Was ist Selbstmanagement und warum ist es für Solo-Selbstständige so wichtig?

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Selbstmanagement lässt Solo-Selbstständige erfolgreicher werden. Sie sind damit in der Lage, sich besser zu organisieren und finden eine Strategie, mit der sich das Arbeitspensum strukturiert bewältigen lässt.

Selbstmanagement für Solo-Selbstständige: Vorteile durch Strukturierung

Als Selbstmanagement wird die Fähigkeit, den Arbeitsalltag strukturiert zu organisieren und zu bewältigen, beschrieben. Solo-Selbstständige profitieren besonders von dieser Fähigkeit, die sich auf verschiedene Teilbereiche des Lebens als Selbstständiger übertragen lässt. Es gilt, Aufgaben zu planen und dabei Prioritäten zu setzen, es müssen Selbstdisziplin und Motivation gefördert werden. Die dafür nötigen Kompetenzen können ganz einfach selbst erlernt und trainiert werden.

Selbstmanagement und seine Vorteile für Solo-Selbstständige

Das Selbstmanagement ist für Solo-Selbstständige unverzichtbar und bietet zugleich vielfacher Vorteile. Besonders wichtig ist es, weil bei einem Solo-Selbstständigen kein Arbeitgeber hinter ihm steht, der die Erledigung bestimmter Aufgaben verlangt und überwacht.

Es wird nicht im Team gearbeitet, wo jeder auf den anderen angewiesen ist und einen Weg finden muss, über den die täglichen Aufgaben bewältigt werden können. Ein Solo-Selbstständiger muss sich täglich neu motivieren und am Ende dafür sorgen, dass ein Projekt zur Zufriedenheit aller Beteiligten abgeschlossen werden kann.

Das Eigenmanagement hat dabei folgende Vorteile:

  • anfallende Arbeiten werden entsprechend ihrer Priorität abgearbeitet
  • Aufgaben geraten nicht in Vergessenheit
  • zur Erledigung der Aufgaben wird ein vernünftiger Zeitrahmen gesetzt
  • kurzfristige Reaktionen auf Aufträge sind möglich
  • persönliche Freiräume entstehen
  • Förderung von Kreativität und Vermeidung von Stress
Die wichtigste Voraussetzung für das Selbstmanagement ist es, sich selbst gut organisieren zu können. ( Foto: Adobe Stock -  epixproductions_)

Die wichtigste Voraussetzung für das Selbstmanagement ist es, sich selbst gut organisieren zu können. ( Foto: Adobe Stock – epixproductions_)

 

Nur mit Selbstorganisation zum Selbstmanagement

Die wichtigste Voraussetzung für das Selbstmanagement ist es, sich selbst gut organisieren zu können. Um dies wiederum zu erreichen, ist es wichtig, ein klares Ziel zu setzen. Wann soll ein Projekt beendet werden? Was ist dabei zu erreichen? Welche Zwischenergebnisse sind wichtig? Der Solo-Selbstständige sollte sich dafür immer wieder vor Augen führen, warum er oder sie genau diese Aufgabe macht und was das große Ganze ist.

Wer zum Beispiel von zu Hause aus arbeiten und so Familie und Beruf unter einen Hut bekommen möchte, muss die Zeit, in der die Familie keine Betreuung braucht, perfekt nutzen. Geht die Motivation einmal verloren, hilft es ungemein, sich vor Augen zu führen, wofür die Anstrengungen in Kauf genommen werden und was die Alternative wäre.

Ganz wichtig dabei: Ziele dürfen nicht zu eng gesteckt werden. Das heißt, sie dürfen nicht in starre Vorgaben ausarten, innerhalb derer kaum Reaktionen auf veränderte Situationen möglich sind. Es muss jederzeit möglich sein, auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren! Jeder Solo-Selbstständige sollte offen für Neues und für andere Situationen bleiben, denn nur so lässt sich mit Selbstmanagement die Produktivität steigern.

Wichtige Tipps zum Selbstmanagement für Solo-Selbstständige

Viele Selbstständige sind insbesondere in der ersten Zeit ihrer Selbstständigkeit begeistert: Endlich keine festen Arbeitszeiten mehr! Keiner schreibt vor, wann zu arbeiten ist, der klassische 9-to-5-Job ist Geschichte. Doch die Realität zeigt: Auch Selbstständige und Freiberufler sollten sich feste Arbeitszeiten setzen, denn nur so lassen sich Arbeitszeit und Freizeit trennen. Wer „zwischendurch mal schnell Privates erledigen“ will, bleibt häufig daran hängen und wundert sich dann, wo die Zeit geblieben ist.

Dabei ist am Ende des Tages noch so viel von dem Projekt übrig! Es ist daher ratsam, bestimmte Zeiten festzulegen, in denen keine privaten Recherchen nach Weihnachtsgeschenken, Spaziergänge mit dem Hund oder zusätzliche Pausen gemacht werden. Zu Feierabend kommen Selbstständige mit einer guten Zeitorganisation und mit festen Arbeitszeiten besser zur Ruhe, denn sie müssen nicht daran denken, was sie – wieder einmal – alles nicht geschafft haben.

Wichtige Dinge sollten unbedingt aufgeschrieben werden. Nicht einfach auf irgendeinem Zettel, sondern entweder mit automatischer Erinnerungsfunktion im Rechner oder in einem speziellen Notizbuch. ( Foto: Adobe Stock - Fizkes )

Wichtige Dinge sollten unbedingt aufgeschrieben werden. Nicht einfach auf irgendeinem Zettel, sondern entweder mit automatischer Erinnerungsfunktion im Rechner oder in einem speziellen Notizbuch. ( Foto: Adobe Stock – Fizkes )

 

Verschiedene Methoden des Selbstmanagements

Es gibt viele Methoden, mit denen sich Solo-Selbstständige selbst besser organisieren können. Jede Methode beansprucht für sich, die beste zu sein, daher sollte jeder, der sie ausprobieren will, auch auf andere Methoden schauen.

