Blasphemie: Definition, Geschichte und welche Strafen zu erwarten waren
- Anzweifeln der Allmächtigkeit Gottes
- Menschen Eigenschaften zuzuschreiben, die nur ein Gott haben kann
- Zuschreibung eines Körpers oder Eigenschaften, die Gott nicht haben kann
- Missbrauch des Namens Gottes
Geschichte der Blasphemie (Video)
Die historischen Wurzeln der Blasphemie liegen in der Religion und hier im Alten und Neuen Testament der Bibel.
Das Alte Testament spricht im Bundesbuch davon, dass Götter nicht verflucht werden dürfen. Wer zuwiderhandelt, wird hier sogar mit Steinigung bedroht.
Das Neue Testament bezeichnet sogar Jesus als Blasphemiker, weil er das Vergeben von Sünden in Aussicht stellt, was aber eine alleinige Gottesangelegenheit sei.
Auch im Islam kennt man die Gotteslästerung, wobei der Glaube dort so weit geht, dass der Prophet Mohammed nicht bildhaft dargestellt werden und nicht gegen den Koran gesprochen werden darf.
Video: Streitfrage: Blasphemie-Verbot in der Schweiz abschaffen? | Sternstunde Religion | SRF Kultur
Diese Strafen stehen auf Blasphemie
Noch heute ist es so, dass in Staaten mit einer Staatsreligion die öffentliche Blasphemie mit dem Tod bestraft werden kann. Dies gilt beispielsweise in Pakistan, im Iran oder in Saudi-Arabien.
In Deutschland steht das Lästern über eine Gottheit nur noch dann unter Strafe, wenn damit der öffentliche Frieden gestört wird.
Deutschland setzt mit dem Gotteslästerungsparagraphen eine bis zu dreijährige Freiheitsstrafe für all diejenigen fest, die mit ihren Äußerungen zur Störung der öffentlichen Ordnung beitragen.
Dabei geht es nicht nur um konkrete Äußerungen, sondern auch um die Verbreitung entsprechender Inhalte. Ähnlich geht Österreich vor, auch dort gibt es einen solchen Paragraphen.
Großbritannien hingegen hat sich dagegen gestellt und bereits im März 2008 Strafen für Gotteslästereien abgeschafft.
Noch bis zum Jahr 1969 waren blasphemische Äußerungen derart problematisch, dass sie sogar strafrechtlich verfolgt wurden. Danach wurde der Ruf nach Religionsfreiheit lauter und die Grundrechte sollten entsprechend frei wahrgenommen werden können.
Heute geht es vor allem darum, dass die Glaubensfreiheit und das Religionsbekenntnis frei ausgeübt werden können, was kritische Meinungen ebenso ermöglichen muss.
Die Bibel und die Konsequenzen der Blasphemie
Die Bibel enthält verschiedene Passagen, die sich mit dem Thema Blasphemie befassen. Ein solcher Fall ist in Levitikus 24,10–23 beschrieben, wo es heißt: „Wer den Namen des Herrn schmäht, wird mit dem Tod bestraft; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. Der Fremde muss ebenso wie der Einheimische getötet werden, wenn er den Gottesnamen schmäht.“
Diese Passage aus dem Buch Levitikus betont die Ernsthaftigkeit der Blasphemie im religiösen Kontext und legt fest, dass die Strafe für die Verunglimpfung des Namens Gottes der Tod durch Steinigung ist. Sie betont auch, dass diese Regelung sowohl für Einheimische als auch für Fremde gilt, was die strenge Haltung gegenüber Blasphemie unterstreicht.