Orthodoxe Kirche: Definition, Geschichte und Unterschiede zu anderen Glaubensrichtungen

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Orthodoxe Kirche: Definition, Geschichte und Unterschiede zu anderen Glaubensrichtungen

Die Anhänger der orthodoxen Kirche werden oft als besonders streng gläubig angesehen und betrachten sich als Teil einer Glaubensgemeinschaft, die als ursprünglich und wegweisend für andere Kirchen gilt. Doch die historische Entwicklung zeigt, dass es in der Frühzeit des Christentums keine klaren Unterscheidungen zwischen den verschiedenen Kirchen gab.
Die ursprüngliche Einheit des christlichen Glaubens zerfiel im Laufe der Zeit in verschiedene Konfessionen und Zweige, wobei die orthodoxe Kirche ihre eigenen Traditionen und Lehren bewahrte. Diese Einführung wirft einen detaillierten Blick auf die Entstehung der orthodoxen Kirche, ihre historische Bedeutung und ihre Rolle als eine der ältesten christlichen Traditionen.
Die Vielfalt und Einheit der Orthodoxen KircheDie Geschichte der orthodoxen KirchenUnterschiede zu anderen Glaubensrichtungen

Die Vielfalt und Einheit der Orthodoxen Kirche

Das Wort „orthodox“ stammt aus dem Griechischen und meint so viel wie „streng gläubig“. Die orthodoxe Kirche sieht sich selbst als ursprünglichste Glaubensgemeinschaft, die den Lehren Jesu besonders nahe steht bzw. sich an diesen stark orientiert. Dabei waren katholische und orthodoxe Kirche früher einmal eins, doch im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich beide weiter.

Viele orthodoxe Christen sind in Russland, Griechenland, Rumänien, Serbien und auch in der Ukraine angesiedelt. Unterschieden wird hier beispielsweise zwischen „griechisch-orthodox“ und „russisch-orthodox“. Die einzelnen Kirchen halten an eigenen Traditionen fest, dennoch sehen sich die orthodoxen Christen als wirkliche Gemeinschaft. Diese wird von den Patriarchen der Kirche zusammengehalten: Die Patriarchen treten an die Stelle des Papstes, der von Rom aus die Geschicke der Katholiken lenkt. Dieser hat keinerlei Befugnisse in den orthodoxen Kirchen, Vorsteher sind einzig die Patriarchen.

Die Geschichte der orthodoxen Kirchen
Einst waren orthodoxe und katholische Kirche eins.
Doch am 16. Juli 1054 trennten sie sich voneinander und existieren seither als unabhängige Konfessionen.
Dabei war die Trennung einst absehbar: Bis 330 n. Chr. gab es ein intaktes Römisches Reich, dem Kaiser Konstantin vorstand.
In Rom, der Hauptstadt des Römischen Reiches, befand sich zudem der Sitz des Papstes. 2
Zu Ehren Konstantins wurde aus Byzanz Konstantinopel, danach zerfiel das Reich in zwei Hälften.
Der Papst, der seinen Sitz in Rom hatte, sah sich jedoch als Oberhaupt über alle Gläubigen und damit auch über diejenigen, die in Byzanz lebten.
Doch die Christen dort sahen ihre Patriarchen als Oberhäupter an, nicht den Papst.
Sie erklärten sich für unabhängig und fortan war die orthodoxe Kirche nicht mehr eins mit der katholischen.

Video: Wie ein großer Streit zur Spaltung der Kirche führte Kirchenspaltung Katholiken Orthodoxe Doku

Unterschiede zu anderen Glaubensrichtungen

Die katholische Kirche wird von Rom aus geleitet, die orthodoxen Kirchen werden durch Patriarchen verwaltet. Sie haben überdies eigene Nationalkirchen, was bei der katholischen Kirche nicht der Fall ist. Diakone und Priester dürfen bei den Orthodoxen heiraten, katholischen Priestern ist das nicht erlaubt. Während die Katholiken den gregorianischen Kalender nutzen und an die Unfehlbarkeit des Papstes glauben, setzen die Orthodoxen auf den julianischen Kalender (z. B. fällt Weihnachten auf den 6. oder 7. Januar) und verehren Ikonen und Heiligenbilder. Sie gehen nicht davon aus, dass der Papst unfehlbar ist.

Einst eine Kirche, dann kam die Trennung (Foto: AdobeStock - 672774983 Klen)

Einst eine Kirche, dann kam die Trennung (Foto: AdobeStock – 672774983 Klen)

Dennoch gibt es auch Unterschiede zwischen den orthodoxen Kirchen. Sie sind in verschiedene Gruppen gespalten und so gibt es die orientalischen und die byzantinischen Orthodoxen. Letztere gehören zum östlichen Christentum, während die orientalisch-orthodoxen Kirchen die Ostkirchen darstellen, die sich einst von der römischen Reichskirche trennten.

Häufig wird der sunnitische Islam als orthodoxe Form des Islams bezeichnet. Damit gehört er aber dennoch zum Islam und nicht zum orthodoxen Christentum. Dennoch eint beide, dass sie sich an die ursprünglichen Lehren halten, einmal an die von Jesu und einmal die Mohammeds.

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