Die wichtigsten Tipps zum Selbstmanagement beinhalten stets, für neue Dinge offen zu sein und über den Tellerrand hinaus zu blicken. Wer allerdings das Beste für sich entdeckt hat, kann die Suche freilich aufgeben. Doch dieser Zustand wird in der Regel erst erreicht, wenn verschiedene Varianten durchprobiert wurden.

Hier die besten Methoden zur besseren Selbstorganisation im Überblick:

  • Aufschreiben

    Wichtige Dinge sollten unbedingt aufgeschrieben werden. Nicht einfach auf irgendeinem Zettel, sondern entweder mit automatischer Erinnerungsfunktion im Rechner oder in einem speziellen Notizbuch.

    Das Aufgeschriebene merkt sich leichter, das kennen die meisten Menschen noch aus der Schule und dort vom Schreiben der Spickzettel. Zum anderen besteht hier die Möglichkeit, im Laufe eines Tages oder zu Beginn einer Projektarbeit das Wichtigste dazu nachzulesen. Ein Projektbuch kann auch in verschiedene Bereiche unterteilt werden und hier beispielsweise projektbezogene Aufgaben, allgemeine Ideen und unbedingt noch zu erledigende Dinge beinhalten.

  • Auftragslisten anlegen

    Die Auftragsliste zeigt genau, welche Aufträge noch offen sind, welche Rechnungen verschickt werden müssen und welche Ansprechpartner zu einzelnen Projekten angerufen werden können. Wichtig: Diese Liste muss akribisch gepflegt werden, andernfalls ist sie gänzlich unnötig und bietet bestenfalls einen groben Anhaltspunkt.

    Die Liste kann ganz konventionell auf Papier geschrieben, in Word oder Excel erstellt oder mit einem Projektmanagementtool gestaltet werden. Die Auftragslisten können farblich markiert werden, sodass immer direkt ersichtlich ist, was gerade am Wichtigsten ist.

  • Eine Not-To-Do-Liste anlegen

    Die To-Do-Liste kennt jeder. Doch beim Eigenmanagement kommt es auch auf die Dinge an, die eben nicht getan werden sollen. Dazu ist eine entsprechende Liste wichtig. Zum Ausstellen der Liste sollte aber klar sein, welche Dinge den Arbeitsalltag ausbremsen und wer die Zeiträuber sind. Die einzelnen Störfaktoren können direkt aufgeschrieben werden, sobald sie identifiziert werden konnten. Die Liste bleibt am besten am Arbeitsplatz liegen und wird nach und nach vervollständigt.

    Eisenhower-Matrix bedeutet, die Angelegenheiten nach Dringlichkeit zu staffeln. ( Foto: Adobe Stock - Just dance )

    Eisenhower-Matrix bedeutet, die Angelegenheiten nach Dringlichkeit zu staffeln. ( Foto: Adobe Stock – Just dance )

  • Mit SMART besser vorankommen

    SMART steht für spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und termingerecht und umfasst die gesamte Auftragsplanung. Um Ziele zu erreichen, müssen sie so genau wie möglich beschrieben werden, außerdem werden wichtige Teilziele definiert. Was muss erreicht werden, damit Ziel XY realistisch wird?

    Wichtig ist, die erreichten Ziele immer wieder zu hinterfragen bzw. auch dann näher hinzuschauen, wenn die Ziele eben nicht erreicht werden konnten. In dem Zuge werden zudem Deadlines gesetzt, die ebenfalls realistisch sein sollten. Können sie nicht eingehalten werden, sollte der Selbstständige hinterfragen, was der Grund dafür war. War die Deadline zu kurz gesetzt? Gab es Störfaktoren, die den Erfolg beeinflusst haben?

  • Mit ALPEN zum Gipfel

    Nicht nur SMART, sondern auch ALPEN ist eine wichtige Methode beim Eigenmanagement. Dabei steht A für Aufgaben festlegen, L für Leistung in bestimmter Zeit, P für geplante Pufferzeiten, E für Einteilung in Prioritäten und N für Nachkontrolle. Klingt furchtbar aufwendig, ist es aber nicht. Der Punkt, der hierbei die meiste Zeit benötigt, ist die Priorisierung, zumal diese an ihre Grenzen stößt, wenn verschiedene Aufgaben als gleich wichtig eingestuft werden müssen.

  • Eisenhower-Matrix nutzen

    Bei dieser Methode werden Aufgaben in Dringlichkeit und Wichtigkeit unterteilt. Sehr wichtige Dinge werden direkt erledigt und nicht aufgeschoben. Wichtige Aufgaben mit längerer Deadline werden geplant und es wird ein realistischer Termin für die Fertigstellung festgelegt. Unwichtige Aufgaben oder solche, die nicht zwingend selbst erledigt werden müssen, werden delegiert.

  • Konzentrieren und Erholen

    Zuletzt sei die Pomodoro-Methode genannt, bei der eine Aufgabe innerhalb einer festgelegten Zeit erledigt wird. Nach Ende der Zeitspanne gibt es fünf Minuten Pause. Davon werden vier Einheiten gemacht, sodass nach zwei Stunden eine halbe Stunde Pause eingelegt werden kann. Durch die volle Konzentration auf die kurze Zeit des Arbeitens gelingen viele Dinge schneller und besser als ohne diese Druckerzeugung. Ausnahme: Wer mitten im Fluss ist, kann die fünf Minuten Pause auch ein wenig verschieben.

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