ehrenamtliche Tätigkeiten, Fremdsprachenkenntnisse oder vorhandenen Führerscheine können unter „Sonstiges“ gebündelt werden.

Tipp 3: Bei der Reihenfolge der Informationen darf frei entschieden werden.

Klassisch ist die chronologische Aufzählung, welche lange Zeit bevorzugt wurde. Heute wird oft eine umgekehrte Reigenfolge gewählt, bei der die neuesten Informationen über den Bewerber am Anfang stehen. Manche Personaler bevorzugen diese Varianten, andere die eher klassische. Diese Entscheidung wird also dem Bewerber überlassen. Nach dem letzten Eintrag folgen der Ort, das Datum und die Unterschrift des Bewerbers.

Tipp 4: Die Formalitäten nicht vergessen.

Das Bewerbungsfoto und die Briefmarke sollten gerade geklebt werden, immerhin soll ein guter erster Eindruck gemacht werden. Bevor man die Praktikumsbewerbung verschickt, sollte man den Lebenslauf und auch das Anschreiben einmal ausdrucken und nochmals auf Fehler überprüfen.


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